Ski alpin: Zurbriggen in den Top Ten

publiziert: Sonntag, 18. Jan 2004 / 16:41 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 18. Jan 2004 / 18:40 Uhr

Trotz einem Fehler kurz vor dem Ziel feierte der Österreicher Benjamin Raich seinen dritten Slalomsieg in Wengen. Silvan Zurbriggen als Neunter sorgte für das erste Schweizer Top-Ten-Resultat im Lauberhorn-Slalom seit fünf Jahren.

1999, als Michael von Grünigen als Zweiter und Didier Plaschy als Vierter brillierten, fanden sich zum letzten Mal Schweizer im Weltcup-Slalom von Innerwengen unter den besten zehn des Klassements; letztes Jahr hatte es überhaupt keinen Weltcup-Punkt gegeben.

Der 23-jährige WM-Zweite Silvan Zurbriggen verbesserte sich vom 15. Zwischenrang um sechs Plätze auf Rang 9 und lieferte damit die Bestätigung seiner Leistungskonstanz in dieser Saison mit den Positionen 7, 11 und 10. Nur im Slalom von Chamonix, der als "Kombinationsrennen" eine spezielle Ausgangslage bot, hatte der Walliser einen Ausreisser.

"Beide Läufe waren nicht optimal", sagte Zurbriggen. Im ersten war er nach einer Reihe von Ausfällen "zu vorsichtig" ans Werk gegangen. Der zweite Durchgang (achtbeste Laufzeit, 9/100 schneller als Sieger Raich) verlief auch nicht ganz reibungsfrei. "Es wäre mehr drin gelegen", stellte Zurbriggen fest, der allein zwei Tage in Zermatt trainiert hatte. Morgen Dienstag nimmt er in Kitzbühel das Abfahrtstraining für die Kombination auf.

Von den übrigen Schweizern schaffte keiner den Sprung in den Final. Auch Urs Imboden nicht, der diese Saison zweimal gepunktet hatte. Er riskierte bei verhältnismässig guten Bedingungen mit Nummer 37 zu wenig und endete im 38. Rang. Der Berner Michael Weyermann wurde in seinem zweiten Weltcuprennen 46. -- mit Schwester Anita und seinen Eltern auf der Tribüne. Er verpasste die Qualifikation um 1,37 Sekunden; in Madonna di Campiglio im Dezember hatten ihm als 43. nur 37 Hundertstel gefehlt.

Das Trio Marco Casanova, dessen Riesenslalom-Fortschritte sich im Slalom nicht bestätigen wollen, Daniel Albrecht und Rookie Raphael Fässler, der Sohn des Fussballtrainers Hansruedi "Fide" Fässler (ex Kriens, jetzt Tuggen), schied aus. Deshalb haben die Schweizer in Weltcup-Slaloms künftig nur noch drei Startplätze (bisher vier, ausgenommen Kombinationsrennen).

Benny Raich (26) dominierte zum zweiten Mal in dieser Saison (nach dem Riesenslalom von Flachau) ein Weltcuprennen. In Wengen hatte er 1999 und 2001 schon gewonnen; insgesamt feierte er den 12. Sieg seiner Karriere. "Wengen ist eben ein gemütlicher Ort, und ich bin ein gemütlicher Typ", stellte der Tiroler fest. Dass er mit dem Erfolg gleichzeitig die Führung im Gesamt-Weltcup übernahm, daran hatte er "nicht eine Sekunde lang gedacht." Raich entwickelt sich in dieser Saison immer mehr zum Allrounder; er wird (nach Rang 2 in Chamonix) auch in Kitzbühel die Kombination bestreiten.

Für einen österreichischen Doppelsieg war Rainer Schönfelder besorgt, der wie in Park City zu Beginn des Winters Rang 2 herausfuhr. Zum dritten Mal hintereinander stand Ivica Kostelic in Wengen auf dem Podest -- unterstützt von einer lautstarken, sympathischen Truppe kroatischer Fans, die nicht nur ihren eigenen Fahrer anfeuerte. Der Slalom-Weltmeister des letzten Winters nähert sich bereits wieder seiner Hochform, nachdem er sich bei seinem Sieg in Madonna di Campiglio eine Knieverletzung zugezogen hatte.

Schwierige Pistenbedingungen und ständiger Schneefall stellten den Fahrern hohe Anforderungen. Von den ersten elf Gestarteten schieden nicht weniger als sieben aus. Trotzdem erreichten neun Fahrer mit Nummern über 40 den Einzug in den Final.

Dort schaffte Thomas Grandi (Ka) den Sprung vom 26. auf den 5. Rang, nachdem er vor zwei Jahren mit Nr. 49 Zehnter geworden war. Damals fuhr Edoardo Zardini mit Nr. 63 aufs Podest (3.); diesmal belegte der Italiener mit Nr. 43 Rang 8. Der Kanadier Julien Cousineau wiederholte mit Nummer 41 den 10. Rang vom letzten Winter; damals war er mit der 75 gestartet.

