Snowboard: Interview mit SB-Jam-Gründer Costandaché

Innerhalb von fünf Jahren ist das Budget von 30 000 auf gegen eine Million Franken gestiegen. Ist der Zenit erreicht?

Dani Costandaché: "Die Veranstaltung ist noch immer ausbaufähig. Wir haben jedes Jahr in praktisch allen Bereichen zugelegt und unsere Organisation optimiert. Durch den neuen Modus (Unterteilung in verschiedene Kategorien) gewichten wir die Stärken der Fahrer besser. Davon erhoffe ich mir eine weitere Qualitätssteigerung. Rund um die Halfpipe-Anlage haben wir zudem die Zeltstadt vergrössert. In der Anfangszeit begrüsste ich vielleicht 100 Gäste, heute sind 1500 Personen geladen."

Anerkannte Stars der Freestyle-Szene wie Gian Simmen, der Olympiasieger von Nagano, Andy Finch, Giacomo Kratter oder ein Heikki Sorsa sind in Davos. Olympiasieger Ross Powers hingegen fehlt auf der Startliste. Weshalb?

Costandaché: "Ich habe mit Ross regelmässig Kontakt. Er zieht es leider vor, den Silvester im Kreise seiner Familie zu verbringen. Das Angebot, seine Frau und den Nachwuchs mitzunehmen, lehnte er ab. Bei Terje Haakonsen wars ähnlich. Er verbringt die Weihnachtstage mit seinem Kind in Hawaii."

Im Vergleich zur FIS-Tour ist das 30-köpfige Teilnehmerfeld hochklassig dotiert. Ist die SB-Jam-Session mittlerweile der Spengler Cup der Snowboarder?

Costandaché: "Der Vergleich ist sicher nicht schlecht. Bei uns herrscht ein ähnliches Motto wie beim Spengler Cup. Die Fahrer bieten einen optimalen Mix aus Spektakel und seriösem Sport. Es ist ein Show-Event, den aber alle doch sehr ernst nehmen. Einerseits gibts gutes Preisgeld zu verdienen, andererseits wissen die Fahrer, dass zahlreiche Fotografen und Filmteams am Bolgen sein werden. Die TV-Abdeckung ist breit. Auch das Schweizer Fernsehen hat die Veranstaltung entdeckt. Das sind wichtige Anreize für die Profis, die ja genau in diesem Markt ihr Geld verdienen."

Gerade in der Schweiz feilschen Snowboard-Veranstalter im Sponsoring um jeden einzelnen Rappen. Aus dem Umfeld der SB-Jam waren diesbezüglich keine Klagen zu vernehmen...

Costandaché: "André Rellstab und ich können uns nicht beklagen. Der Anlass ist breit abgestützt. Noch sind die Verträge zwar nicht unterschrieben, aber ich kann sagen, dass das Happening auch in den nächsten drei Jahren stattfinden wird."

(Sven Schoch/Si)