Ski nordisch: Per Elofsson steht als Gesamtsieger fest

Für die Schweizer sah die Bilanz am Samstag zwiespältig aus. Über die 15 km in klassischer Technik vermochte Reto Burgermeister seinen 9. Rang von Borlänge am Mittwoch nicht zu bestätigen, weil er sich bei schwierigen Loipenverhältnissen zur Wahl eines «glatten» Ski entschlossen hatte. Damit war er zwar schnell in den Abfahrten, doch verfügte er in den Steigungen über einen zu geringen Abstoss. Mit seinem 36. Rang wurde der Zürcher Oberländer deutlich unter seinem Wert geschlagen.

Bei den Frauen über 10 km in der freien Technik eroberte Natascia Leonardi Cortesi als 27. vier Weltcup-Punkte. Die Tessinerin beeindruckte erneut mit ihrem Angriffsgeist. Laurence Rochat (54.) anerkannte, dass ihr am Ende einer langen Saion die Kraft ausgeht: «Ich fühle mich leer.»

Auch eine Ausnahmeerscheinung wie Per Elofsson verspürt die Anstrengungen des Winters. Selbst 12 000 Zuschauer mit ihren Anfeuerungsrufen vermochten ihn nicht zum Sieg zu treiben. Sein vorzeitiger Weltcup-Gesamtsieg -- der erste eines Schweden seit Gunde Svan 1988/89 -- wurde Tatsache, weil sich Johann Mühlegg wie Burgermeister zum Risiko entschlossen hatte und damit scheiterte. «Dieser Triumph im Weltcup bedeutet mir sehr viel», meinte Elofsson, der sich am kommenden Sonntag beim Final in Kuopio (Fi) die 60 km erspart.

Sieger wurde Michail Iwanow, der schon vor dem Start von seinem Erfolg überzeugt war. Der Russe, in Lahti Bronzemedaillengewinner über 30 km, feierte den zweiten Weltcup-Erfolg seiner Laufbahn. In diesem Winter hatte der 2. Rang in Davos zuvor seine Bestleistung bedeutet.

Bei den Frauen nutzte Julia Tschepalowa ihre Stärke im Skating zu ihrem insgesamt zehnten Sieg und zum sechsten Triumph dieses Winters. Bente Skari wartete in ihrer schwächeren Lauftechnik mit einer akzeptablen Leistung auf, musste aber nach ihrem 11. Rang die Weltcup-Führung um 56 Punkte an Tschepalowa abtreten. Der Norwegerin bietet sich auf der gleichen Strecke am Sonntag über 10 km in der klassischen Technik die Gelegenheit zur Revanche und zur Rückeroberung der Weltcup-Führung.

(Toni Nötzli, Falun / Kil/sda)