Ski alpin: Nadia Styger verpasste ersten Podestplatz hauchdünn

publiziert: Samstag, 20. Dez 2003 / 15:45 Uhr / aktualisiert: Samstag, 20. Dez 2003 / 16:08 Uhr

Ihren 3. Abfahrtssieg in St. Moritz feierte die 28-jährige Österreicherin Renate Götschl vor dem deutschen Duo Hilde Gerg/Maria Riesch. Nadia Styger als beste Schweizerin verfehlte das Podest im 4. Rang knapp. Mitfavoritin Sylviane Berthod wurde Neunte.

Hilde Gerg (GER), Renate Götschl (AUT) und Maria Riesch (GER) freuen sich über ihre Podestplätze.
Hilde Gerg (GER), Renate Götschl (AUT) und Maria Riesch (GER) freuen sich über ihre Podestplätze.
Der zweite Podestrang des Winters lag für das Schweizer Team nach den Trainings auf Corviglia drin. Doch am Ende fehlten der gross auftrumpfenden Schwyzerin Nadia Styger 3 Hundertstel. Zwischen Styger und Berthod schob sich überraschenderweise auch die Grindelwaldnerin Martina Schild (22) als glänzende Sechste mit ihrem ersten Top-Ten-Ergebnis im Weltcup.

Obwohl die nach dem Training viel versprechende Catherine Borghi (22.) "abstürzte", resultierte an den Hängen der Corviglia, wo im Februar glanzvolle Weltmeisterschaften in Szene gegangen waren, das beste Schweizer Teamergebnis des neuen Skiwinters. Weltcup-Punkte gab es auch für Fränzi Aufdenblatten (24.).

Der Schweizer Podestplatz durch die 25-jährige Nadia Styger schien Tatsache, als die schnelle Weltcup-Leaderin Anja Pärson (Sd) mit Nummer 30 im Zielhang einen Fehler beging. Doch dann warf die 19-jährige Partenkirchnerin Maria Riesch die Schweizerin noch vom Podest. Riesch hatte ihren ersten Podestplatz letzten Winter in der Kombination auf der Lenzerheide erklommen. "Im Moment ein wenig enttäuscht, aber dennoch hoch zufrieden" zeigte sich Nadia Styger nach dem Coup von Riesch. Es war der Fahrerin aus Sattel SZ gelungen, Fehler aus dem Training auszumerzen. Ihren minimen Rückstand auf Siegerin Götschl (22/100) handelte sie sich praktisch auf den ersten 30 Fahrsekunden ein.

Danach, in einer technisch schwierigen Passage, notierte Styger absolute Bestzeit. Damit steigerte sie ihr bisher bestes Karriere-Ergebnis, den 5. Rang im Super-G vor zwei Wochen in Lake Louise, und verbesserte sich auch in der Abfahrt erstmals unter die ersten zehn.

Vor zwei Jahren in Sölden hatte sich Styger ihren dritten Kreuzbandriss zugezogen. Erstmals seit fünf Jahren konnte sie im letzten März eine Saison verletzungsfrei beenden und nun verletzungsfrei in einen neuen Winter steigen. "Endlich fühle ich mich einmal wirklich stabil. Diese Resultate geben natürlich weiter Auftrieb", freute sie sich.

Martina Schild, die Enkelin der verstorbenen Abfahrts-Olympiasiegerin Hedy Schlunegger (1948 in St. Moritz), war Ende letzter Saison ins B-Kader relegiert worden und schaffte dank guten Trainings wieder den Sprung nach oben. Wie Styger fühlt sich Schild in St. Moritz "daheim und rundum wohl". Hier hatte sie vor zwei Saisons ihre ersten Weltcup-Punkte errungen (29.), hier gelang ihr nun eine deutliche Steigerung ihres Bestresultats (13. letzten Winter in der Lenzerheide).

"In Lake Louise fuhr ich auch ein gutes Training, aber im Rennen war der Druck für mich fast zu gross", sagte Schild. Diesmal fühlte sie sich am Vorabend bei der Startnummern-Vergabe hypernervös -- worauf Frauenchef Angelo Maina bemerkte: "Sehr gut, dann bist am Start ruhiger." So war es denn auch, und auf dem letzten Streckenteil wurde die Berner Oberländerin sogar als Schnellste gestoppt.

Nicht unglücklich, aber auch nicht restlos zufrieden zeigte sich Sylviane Berthod, von der nach dem 2. Trainingsrang ein wenig mehr erwartet worden war. "Es war nicht mein allerbester Tag", sagte sie, "aber ich habe dennoch gesehen, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde." Noch weniger vermochte Catherine Borghi (Ränge 6 und 8 in Lake Louise) ihre guten Trainingsleistungen ins Rennen umzusetzen.

