Ski alpin/WM03: Gänsehaut auf der Corviglia - Erste Medaille für die Schweiz

Der Abfahrts-Weltmeister heisst Michael Walchhofer. Nachdem Eberharter und Maier schon geschlagen worden waren stach der dritte österreichische Trumpf. Der ehemalige Slalomspezialist Walchhofer gewann die WM-Abfahrt vor dem Norweger Kjetil Andre Aamodt. Dritter wurde Bruno Kernen und holte somit die erste WM-Medaille für die Schweiz.

"Nur ein perfektes Rennen auf dieser Strecke, das reicht", so hatte Bruno Kernen nach der Kombinationsabfahrt verlautet. In den Trainings war es ihm nicht sehr gut gelaufen, doch im heutigen Rennen, da zeigte er eine sehr reife Leistung. Er fuhr mit der Sicherheit und nötigen Portion Aggressivität, die seinen Fahrstil nach dem Gewinn der Wengen-Abfahrt so prägen. Am Ende reichte es nicht ganz für den Sieg. Lange hatte es danach ausgesehen.

Nur zwei Fahrer nach Kernen war Stephan Eberharter ins Rennen gegangen. Der Super-G Weltmeister und Top-Favorit verlor überraschend im oberen Streckenteil, dort wo er seine Gleiterstärke ausspielen konnte, schon eine viertel Sekunde auf Kernen. Bis ins Ziel konnte er den Rückstand etwas reduzieren, doch an Kernens Zeit kam er nicht mehr ran.

Didier Cuche, der hinter Kernen Vierter wurde, konnte einem leid tun. Er hatte sich im Verlauf dieser Woche in den Trainings deutlich gesteigert und kam auf der Corviglia sehr gut zurecht. Als sein vierter Platz feststand, da kommentierte Cuche: " Ich bin enttäuscht. Man kämpft das ganze Jahr um eine Medaille hier an der Weltmeisterschaft und verpasst sie dann nur um wenige Hundertstel."

Den anderen beiden Schweizern Ambrosi Hoffmann und Franco Cavegn missglückte die Fahrt. Cavegn, der sich besonders auf dieses Rennen in seinem Heimatort gefreut hatte, verlor mehrmals die Ideallinie und endete auf dem 26. Platz.

Nach dem Weltmeister-Titel 1996/1997 gewann Kernen seine zweite WM-Medaille. Cheftrainer Frehsner freute sich über die Medaille, sah aber auch die verpassten Chancen. "Wenn die Wetterbedingungen gleich geblieben wären, wäre vielleicht mehr möglich gewesen."

Das Klassement

1. Michael Walchhofer (Ö) 1:43,54. 2. Kjetil André Aamodt (No) 0,51 zurück. 3. Bruno Kernen (Sz) 0,97. 4. Didier Cuche (Sz) 1,13. 5. Stephan Eberharter (Ö) 1,14. 6. Erik Guay (Ka) 1,16. 7. Ambrosi Hoffmann (Sz) 1,19. 8. Hermann Maier (Ö) und Antoine Dénériaz (Fr) 1,22. 10. Fritz Strobl (Ö) 1,24. 11. Kristian Ghedina (It) 1,68. 12. Jakub Fiala (USA) 1,82. 13. Lasse Kjus (No) 1,88. 14. Sébastien Fournier (Fr) 1,94. 15. Pierre-Emmanuel Dalcin (Fr) 2,08.

16. Bode Miller (USA) 2,24. 17. Bjarne Solbakken (No) 2,26. 18. Marco Büchel (Lie) 2,38. 19. Kurt Sulzenbacher (It) 2,40. 20. Peter Fill (It) 2,48. 21. Primoz Skerbinek (Sln) 2,53. 22. Aksel Lund Svindal (No) 2,56. 23. Nicolas Burtin (Fr) 2,57. 24. Marco Sullivan (USA) 2,64. 25. Franco Cavegn (Sz) 2,76. 26. Erik Seletto (It) 2,85. 27. Gregor Sparovec (Sln) 2,99. 28. Andrej Jerman (Sln) 3,06. 29. Vincent Lavoie (Ka) 3,21. 30. Peter Pen (Sln) 3,25.

31. Hannes Trinkl (Ö) 3,39. 32. Craig Branch (Au) 3,62. 33. Stefan Stankalla (De) 3,88. 34. Pawel Tschestakow (Russ) 4,26. 35. Ondrej Bank (Tsch) 4,96. 36. Borek Zakouril (Tsch) 5,42.

Ausgeschieden: Daron Rahlves (USA), Jeff Hume (Ka), Max Rauffer (De).

(bsk/news.ch)