Ski nordisch: Für Burgermeister stimmte Chancenauswertung nicht

publiziert: Sonntag, 11. Jan 2004 / 13:08 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 11. Jan 2004 / 13:50 Uhr

In Otepää (Est) sind im Langlauf-Weltcup die Erwartungen auf eine Spitzenklassierung der Schweizer Männer-Staffel nicht in Erfüllung gegangen. Das helvetische Quartett erreichte unter neun Teams lediglich den 6. Platz.

Reto Burgermeister führte die Schweizer Staffel an.
Reto Burgermeister führte die Schweizer Staffel an.
Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Dieses betraf in diesem Fall Gion Andrea Bundi, der fünf Tage zuvor in Falun (Sd) noch stark gelaufen war. Für den Bündner Regionalläufer resultierte unter den 14 Athleten der ersten Skatingstrecke nur die zwölftbeste Zeit. Damit lag die Staffel deutlich zurück und Christian Steblers Spurtsieg über Nikolai Chebotko (Kas) hatte nur kosmetischen Wert. Ohne die schlechte Vorstellung von Schweden (8.) und Finnland (9.) hätte die Schweizer Bilanz wahrscheinlich dürftiger ausgesehen.

Nicht ganz zufrieden

Der überragende Schweizer Langlaufer des Wochenendes war Reto Burgermeister, der in der Staffel als Erster an Beat Koch übergab. "Im Moment passt alles", sagte "Burgi" nach seiner Demonstration der Stärke. Am Samstag hatte es vom Zürcher Oberländer nach einer guten Leistung noch etwas anders getönt. "Ich bin nicht ganz zufrieden", sagte er da nach seinem 12. Rang. Über 30 km in klassischer Technik und mit Massenstart war ihm der letzte Kilometer zum Verhängnis geworden. "Schon zuvor hatte ich etwas Mühe. Deshalb gelang es mir nicht mehr ganz, die kleine Lücke zu den Besten zu schliessen", erklärte Burgermeister.

Nachdem es ihm gelungen war, so lange mit den Besten mitzukommen, hatte sich Burgermeister eine Klassierung unter den besten sechs Athleten erhofft. Auch am Sonntag sprach Burgermeister noch davon, dass er mit seiner Klassierung -- sein zweitbestes Weltcup-Ergebnis dieses Winters nach Platz 10 in Davos -- nicht ganz zufrieden sei: "Für mich stimmte die Chancenauswertung nicht. Wer so lange vorne läuft, rechnet mit einem besseren Ergebnis."

Für Laurence Rochat war im Wettkampf über 15 km der Zug schon beim Start abgefahren. Aufgrund ihres Weltcup-Rankings musste sie das Rennen aus Position 39 aufnehmen. Bis sich die Westschweizerin nur schon um zehn Positionen vorgearbeitet hatte, war die Spitzengruppe längst entschwunden.

Mit Rang 22 erreichte Rochat die bestmögliche Klassierung, nachdem sie am Schluss hart gegen die Einholung durch eine kleine Gruppe von Verfolgerinnen kämpfen musste. "Ich habe mich gut geschlagen. Mir ist die Bestätigung meiner guten Form gelungen", hielt die Westschweizerin im Ziel fest. Nach ihrem 27. Platz in Ramsau (Ö) und Rang 19 in Falun (Sd) gelang ihr zum dritten Mal in Serie eine Klassierung in den Weltcup-Punkterängen.

Überraschung durch Künzel

Bei den Männern hatte Frode Estil die letzte Steigung vor dem Ziel zur vorentscheidenden Tempoverschärfung genutzt. Durch Anders Aukland im 2. Rang kamen die Norweger zu einem Doppelsieg, was in der jüngeren Vergangenheit einen gewissen Seltenheitswert darstellt. Er hasse die Massenstartrennen noch immer, bekannte Frode Estil nach dem dritten Weltcupsieg seiner Karriere. Zu Beginn des letzten Winters hatte der 32 Jahre alte Athlet das Massenstartrennen über 30 km in Cogne (It) für sich entschieden.

Als Dritte hatte Claudia Künzel in dieser Saison schon dreimal auf dem Podium gestanden. Dennoch stellte der Sieg der Deutschen in Otepää eine Überraschung dar, sagt ihr doch das Skating weit besser zu. Nachdem sie sich zu Beginn der letzten Abfahrt in Front gesetzt hatte, nutzte die WM-Zweite im Sprint ihre Endschnelligkeit zum ersten Weltcup-Triumph ihrer Laufbahn. "Claudia war zu stark. Gegen sie hatte ich keine Chance", erklärte die zweitklassierte Kristina Smigun, die vor einem auf deutlich über 10 000 Besucher geschätzten Heimpublikum nur zu gerne gewonnen hätte.

Otepää (Est). Langlauf-Weltcup. Männer. 30 km (klassische Technik, Massenstart): 1. Frode Estil (No) 1:15:18,1. 2. Anders Aukland (No) 0,6. 3. Iwan Alypow (Russ) 1,4. 4. Andrus Veerpalu (Est) 2,4. 5. Jens Filbrich (De) 2,9. 6. Tobias Angerer (De) 3,2. 7. René Sommerfeldt (De), gleiche Zeit. 8. Fulvio Valbusa (It). 9. Valerio Checchi (It), beide gleiche Zeit. 10. Michail Iwanow (Russ) 4,5. -- Ferner die Schweizer: 12. Reto Burgermeister 6,4. 46. Christian Stebler 2:35,6. 59. Beat Koch 4:38,2. -- 62 klassiert.

Staffel 4 x 10 km (gemischte Technik): 1. Deutschland (Schlütter, Filbrich, Teichmann, Angerer) 1:36:44,2. 2. Italien (Carrara, Checchi, Piller Cottrer, Valbusa) 0,6. 3. Russland (Pankratow, Iwanow, Alypow, Wilissow) 0,7. 4. Norwegen 4,8. 5. Estland 32,7. 6. Schweiz (Burgermeister, Koch, Bundi, Stebler) 1:25,2. -- 9 erste Teams, 14 insgesamt.

Weltcup (11/22): 1. Sommerfeldt 474. 2. Angerer 389. 3. Matthias Fredriksson (Sd) 382. 4. Axel Teichmann (De) 358. 5. Anders Södergren (Sd) 326. 6. Veerpalu 296. -- Ferner die Schweizer: 34. Markus Hasler (Lie) 68. 41. Burgermeister 52. 71. Peter von Allmen 18. 79. Wilhelm Aschwanden 13. 88. Gion Andrea Bundi 10. 97. Christian Stebler 6. -- 105 klassiert.

Frauen. 15 km (klassische Technik, Massenstart): 1. Claudia Künzel (De) 41:02,2. 2. Kristina Smigun (Est) 0,9. 3. Hilde Pedersen (No) 1,1. 4. Virpi Kuitunen (Fi) 1,9. 5. Elin Ek (Sd) 4,7. 6. Petra Majdic (Sln) 5,6. 7. Kirsi Välimaa (Fi) 6,0. 8. Walentina Schewschenko (Ukr) 6,1. 9. Larissa Kurkina (Russ) 7,1. 10. Lilia Wasiljewa (Russ) 8,0. -- Ferner: 22. Laurence Rochat (Sz) 1:14,0. -- 44 klassiert.

Staffel. 4 x 5 km (gemischte Technik): 1. Norwegen (Skofterud, Pedersen, Steira, Björgen) 51:57,0. 2. Deutschland (Henkel, Bauer, Sachenbacher, Künzel) 13,6. 3. Finnland (Välimaa, Saarinen, Sarasoja, Kuitunen) 29,2. 4. Russland 49,4. 5. Italien 1:12,8. 6. Schweden 1:23,5. -- 8 erste Teams, 10 insgesamt. Keine Schweizer Staffel.

Weltcup (11/22): 1. Smigun 716. 2. Schewschenko 572. 3. Gabriella Paruzzi (It) 529. 4. Künzel 473. 5. Pedersen 392. 6. Marit Björgen (No) 391. -- Ferner die Schweizerinnen: 47. Rochat 25. 70. Andrea Huber 4. -- 76 klassiert.

(rr/Si)

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