15. Abfahrtssieg für "Renntier" Götschl

Renate Götschl fuhr beim 29. Weltcupsieg ihrer Karriere, dem 15. in der Abfahrt, 17/100 auf die "wilde Hilde" Gerg heraus. Nach dem Erfolg im Super-G von Lake Louise stand Götschl diese Saison zum 2. Mal zuoberst auf dem Podest und erwies ihrem Übernamen Renntier alle Ehre. So wird die Vollblutathletin genannt, weil sie sich in den Rennen jeweils gegenüber dem Training gewaltig steigern kann. In St. Moritz war es nicht anders. "Es gelang mir, meine schlechte Linienwahl vom Freitag zu korrigieren", sagte sie.

Carole Montillet (Fr), die überlegene Doppelsiegerin von Lake Louise, beendete das technisch anspruchsvolle Rennen auf Rang 7. Anja Pärson fühlte sich bei ihrem Abfahrtsdebüt im Element, war wegen eines kleinen Fehlers im oberen Teil zwar nicht mehr ganz so überlegen wie im Freitagtraining, befand sich Einfahrt Zielhang aber klar auf Podestkurs. Dann rettete sie sich nach einem Fehler akrobatisch unter der Flagge des zweitletzten Tores hindurch. Mit 7/10 Rückstand wurde sie disqualifiziert. "Hauptsache, ich bin nicht verletzt", sagte die Schwedin, "ich wurde von einem Schlag in der Piste überrascht."

Schlussklassement:

1. Renate Götschl (Ö) 1:39,78. 2. Hilde Gerg (De) 0,17 zurück. 3. Maria Riesch (De) 0,19. 4. Nadia Styger (Sz) 0,22. 5. Jonna Mendes (USA) 0,46. 6. Martina Schild (Sz) 0,60. 7. Carole Montillet (Fr) 0,65. 8. Michaela Dorfmeister (Ö) 0,71. 9. Sylviane Berthod (Sz) 0,79. 10. Tanja Schneider (Ö) 0,82. 11. Alexandra Meissnitzer (Ö) 0,84. 12. Ingrid Jacquemod (Fr) 0,89. 13. Kathrin Wilhelm (Ö) und Regina Häusl (De) 0,90. 15. Isabelle Huber (De) 0,99.

16. Kirsten Clark (USA) 1,07. 17. Geneviève Simard (Ka), Barbara Kleon (It) und Kelly Vanderbeek (Ka) 1,08. 20. Daniela Ceccarelli (It) 1,09. 21. Emily Brydon (Ka) 1,14. 22. Catherine Borghi (Sz) 1,19. 23. Brigitte Obermoser (Ö) 1,25. 24. Mélanie Suchet (Fr) und Fränzi Aufdenblatten (Sz) 1,38. 26. Andrine Flemmen (No) 1,41. 27. Julie Duvillard (Fr) 1,42. 28. Katja Wirth (Ö) 1,50. 29. Isolde Kostner (It) 1,62. 30. Janette Hargin (Sd) 1,68.

Ferner: 34. Ella Alpiger (Sz) 1,96. 35. Tamara Müller (Sz) 2,11. 40. Caroline Lalive (USA) 2,43. 44. Tanja Pieren (Sz) 2,77. -- 56 Fahrerinnen gestartet, 54 klassiert. -- Ausgeschieden: Anja Pärson (Sd), Christine Sponring (Ö).

Technische Daten: Piste Corviglia, 2828 m Länge, 705 m HD, 39 Tore; Kurssetzer Jan Tischhauser (FIS/Sz).

Stand im Audi-FIS-Weltcup -- 20.12.03

Männer. Gesamtwertung (nach 12 von 40 Wertungen): 1. Hermann Maier (Ö) 510. 2. Hans Knauss (Ö) 418. 3. Michael Walchhofer (Ö) 376. 4. Lasse Kjus (No) 364. 5. Stephan Eberharter (Ö) 342. 6. Andreas Schifferer (Ö) 338. 7. Bjarne Solbakken (No) 303. 8. Daron Rahlves (USA) 297. 9. Bode Miller (USA) 277. 10. Benjamin Raich (Ö) 274. 11. Kalle Palander (Fi) 269. 12. Frédéric Covili (Fr) 190. 13. Antoine Dénériaz (Fr) 167. 14. Didier Cuche (Sz) 166. 15. Patrik Järbyn (Sd) 164.

16. Ivica Kostelic (Kro) und Rainer Schönfelder (Ö) 161. 18. Aksel Lund Svindal (No) 141. 19. Giorgio Rocca (It) 140. 20. Erik Guay (Ka) 135. 21. Fritz Strobl (Ö) 131. 22. Ambrosi Hoffmann (Sz) 122. 23. Manfred Pranger (Ö) 120. 24. Peter Fill (It) 114. 25. Johann Grugger (Ö) und Klaus Kröll (Ö) 113. 27. Christoph Gruber (Ö) 109. 28. Marco Büchel (Lie) 103. 29. Arnold Rieder (It) 99. 30. Bruno Kernen (Sz) 98.

Ferner: 35. Franco Cavegn 74. 38. Didier Défago 66. 40. Tobias Grünenfelder 64. 41. Silvan Zurbriggen 60. 56. Paul Accola 36. 69. Marco Casanova und Rolf von Weissenfluh 21. 102. Urs Imboden 7. 103. Konrad Hari 6.

Abfahrt (nach 4 von 12 Rennen): 1. Michael Walchhofer (Ö) 270. 2. Hermann Maier (Ö) 219. 3. Daron Rahlves (USA) 199. 4. Hans Knauss (Ö) 185. 5. Antoine Dénériaz (Fr) 167. 6. Stephan Eberharter (Ö) 151. 7. Andreas Schifferer (Ö) 141. 8. Bjarne Solbakken (No) 126. 9. Klaus Kröll (Ö) 113. 10. Lasse Kjus (No) 112.

Ferner: 15. Franco Cavegn 74. 19. Ambrosi Hoffmann 61. 20. Bruno Kernen 55. 25. Didier Cuche 31. 27. Didier Défago 27. 30. Rolf von Weissenfluh 21. 39. Paul Accola 7. 43. Tobias Grünenfelder 2.

Frauen. Gesamtwertung (nach 10 von 35 Wertungen): 1. Anja Pärson (Sd) 510. 2. Nicole Hosp (Ö) 320. 3. Renate Götschl (Ö) 306. 4. Carole Montillet (Fr) 302. 5. Martina Ertl (De) 272. 6. Hilde Gerg (De) 265. 7. Michaela Dorfmeister (Ö) 229. 8. Alexandra Meissnitzer (Ö) 204. 9. Tanja Poutiainen (Fi) 202. 10. Elisabeth Görgl (Ö) und Denise Karbon (It) 184. 12. Sonja Nef (Sz) 180. 13. Marlies Schild (Ö) 161. 14. Maria Riesch (De) 158. 15. Kirsten Clark (USA) 157.

16. Laure Péquegnot (Fr) 152. 17. Anna Ottosson (Sd) 141. 18. Sarah Schleper (USA) 131. 19. Nadia Styger (Sz) 126. 20. Kristina Koznick (USA) 116. 21. Maria Rienda Contreras (Sp) 96. 22. Christel Pascal (Fr) 91. 23. Sylviane Berthod (Sz) 86. 24. Marlies Oester (Sz) 85. 25. Barbara Kleon (It) und Jonna Mendes (USA) 82. 27. Catherine Borghi (Sz) 81. 28. Emily Brydon (Ka) 80. 29. Tina Maze (Sln) 78. 30. Nicole Gius (It) 77.

Ferner: 45. Fränzi Aufdenblatten 47. 50. Martina Schild 40. 60. Corina Grünenfelder 33. 72. Ella Alpiger 22. 73. Tanja Pieren 20. 78. Lilian Kummer 14.

Abfahrt (nach 3 von 9 Rennen): 1. Carole Montillet (Fr) 236. 2. Hilde Gerg (De) 205. 3. Renate Götschl (Ö) 180. 4. Michaela Dorfmeister (Ö) 125. 5. Maria Riesch (De) 121. 6. Alexandra Meissnitzer (Ö) 100. 7. Kirsten Clark (USA) 93. 8. Sylviane Berthod (Sz) und Jonna Mendes (USA) 82. 10. Catherine Borghi (Sz) 81. 11. Nadia Styger 71.

Ferner: 17. Martina Schild 40. 28. Fränzi Aufdenblatten 21. 39. Ella Alpiger 7.

Nationen (nach 22 von 75 Wertungen): 1. Österreich 5338 (Männer 3455+Frauen 1883). 2. Schweiz 1475 (741+734). 3. Italien 1456 (804+652). 4. Frankreich 1448 (690+758). 5. USA 1331 (724+607). 6. Schweden 1023 (301+722). 7. Norwegen 1020 (899+121). 8. Deutschland 976 (82+894). 9. Finnland 490 (288+202). 10. Kanada 440 (218+222). 11. Kroatien 204 (161+43). 12. Slowenien 171 (93+78). 13. Liechtenstein 103 (103+0). 14. Spanien 96 (0+96). 15. Tschechien 81 (0+81). 16. England 72 (24+48). 17. Slowakei 40 (0+40). 18. Japan 22 (22+0). 19. Australien 10 (10+0).

(von Peter A. Frei, St. Moritz/Si)

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