Ski alpin: Neutrales Institut testet Schweizer Anzüge

publiziert: Freitag, 2. Jan 2004 / 17:40 Uhr

Ein neutrales Institut wird die Anzüge der Schweizer Skirennfahrer prüfen. Das ist das Ergebnis eines Expertenmeetings am 31. Dezember in Bühler mit Vertretern des Skiverbandes und der Industrie.

Liegt es an den Anzügen, dass Didier Cuche und seine Teamkollegen nicht auf Touren kommen?
Liegt es an den Anzügen, dass Didier Cuche und seine Teamkollegen nicht auf Touren kommen?
Nach den schwachen Resultaten vor allem der Speedfahrer waren Zweifel an den Anzügen aufgekommen. Darauf wurden in Absprache mit Cheftrainer Karl Frehsner und Leistungssportchef Gian Gilli interne Tests angeordnet, die in St. Moritz stattfinden sollten, wegen schlechten Wetters aber nach Verbier verlegt worden waren.

Diese ergaben zum Teil markante Unterschiede zwischen den alten und neuen Renndresses. Darauf kehrten die Schweizer Abfahrer in Bormio auf die letztjährigen Anzüge zurück und erzielten in den Trainings eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den bisherigen Rennen.

Offen bleibt die Frage, wie weit diese Steigerung allein auf die Anzüge zurückzuführen ist. Verschiedene Skifirmen machten in Bormio ebenfalls Esperimente mit dem Material (neue und zum Teil auch ältere Ski), überdies wird an der so genannten Abstimmung (u.a. mit Bindungsplatten und Schuhen) permanent gepröbelt.

Die Expertengruppe hält deshalb fest, dass die Tests von Verbier eine "Grobabklärung in Testform mit nicht schlüssigen Resultaten" gewesen sei. Im weiteren weist sie darauf hin, dass der Stoff und die Verarbeitung der Rennanzüge den Vorgaben und der Planung für die Saison 2003/2004 entsprachen.

Dieser Gruppe gehörten Gian Gilli, Karl Frehsner, Swiss-Skidirektor Jean-Daniel Mudry, Pool-Chef Peter Hug sowie Bruno In-Albon (Anzugsfirma Descente) und Christian Eschler (Stofflieferant) an. Zur präziseren Abklärung des Problems werden nun die Anzüge von einem neutralen Institut nochmals getestet. Je nach Ergebnissen dieser "Freilufttests" würden die Erkenntnisse in die Herstellung neuer Anzüge einfliessen. Bis es so weit ist, dürfte aber einige Zeit vergehen.

Gemäss Gian Gilli wird von den "Freilufttests" abhängen, ob auch noch (kostspielige) Labortests im Windkanal nötig sind. "Wir wollen vor allem wissen: Sind die alten Anzüge schneller?", sagt Gilli. "Davon wird auch abhängen, was für die Zukunft vorzukehren ist."

Da die Anzüge in Japan hergestellt werden und dort während der Festtage nicht gearbeitet wird, würde die allfällige Herstellung neuer Anzüge weitere Zeit in Anspruch nehmen. Bis Chamonix (Trainingsbeginn am 7. Januar) werden sicher keine neuen Rennkombis zur Verfügung stehen.

Schnelle Korrekturen, wie sie früher unter dem "Aerodynamiker" Hans Hess, der für die Firma Descente ein kleines Schneiderinnen-Atelier unterhielt, sind wegen der weiten Wege nicht mehr möglich.

Deshalb ist es den Athleten freigestellt, die Rennen mit den letztjährigen Anzügen zu bestreiten. Die Firma Descente stellt ihnen dafür die Restbestände aus dem letzten Winter zur Verfügung. Wie gross diese Restbestände sind, ist wegen der Feiertagspause in Japan im Moment noch unklar.

In der Regel benützt ein Spitzenfahrer im Jahr drei- bis viermal neue Anzüge, da mit jeder Benützung die Luftdurchlässigkeit grösser wird. Gemäss Vorschriften des Internationalen Skiverbandes (FIS) darf die Luftdurchlässigkeit nicht weniger als 30 Liter pro Quadratzentimeter betragen.

Der Idealwert ist: So nahe wie möglich an diese 30 Liter. Stoffstruktur, Schnitt und Oberflächenbeschaffenheit sind weitere entscheidende Kriterien eines "schnellen Anzugs".

(tr/Si)

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