Ski nordisch: Zwei neue Schanzen und zahlreiche Favoriten

publiziert: Freitag, 26. Dez 2003 / 15:36 Uhr / aktualisiert: Freitag, 26. Dez 2003 / 16:11 Uhr

Die 52. Vierschanzentournee um den Jahreswechsel kennt keinen klaren Favoriten. Zwei umgebaute Schanzen und bisher fünf mehrheitlich vom Winde verwehte Weltcupspringen machen die Prognose schwierig. Das Schweizer Duo Ammann/Küttel startet als Aussenseiter.

Für Simon Amman wäre eine Top-Ten-Klassierung schon ein Erfolg.
Für Simon Amman wäre eine Top-Ten-Klassierung schon ein Erfolg.
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Trainer Berni Schödler will die teaminterne Zielsetzung nicht nach aussen tragen. Seine Athleten, die wie zahlreiche andere Aktive von Swiss-Ski nicht wunschgemäss in die Saison gestartet sind, sollen während der hektischen Phase der Tournee nicht zusätzlich unter Druck gesetzt werden. Unbestritten bleibt aber die mittelfristige Vorgabe für Doppel-Olympiasieger Simon Ammann und den Olympiasechsten Andreas Küttel. Ihr Potenzial reicht zumindest für eine Top-Ten-Klassierung.

Ein Schweizer Podestplatz, wie ihn zuletzt Ammann vor zwei Jahren in Oberstdorf erreicht hat, scheint illusorisch. Allerdings fand der Toggenburger bei der letzten Austragung in ähnlicher Ausgangslage kurzfristig aus dem Tief und liess beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen mit einem 6. Rang aufhorchen.

Über die Festtage stand für die beiden Schweizer Teilnehmer aktive Erholung im Vordergrund. Zuvor hatten sie wie Marco Steinauer und Marc Vogel, die sich im Continentalcup in St. Moritz noch für einen Teileinsatz an der Tournee empfehlen wollen, zwei Tage in Engelberg optimal trainiert und über 20 Flüge getätigt. Die Anreise nach Oberstdorf erfolgt heute (Samstag), 24 Stunden später steht das Training (11.30 Uhr) und anschliessend die Qualifikation (14 Uhr) für den Wettkampf vom Montag an.

Eine Auswahl von acht Favoriten

Die Favoriten stammen gemessen an den bisherigen Saison-Ergebnissen aus Skandinavien: Vor allem die Finnen mit Tournee-Titelverteidiger Janne Ahonen und Matti Hautamäki an der Spitze sowie die Norweger, angeführt von den Saisonsiegern Roar Ljökelsöy (Weltcup-Führender) und Sigurd Pettersen. Hinzu kommen Sven Hannawald (De), der Dominator aller vier Wettkämpfe 2001/02, und der zuletzt unter seinem Wert geschlagene dreifache Weltcup-Gesamtsieger und Doppel-Weltmeister Adam Malysz aus Polen.

Schwer einzustufen sind die Österreicher, die im letzten Jahr (auch begünstigt durch Vorteile im Materialbereich) die Szene anfänglich dominierten. Die aufstrebenden Athleten wie Florian Liegl, Thomas Morgenstern (gibt sein Debüt nach dem Sturz in Kuusamo) und Christian Nagiller (nicht im Tournee-Team) kämpfen um den Anschluss. Deshalb dürften die Arrivierten wie Martin Höllwarth oder Andreas Widhölzl für das Austria-Team die Kohlen aus dem Feuer holen.

Zwei neue Anlagen

Für rund 25 Millionen Franken wurden die Schanzenanlage und das Schattenberg-Skistadion in Oberstdorf komplett umgebaut. Statt Weiten von bisher 133 m sind künftig Sprünge über 140 m möglich. Der Schanzentitsch liegt sechs Meter über dem bisherigen Absprungpunkt, der Anlauf wurde flacher, dafür länger. Die Zuschauerkapazität wurde auf 28 000 erhöht. Die Investitionen erfolgten insbesondere im Hinblick auf die WM der Nordischen im Februar 2005. Lokalmatador Georg Späth wird heute Samstag im Rahmen der Eröffnungsfeiern zum Jungfernflug ansetzen.

