US-Geheimdienstaffäre

Snowden: Putin schiebt Schuld USA in die Schuhe

publiziert: Montag, 15. Jul 2013 / 20:56 Uhr
Wladimir Putin sagte, die endgültige Situation sei bisher nicht geklärt. (Archivbild)
Wladimir Putin sagte, die endgültige Situation sei bisher nicht geklärt. (Archivbild)

Moskau - Kremlchef Wladimir Putin hat den USA die Schuld an der festgefahrenen Lage des Ex-Geheimdienstlers Edward Snowden gegeben. Auf der Flucht vor den USA sei der 30-Jährige «ohne Einladung» auf dem Flughafen in Moskau gelandet.

6 Meldungen im Zusammenhang
«Sie haben alle anderen Länder so in Angst versetzt, dass ihn niemand möchte. Und auf diese Weise haben sie ihn auf unserem Territorium blockiert», sagte Putin am Montag nach Angaben der Agentur Interfax bei einem Treffen mit Studenten.

«Er ist nicht zu uns geflogen, er hatte einen Transitflug in ein anderes Land», sagte Putin im Leningrader Gebiet. Auf die Frage, was nun mit Snowden passiere, meinte er ratlos: «Woher soll ich das wissen? Das ist sein Leben, sein Schicksal.»

Nachdem Snowden von Hongkong losgeflogen sei, hätten die USA die Weiterreise verhindert, betonte Putin. Er gehe weiter davon aus, dass der US-Amerikaner russisches Territorium verlasse, sobald er die Möglichkeit hat. Putin sagte erneut, dass das Asylangebot für Snowden weiter gültig sei.

«Die Bedingungen für politisches Asyl sind ihm bekannt. Die jüngsten Mitteilungen zeigen, dass er irgendwie seine Position ändert. Die endgültige Situation ist bisher nicht geklärt», sagte Putin.

Noch kein Asylantrag

Der Computerexperte hatte am Freitag in Moskau gesagt, er wolle nun doch in Russland Asyl beantragen. Er akzeptiere dazu Putins Bedingung, den USA keinen Schaden durch weitere Enthüllungen zuzufügen. Bislang sei ein entsprechendes Gesuch aber nicht bei den zuständigen Behörden eingegangen, sagten russische Regierungsvertreter am Montag.

Sollte Moskau dem Asylantrag stattgeben, würde dies die derzeit ohnehin schon gespannten Beziehungen zu den USA weiter verschlechtern. Da Snowden keinen gültigen US-Pass mehr hat, hofft er auf neue Papiere, die ihm eine Weiterreise nach Lateinamerika erlauben. Dort haben ihm mehrere Länder einen Flüchtlingsstatus angeboten.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington/Moskau - Die USA ... mehr lesen
Der Sprecher des Weissen Hauses, Jay Carney, betonte, Washington sei weiterhin in Kontakt mit Moskau wegen Snowden.
Snowden-Unterstützer bei einer «Prism»-Demo in Washington, D.C.
Moskau - Der von den USA gesuchte ... mehr lesen
Moskau/Washington - Die Affäre um ... mehr lesen
Edward Snowden bleibt eine Belastungsprobe.
Der bolivianische Präsident Evo Morales erneuerte das Angebot Boliviens an den früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, ihm politisches Asyl zu gewähren.
La Paz - Der bolivianische Präsident Evo Morales hat den US-Geheimdiensten vorgeworfen, den E-Mail-Verkehr der bolivianischen Staatsspitze auszuspionieren. «Die Geheimdienstagenten ... mehr lesen
Washington - Die Fronten ... mehr lesen
Obama konnte Putin nicht von der Auslieferung Snowdens überzeugen. (Archivbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Washington - Die von den USA geforderte Auslieferung des früheren Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden stösst in Russland weiterhin auf taube Ohren. US-Präsident Barack Obama telefonierte nach Angaben des Weissen Hauses am Freitag mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin wegen des Streitfalls, konnte anschliessend aber keinen Durchbruch verkünden. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um ... mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten