Ski alpin: Weltcup-Slalom Männer Yongpyong

publiziert: Sonntag, 2. Mrz 2003 / 08:22 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 2. Mrz 2003 / 09:18 Uhr

(Si) Michael von Grünigen feierte im Riesenslalom von Yongpyong den 3. Saisonsieg und baute seine Führung im Weltcup aus. Damit gelang ihm eine feine Revanche für die Enttäuschung an den WM in St. Moritz, wo er als Siebter unter den Erwartungen geblieben war.

Kalle Palander gewinnt schon wieder.
Kalle Palander gewinnt schon wieder.
Ebenfalls seinen 3. Erfolg in diesem Winter errang am Sonntag der Finne Kalle Palander im Slalom. WM-Silbergewinner Silvan Zurbriggen fiel aus, Urs Imboden erzielte als Elfter sein bestes Saisonresultat.

Piste brach ein
Unter extrem schwierigen Bedingungen hievten sich in der südkoreanischen Wintersportstation im Riesenslalom drei Spitzenkönner aufs Podest: MvG, der nach dem ersten Durchgang Rang 2 belegt hatte, mit 17 Hundertstel vor "Halbzeitleader" Frédéric Covili (Fr) und mit 0,32 vor Weltmeister Bode Miller (USA).

Die beiden übrigen Medaillengewinner von St. Moritz scheiterten an den Verhältnissen. Der WM-Zweite Hans Knauss (Ö) belegte Rang 15; Erik Schlopy, die Überraschung des zweiten Durchgangs von St. Moritz (vom 23. Rang zu Bronze), wurde 17. Noch schlimmer erging es Weltcup-Leader Stephan Eberharter (23.) und dem Liechtensteiner Marco Büchel, der eine Woche nach seinem ersten Weltcupsieg im Super-G von Garmisch-Partenkirchen stürzte und sich Prellungen in der rechten Schulter zuzog.

Schneefall über Nacht und warmes Wetter hatten die zuvor gut präparierte Piste in ein heimtückisches Labyrinth verwandelt. Da war die Abgeklärtheit von Grünigens gefragt, der in beiden bisherigen Rennen von Yongpyong schon auf dem Podest gestanden hatte (Sieg 1998, Zweiter 2000). "Es kam darauf an", so MvG, "in den Spuren der anderen zu bleiben. Man durfte nicht unbedingt die eigene Linie forcieren, sondern musste halt auch einmal ein, zwei Meter neben einer Torstange durch."

Als von Grünigen im ersten Lauf mit der Nummer 6 an den Start ging, war die Piste teilweise schon gebrochen. "Es gibt bessere Pistenverhältnisse als heute", erklärte MvG diplomatisch -- andere Konkurrenten schimpften lautstark.

Mike von Grünigen errang seinen insgesamt 23. Weltcup-Erfolg, alle im Riesenslalom. Erstmals hatte er vor zehn Jahren in Veysonnaz gewonnen. In der Riesenslalom-Weltcupwertung baute er seinen Vorsprung gegenüber Weltmeister Miller auf 97 Punkte aus. Am nächsten Freitag in Shigakogen (Jap) könnte der Schweizer theoretisch schon alles klar machen. Bode Miller zeigte sich "von den Bedingungen überrascht. Diese Verhältnisse sind für meinen Stil besonders diffizil", sagte er. Der Amerikaner geizte denn auch nicht mit akrobatischen Einlagen.

Auferstehung Didier Défagos
Insgesamt schnitt das Schweizer Riesenslalom-Team recht gut ab -- obwohl teilweise noch mehr drin gelegen hätte. Didier Défago, der seit seinem Weltcupsieg im Super-G im Dezember in Val Gardena völlig von der Rolle gefallen war, wollte nach enttäuschenden Vorstellungen am letzten Wochenende in Garmisch-Partenkirchen (15. Abfahrt, 20. Super-G) auf die Asienreise verzichten. "Garmisch war ein Schlag auf den Deckel", sagte er. Doch Männerchef Karl Frehsner "überredete" ihn auf seine Art -- und Défago fuhr als 8. erstmals wieder unter die ersten 10. Und im Slalom verpasste er als 34. die Qualifikation für den 2. Durchang nur um 24 Hundertstel.

Palander nützte Nummer-1-Vorteil
Ein noch extremeres Startnummern-Rennen gab es am Sonntag im Slalom. Selbst Kalle Palander, der nach seinem enttäuschenden 7. WM-Rang nun im Weltcup zum 3. Mal de suite gewann, räumte ein: "Meine Nummer 1 war eine grosse Hilfe. Die Piste brach total ein. Bode Miller mit Nummer 8 hatte schon keine Chance mehr. Nach 15 Fahrern wurde es wieder besser."

Betroffen war auch der WM-Zweite Silvan Zurbriggen. Er fuhr mit Nummer 14 immerhin auf Rang 13 ("Nicht ohne Fehler"), war im zweiten Lauf gut unterwegs, worauf ihm eine Stange auf die Skis schlug. "Ich stand auf den Innenski und war weg", sagte er, "aber das ist Slalom." Zurbriggen verspürte keinerlei Druck wegen der WM-Medaille, und ein Rückenproblem, das ihm vor der Abreise nach Asien zu schaffen gemacht hatte, hinderte ihn nicht an der Entfaltung seiner Künste.

Imbodens Erlösung
In die Bresche sprang Urs Imboden, der im zweiten Lauf relativ günstige Verhältnisse ausnützte und mit der viertbesten Zeit vom 25. Rang auf Platz 11 vorrückte. Sein bestes Saisonresultat war Rang 14 in Kranjska Gora gewesen. In seiner ganzen Karriere war er erst einmal -- als 5. vor zwei Jahren in Park City -- besser klassiert gewesen. "Endlich", freute sich der Bündner, "hat es einmal geklappt." Er versuchte, "locker, locker, locker" zu fahren und behielt im zweiten Lauf kühlen Kopf. Es war wichtig für ihn zu sehen, "dass ich es noch kann." Marco Casanova, der tags zuvor im Riesenslalom (29.) die ersten Weltcuppunkte seiner Karriere geholt hatte, schied nach 15 Sekunden aus.

Auf dem Podium des Slaloms standen die drei Ersten des 1. Laufes: Palander, Lauberhorn-Sieger und WM-Dritter Giorgio Rocca (It, Startnummer 2) und Benjamin Raich (Ö, Nr. 4), der am Vortag schwer gestürzt war und sich Prellungen am Knie und im Nacken zugezogen hatte. Bode Miller war mit Rang 6 nicht zufrieden, schob sich aber im Gesamt-Weltcup bis auf 93 Punkte an Leader Eberharter heran. Weltmeister Ivica Kostelic (Kro) fuhr mit starken Schmerzen im Knie auf Rang 15.

1. Kalle Palander Fi 2. Giorgio Rocca It 0,53 zurück 3. Benjamin Raich Ö 1,44 zurück 4. Pierrick Bourgeat Fr 5. Kilian Albrecht Ö 6. Bode Miller USA Ferner 11. Urs Imboden Sz 2,30 zurück 15. Slalom-Leader Ivica Kostelic Kro Silvan Zurbriggen, 14. nach dem ersten Lauf, schied aus.

Yongpyong (Skor). Weltcup-Slalom Männer, Gesamtklassement: 1. Kalle Palander (Fi) 1:42,12. 2. Giorgio Rocca (It) 0,53 zurück. 3. Benjamin Raich (Ö) 1,44. 4. Pierrick Bourgeat (Fr) 1,69. 5. Kilian Albrecht (Ö) 1,87. 6. Bode Miller (USA) 1,96. 7. Thomas Grandi (Ka) 1,98. 8. Manfred Pranger (Ö) 2,01. 9. Giancarlo Bergamelli (It) 2,04. 10. Mitja Kunc (Sln) 2,24. 11. Urs Imboden (Sz) 2,30. 12. Aksel Lund Svindal (No) 2,33. 13. Tom Rothrock (USA) 2,34. 14. Rene Mlekuz (Sln) 2,51. 15. Ivica Kostelic (Kro) 2,56.

16. Hans-Petter Buraas (No) 2,66. 17. Akira Sasaki (Jap) und Heinz Schilchegger (Ö) 2,72. 19. Mario Matt (Ö) 2,77. 20. Kentaro Minagawa (Jap) 2,86. 21. Martin Marinac (Ö) 3,16. 22. Markus Eberle (De) 3,21. 23. Rainer Schönfelder (Ö) 3,31. 24. Tom Stiansen (No) 3,76. 25. Erik Schlopy (USA) 13,89 (keine Weltcuppunkte mehr).