In Bischofshofen (Ö), wo am 6. Januar die Tournee entschieden werden wird, verbauten die Verantwortlichen fünf Millionen Franken. Die Paul-Ausserleitner-Schanze verfügt nun über einen flacheren Aufsprungwinkel und einen K-Punkt von 125 m. Damit werden Flüge in den Bereich von 145 bis 150 m möglich sein (Schanzenrekord derzeit 139 m).

Programm

Oberstdorf (De). Sonntag, 28. Dezember: 11.30 Uhr Training, 14 Uhr Qualifikation. Montag, 29. Dezember: 12.30 Uhr Probedurchgang, 13.45 Uhr 1. Durchgang, anschliessend Final. -- Garmisch-Partenkirchen (De). Mittwoch, 31. Dezember: 11.30 Uhr Training, 13.45 Uhr Qualifikation. Donnerstag, 1. Januar 2004: 12.30 Uhr Probedurchgang, 13.45 Uhr 1. Durchgang, anschliessend Final. -- Innsbruck (Ö). Samstag, 3. Januar: 11.30 Uhr Training, 14 Uhr Qualifikation. Sonntag, 4. Januar: 12.30 Uhr Probedurchgang, 13.45 Uhr 1. Durchgang, anschliessend Final. -- Bischofshofen (Ö). Montag, 5. Januar: 11.30 Uhr Training, 13.45 Uhr Qualifikation. Montag, 6. Januar: 12.30 Uhr Probedurchgang, 13.45 Uhr 1. Durchgang, anschliessend Final.

Gesamtwertungen seit 1993/94

2002/2003: 1. Janne Ahonen (Fi) 999,9 Punkte. 2. Sven Hannawald (De) 976,3. 3. Adam Malysz (Pol) 959,7. -- Ferner: 24. Simon Ammann (Sz) 660,7. 40. Andreas Küttel (Sz) 299,9. 71. Sylvain Freiholz (Sz) 79,0 (nur 2 Springen).

2001/2002. 1. Hannawald 1077,6 (Rekord). 2. Matti Hautamäki (Fi) 1021,0. 3. Martin Höllwarth (Ö) 1015,8. -- Ferner: 6. Ammann 961,4. 39. Küttel 408,3. 64. Freiholz 83,1.

2000/2001: 1. Malysz 1045,0. 2. Ahonen 941,5. 3. Martin Schmitt (De) 920,1. -- Ferner: 25. Küttel 547,5. 34. Freiholz 355,3 (nur 2 Springen). 42. Marco Steinauer 297,0 (3).

1999/2000: 1. Andreas Widhölzl (Ö) 987,8. 2. Ahonen 963,5. 3. Schmitt 960,5. -- Ferner: 43. Freiholz 234,3 (3). 44. Steinauer 216,0 (2). 70. Ammann 68,2 (1).

1998/99: 1. Ahonen 960,6. 2. Noriaki Kasai (Jap) 953,0. 3. Hideharu Miyahira (Jap) 916,8. -- Ferner: 45. Bruno Reuteler (Sz) 196,0. 47. Steinauer 183,8. 62. Ammann 89,0. -- Freiholz im Training in Oberstdorf verletzt (linke Schulter ausgekugelt).

1997/98: 1. Kazuyoshi Funaki (Jap) 944,0. 2. Hannawald 912,8. 3. Ahonen 907,0. -- Ferner: 34. Freiholz 381,1. 47. Reuteler 260,4. 48. Ammann 257,1. 70. Steinauer 72,6.

1996/97: 1. Primoz Peterka (Sln) 971,5. 2. Andreas Goldberger (Ö) 943,2. 3. Dieter Thoma (De) 943,1. -- Ferner: 17. Steinauer 648,9. 41. Reuteler 344,7. 59. Freiholz 175,4. 66. Küttel 87,4.

1995/96: 1. Jens Weissflog (De) 952,3. 2. Ari-Pekka Nikkola (Fi) 909,7. 3. Reinhard Schwarzenberger (Ö) 882,1. -- Ferner: 15. Freiholz 794,9. 16. Steinauer 732,7. 25. Küttel 568,8. 51. Martin Trunz (Sz) 240,4. 56. Reuteler 188,6.

