Ski alpin: Weltcup-Riesenslalom Frauen Semmering

publiziert: Samstag, 28. Dez 2002 / 17:00 Uhr

(Si) Italien hat eine neue Seriensiegerin im alpinen Skisport. Die 24-jährige Südtirolerin Karen Putzer feierte in Semmering ihren dritten Saisonsieg und löste Sonja Nef, die sich mit dem 6. Platz begnügen müsste, an der Spitze der Riesenslalom-Wertung ab.

Karen Putzer kann in Semmering ihren dritten Saisonsieg feiern.
Karen Putzer kann in Semmering ihren dritten Saisonsieg feiern.
Sonja Nef fehlten nur zwei Hundertstel zum Podest, trotzdem stellte ihr Ergebnis -- und die Bilanz der gesamten Schweizer Mannschaft -- eine ziemliche Enttäuschung dar. Ausser Nef schaffte nur noch Nadia Styger die Teilnahmeberechtigung für den zweiten Durchgang. Lilian Kummer (31.) verpasste die Qualifikation um einen Hundertstel, Fränzi Aufdenblatten (34.) um acht sowie Erika Dicht (44.), Marlies Oester (45.) und Fabienne Suter (46.) um je eine halbe Sekunde. Vor allem für Kummer, die den vierten "Nuller" in Serie schrieb, wird es allmählich eng: "Ärgerlich ist das, weil ich mich eigentlich in guter Form fühle, mir aber immer wieder blöde Flüchtigkeitsfehler unterlaufen."

Putzer im Stile von Compagnoni
In Karen Putzer wächst eine Fahrerin heran, die alle Voraussetzungen mitbringt, um in die Fussstapfen der grossen Deborah Compagnoni zu treten. Nach Lake Louise und Val d´Isère gewann sie bereits ihr drittes Weltcup-Rennen und ihr fünftes insgesamt (3 SG, 2 RS). "Deborah ist mein grosses Vorbild", sagt Putzer, "von ihr konnte ich profitieren, als sie noch aktiv war. Und bei ihr hole ich mir auch jetzt noch gerne Ratschläge." Compagnoni ist mit zwei Olympiasiegen, drei WM-Titeln und 16 Weltcuperfolgen die beste italienische Skirennfahrerin aller Zeiten -- und bis am Samstag auch die einzige italienische Semmering-Siegerin (1996).

Wie Compagoni hat Karen Putzer einen eigenen Trainer, "aber", so Putzer, "im Gegensatz zu Deborah trainiere ich nicht allein, sondern zusammen mit der Mannschaft. Heinz-Peter Platter steht einfach zu meiner persönlichen Verfügung." Platter ist der ehemalige Trainer von Pernilla Wiberg. Karen Putzer, zweifache Junioren-Weltmeisterin der Jahre 1996 und 1997 (als Nachfolgerin von Karin Roten), gab ihr Weltcup-Debüt bereits im März 1996 und kann damit trotz ihres jugendlichen Alters schon auf fast sieben Jahre Weltcup-Erfahrung zurückblicken. "Früher fehlten mir oft ein paar Hundertstel zum Sieg, in dieser Saison klappt es einfach", bringt Putzer ihre Erfolgsserie auf einen einfachen Nenner.

Sonja Nef verunsichert: "Ein mentales Problem"
Diese Sicherheit, die Karen Putzer auszeichnet, geht momentan Sonja Nef ab. Sie fährt gut, phasenweise auch aggressiv, doch nicht mit letzter Überzeugung: "Mir fehlt die Sicherheit. Wenn ich gut drauf bin, setze ich den Ski und ziehe die Kurve durch. Im Training gelingt mir das. Aber im Rennen bringe ich nur 60 Prozent meines Leistungsvermögens. Es handelt sich ein mentales Problem. Wahrscheinlich setze ich mich selber zu stark unter Druck."

Dem Selbstvertrauen sind sicher auch die ständigen Materialwechsel nicht förderlich. Vor dem Riesenslalom glaubte man, DEN Ski gefunden zu haben, mit dem man optimistisch ins neue Jahr hätte steigen können. Zu hoffen ist, dass trotz des durchzogenen Rennens am Semmering die Zuversicht ins Material bleibt. In den letzten drei Wintern hatte Sonja Nef stets noch im alten Jahr ein Rennen für sich entschieden.

Maina: "Gefahren wie alte Tanten"
Ausser Sonja Nef kam nur noch Nadia Styger zu Weltcuppunkten, die als 26. gleich ein doppeltes Erfolgserlebnis feierte: Erstens gelang ihr -- mit der hohen Startnummer 46 -- zum zweiten Mal ein "zählendes" Resultat im Riesenslalom, und zweitens geht sie erstmals seit fünf Jahren unverletzt ins neue Jahr. "Es war zwar mehr möglich gewesen", meinte die Schwyzerin, "aber ich bekam doch die Bestätigung, dass es aufwärts geht."

Diese Bestätigung blieben die andern schuldig. "Sie sind gefahren wie alte Tanten", ging Angelo Maina mit seinen Fahrerinnen hart ins Gericht. "Vor allem technisch fuhren sie schlecht." Obwohl er den Ausfall der Weltcuprennen von Berchtesgaden bedaure, sei er um die Wettkämpfe froh: "Sie gibt uns Gelegenheit zu einem neuen Trainingsaufbau." In den ersten Neujahrstagen sollen die Technikerinnen in Davos einen neuen Schliff bekommen. Und dazu werden die Leistungen auch in einer internen Aussprache thematisiert: "Jetzt ist wichtig, dass wir miteinander reden und einiges hinterfragen. Sonst kann passieren, dass Misstrauen aufkommt -- auch in die Arbeit der Trainer."

(rr/sda)

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