1. Lauf (Piste Rainbow, 220 m HD, Kurssetzer M. Pfeifer/Sd, 57 Tore): 1. Palander 50,73. 2. Rocca 0,19 zurück. 3. Raich 0,87. 4. Miller 1,57. 5. Schönfelder 1,61. 6. Kostelic 1,88. 7. Bergamelli 1,90. 8. Schlopy 2,03. 9. Bourgeat 2,05. 10. Kunc 2,06. -- Ferner 14. Zurbriggen (Sz) 2,40. 25. Imboden (Sz) 3,57.

Nicht für den 2. Lauf qualifiziert: 34. Didier Défago 4,05 (Qualifikation um 24 Hundertstel verpasst). -- 66 Fahrer gestartet, 47 klassiert; ausgeschieden u.a. Truls Ove Karlsen (No), Sébastien Amiez (Fr), Marco Casanova (Sz) und Markus Ganahl (Lie).

2. Lauf (Kurssetzer R. Zan, 55 Tore): 1. Grandi 49,94. 2. Rothrock 0,09 zurück. 3. Svindal 0,13. 4. Imboden 0,18. 5. Matt 0,89. 6. Mlekuz 0,97. 7. Pranger 1,02. 8. Minagawa 1,04. 9. Bourgeat 1,09. 10. Sasaki 1,10. 15. Palander 1,45. 18. Rocca 1,79. 19. Miller 1,84. 21. Raich 2,02. 23. Kostelic 2,13. 24. Schönfelder 3,15. -- Ausgeschieden: Mitja Valencic (Sln), Andrej Bachleda (Pol), Drago Grubelnik (Sln), Chip Knight (USA), Silvan Zurbriggen (Sz).

Weltcupstand am 2.3.2003
FIS-Audi-Weltcup. Männer. Gesamtwertung (nach 32 von 38 Wertungen/ein Rennen ausgefallen): 1. Stephan Eberharter (Ö) 1153. 2. Bode Miller (USA) 1060. 3. Kjetil André Aamodt (No) 825. 4. Didier Cuche (Sz) 655. 5. Daron Rahlves (USA) 587. 6. Didier Défago (Sz) 570. 7. Andreas Schifferer (Ö) 561. 8. Michael Walchhofer (Ö) 532. 9. Ivica Kostelic (Kro) 528. 10. Christoph Gruber (Ö) 512. 11. Kalle Palander (Fi) 498. 12. Michael von Grünigen (Sz) 482. 13. Bruno Kernen (Sz) und Benjamin Raich (Ö) 481. 15. Ambrosi Hoffmann (Sz) 475.

Ferner 19. Marco Büchel (Lie) 404. 27. Franco Cavegn 269. 47. Tobias Grünenfelder 143. 65. Silvan Zurbriggen 86. 81. Rolf von Weissenfluh 61. 88. Urs Imboden 48. 105. Daniel Züger 28. 106. Jürg Grünenfelder 25. 137. Beni Hofer 8. 143. Markus Herrmann 6. 146. Marco Casanova 5. 149. Konrad Hari 4.

Slalom (nach 8 des 10 Rennen): 1. Ivica Kostelic (Kro) 494. 2. Kalle Palander (Fi) 478. 3. Benjamin Raich (Ö) 335. 4. Rainer Schönfelder (Ö) 328. 5. Manfred Pranger (Ö) 280. 6. Giorgio Rocca (It) 278. 7. Hans-Petter Buraas (No) 262. 8. Truls Ove Karlsen (No) 205. 9. Jean-Pierre Vidal (Fr) 185. 10. Pierrick Bourgeat (Fr) 174. 11. Kilian Albrecht (Ö) 170. 12. Heinz Schilchegger (Ö) 164. 13. Giancarlo Bergamelli (It) 147. 14. Bode Miller (USA) 144. 15. Chip Knight (USA) 130.

Ferner 23. Silvan Zurbriggen 86. 33. Urs Imboden 48. 59. Marco Casanova 3.

(rr/sda)

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