1994/95: 1. Goldberger 955,4. 2. Funaki 932,0. 3. Ahonen 896,3. -- Ferner: 29. Trunz 533,9. 51. Reuteler 194,4. 53. Stefan Zünd (Sz) 188,1. 56. Freiholz 181,5 . 63. Reto Kälin (Sz) 143,6.

1993/94: 1. Espen Bredesen (No) 931,3. 2. Weissflog 923,3. 3. Goldberger 891,8. -- Ferner: 11. Freiholz 709,5. 35. Trunz 383,1.

Top-Ten, Podest, Tagessiege

Schweizer Top-Ten-Platzierungen im Schlussklassement (seit Beginn der Tournee 1953). 2001/2002: 6. Simon Ammann. -- 1991/92: 7. Stefan Zünd. -- 1990/91: 8. Sylvain Freiholz. -- 1987/88: 4. Christian Hauswirth. -- 1986/87: 10. Gérard Balanche. -- 1978/79: 2. Hansjörg Sumi. -- 1977/78: 8. Walter Steiner. -- 1976/77: 2. Steiner. -- 1975/76: 7. Steiner. -- 1973/74: 2. Steiner, 4. Hans Schmid. -- 1972/73. 4. Schmid, 7. Steiner. -- 1970/71: 9. Steiner.

Schweizer Tages-Podestplätze. 2001/02: Simon Ammann, 3. Oberstdorf. -- 1991/92: Stefan Zünd, 3. Oberstdorf und 3. Garmisch-Partenkirchen. -- 1983/84: Hansjörg Sumi, 2. Garmisch-Partenkirchen. -- 1979/80: Sumi, 2. Innsbruck. -- 1977/78. Walter Steiner, 2. Bischofshofen. -- 1976/77: Steiner, 3. Oberstdorf, 2. Innsbruck und 1. Bischofshofen. -- 1973/74: Hans Schmid, 3. Oberstdorf; Steiner, 1. Garmisch-Partenkirchen; Schmid, 2. Innsbruck; Steiner, 3. Innsbruck; Steiner, 2. Bischofshofen. -- 1971/72. Schmid, 3. Oberstdorf.

Schweizer Tagessiege. 1973/74: Walter Steiner, Garmisch-Partenkirchen. -- 1976/77: Walter Steiner, Bischofshofen.

Die bisherigen Tourneesieger stellten:

13 Finnland (zuletzt Ahonen 02/03) 11 DDR (Jens Weissflog 84/85) 9 Österreich (Widhölzl 99/00) 8 Norwegen (Bredesen 93/94) 8 5 BRD/Deutschland (Hannawald 01/02) je 1 Polen (Malysz 00/01), Tschechoslawokei/Tschechien (Jiri Raska 70/71), Sowjetunion/Russland (Nikolai Kamenski 55/56), Slowenien (Peterka 96/97) Japan (Funaki 97/98)

Die meisten Tournee-Gesamtsiege feierten:

4 Jens Weissflog (DDR/De) 1983/84, 84/85, 90/91, 95/96 3 Björn Wirkola (No) 1966/67, 67/68, 68/69 Helmut Recknagel (DDR) 1956/57, 57/58, 60/61 2 Janne Ahonen 1998/99, 2002/03 Andreas Goldberger 1992/93, 94/95 Ernst Vettori (Ö) 1985/86, 86/87 Matti Nykänen (Fi) 1982/83, 87/88 Hubert Neuper (Ö) 1979/80, 80/81 Jochen Danneberg (DDR) 1975/76, 76/77 Veikko Kankkonen (Fi) 1963/64, 65/66

Die Springer mit den meisten Tournee-Tagessiegen:

10 Wirkola Weissflog 7 Nykänen 6 Recknagel Hannawald 5 Goldberger Funaki 4 Toni Innauer (Ö), Neuper, Widhölzl, Martin Schmitt (De), Danneberg, Raska, Kankkonen, Dieter Thoma (DDR/De)

(rr/Si)

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