Den grössten Sprung machte der Liechtensteiner Markus Ganahl, der sich mit der Startnummer 61 auf den 16. Platz vorkämpfte und erstmals seit genau einem Jahr wieder Weltcuppunkte holte. Damals war er, noch als Mitglied der Schweizer Trainingsgruppe, in Wengen 24. geworden. Inzwischen trainiert Fritz Züger das Liechtensteiner Team -- eine Genugtuung für den unsanft verabschiedeten, ehemaligen Schweizer Trainer.

Resultate

Weltcup-Slalom der Männer in Wengen. 1. Benjamin Raich Ö Atomic 1:40,50. 2. Rainer Schönfelder Ö Fischer 1:40,97 0,47. 3. Ivica Kostelic Kro Salomon 1:41,54 1,04. 4. Heinz Schilchegger Ö Atomic 1:41,57 1,07. 5. Thomas Grandi Ka Rossignol 1:41,61 1,11. 6. Mario Matt Ö Salomon 1:41,65 1,15. 7. Mitja Dragsic Sln Völkl 1:41,71 1,21. 8. Edoardo Zardini It Salomon 1:42,08 1,58. 9. Silvan Zurbriggen Sz Fischer 1:42,32 1,82. 10. Julien Cousineau Ka Atomic 1:42,34 1,84.

11. Jukka Leino (Fi), Fischer, 1,91 zurück. 12. Kurt Engl (Ö), Head, 2,00. 13. Sébastien Amiez (Fr), Salomon, und Truls Ove Karlsen (No), Fischer, 2,04. 15. Giancarlo Bergamelli (It), Völkl, 2,05. 16. Markus Ganahl (Lie), Nordica, 2,28. 17. Lasse Kjus (No), Dynastar, 2,30. 18. Felix Neureuther (De), Atomic, 2,31. 19. Alain Baxter (Gb), Head, 2,37. 20. Andreas Nilsen (No), Fischer, 2,39.

21. Mitja Valencic (Sln), Rossignol, 2,42. 22. Tom Rothrock (USA), Völkl, 2,55. 23. Tom Stiansen (No), Nordica, 2,69. 24. Martin Hansson (Sd), Head, 2,74. 25. Hannes Paul Schmid (It), Nordica, 3,19. 26. Noel Baxter (Gb), Fischer, 3,56.

Ausgeschieden: Rene Mlekuz (Sln), Aksel Lund Svindal (No), Johan Brolenius (Sd), Manfred Mölgg (It).

Weltcup-Stand

Männer. Gesamtwertung (nach 19 von 40 Prüfungen): 1. Benjamin Raich (Ö) 680. 2. Lasse Kjus (No) 595. 3. Hermann Maier (Ö) 555. 4. Bode Miller (USA) 497. 5. Michael Walchhofer (Ö) 468. 6. Kalle Palander (Fi) 464. 7. Stephan Eberharter (Ö) 458. 8. Hans Knauss (Ö) 454. 9. Andreas Schifferer (Ö) 421. 10. Bjarne Solbakken (No) 383. Ferner: 18. Didier Cuche (Sz) 228. 29. Johann Grugger (Ö) und Ambrosi Hoffmann (Sz) 149. 31. Silvan Zurbriggen 146. 34. Bruno Kernen 127. 45. Didier Défago 76. 49. Franco Cavegn 74. 55. Tobias Grünenfelder 64. 77. Paul Accola 36. 80. Rolf von Weissenfluh 29. 86. Marco Casanova 21. 96. Urs Imboden 16. 120. Konrad Hari 6.

Slalom (nach 5 von 11 Rennen): 1. Giorgio Rocca (It) 290. 2. Rainer Schönfelder (Ö) 250. 3. Benjamin Raich (Ö) 242. 4. Manfred Pranger (Ö) 240. 5. Kalle Palander (Fi) 215. 6. Ivica Kostelic (Kro) 169. 7. Pierrick Bourgeat (Fr) 127. 8. Silvan Zurbriggen (Sz) 117. 9. Manfred Mölgg (It) 108. 10. Heinz Schilchegger (Ö) 105. Ferner: 39. Urs Imboden 16.

Nationen (nach 39 von 75 Wertungen): 1. Österreich 9085 (Männer 5158+Frauen 3927). 2. Italien 2643 (1575+1068). 3. Frankreich 2529 (1023+1506). 4. USA 2501 (1066+1435). 5. Deutschland 2343 (135+2208). 6. Schweiz 2312 (972+1340). 7. Norwegen 1739 (1430+309). 8. Schweden 1613 (522+1091). 9. Kanada 905 (385+520). 10. Finnland 840 (519+321).

(bert/Si)

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