Reaktion auf Bluttat von Daillon

Sommaruga fordert kantonales Waffenregister ... schnell!

publiziert: Samstag, 12. Jan 2013 / 09:51 Uhr / aktualisiert: Samstag, 12. Jan 2013 / 13:00 Uhr
Justizministerin Simonetta Sommaruga.
Justizministerin Simonetta Sommaruga.

Bern - Nach der Bluttat von Daillon VS sieht Justizministerin Simonetta Sommaruga die Kantone in der Pflicht. Wie die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrates verlangt auch Sommaruga, dass die Vernetzung der kantonalen Waffenregister schnell umgesetzt werden müsse.

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«Die Kantone stehen der Bevölkerung gegenüber in der Pflicht», sagte die Bundesrätin in einem am Samstag erschienenen Interview mit dem «Blick». Sommaruga erinnerte daran, dass ein zentrales Waffenregister beim Bund vor zwei Jahren vom Stimmvolk abgelehnt worden war.

Bund und Kantone hätten damals aber versprochen, den gegenseitigen Zugriff auf ihre Waffenregister zu vereinfachen. Der Bund habe sein Versprechen eingelöst und seine Datenbanken für die Kantone und die Armee online zugänglich gemacht. Darin ist registriert, wem die Armee oder die Polizei eine Waffe verweigert oder entzogen hat.

Gesetzesgrundlage nötig

Obwohl die Kantone intensiv an der Vernetzung ihrer Waffenregister arbeiteten, sei dies «offenbar komplizierter, als man sich das vorgestellt hat», sagte Sommaruga im Zeitungsinterview weiter. Aber die Verlinkung sei machbar und «muss jetzt schnell kommen.»

In der «Samstagsrundschau» von Radio SRF wehrte sich Beat Villiger, Vizepräsident der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) gegen den Vorwurf, die Kantone hätten die Verlinkung der Waffenregister verschlafen. Das Waffengesetz weise diesbezüglich eine Lücke auf, die es mit einer Gesetzesgrundlage zu schliessen gelte.

Die Sicherheitspolitische Kommission (SIK) des Nationalrates hatte sich letzten Dienstag erstaunt darüber gezeigt, dass erst eine Gesetzesgrundlage geschaffen werden müsse, damit die kantonalen Register und die Informationssysteme des Bundes für online-Abfragen miteinander verbunden werden könnten.

Die nationalrätliche SIK stimmte deshalb Motionen zu, die einen verbesserten Informationsfluss verlangen. Folgen die Räte den Vorstössen, muss der Bundesrat dem Parlament so schnell wie möglich, spätestens aber bis Herbst 2013, entsprechende Vorlagen unterbreiten.

KKJPD: zusätzlich Meldepflicht für alle Waffen einführen

KKJPD-Vizepräsident Villiger seinerseits geht davon aus, dass die online-Datenabfrage Ende 2014 möglich sein wird. In der «Samstagsrundschau» plädierte Villiger zudem dafür, einen Schritt weiter zu gehen und sämtliche Waffen in das Register aufzunehmen.

Es sei klar, dass damit Straftaten nicht vollumfänglich verhindert werden könnten, sagte Villiger. «Aber wir müssen sämtliche Möglichkeiten zur Prävention wahrnehmen.» In der Schweiz gebe es zu viele Waffen, «die irgendwo herumliegen.» Entweder registriere man diese Waffen oder entsorge sie.

Als nicht nötig erachtet der Zuger Polizeidirektor eine Verschärfung der Vorschriften beim Erwerb bewilligungspflichtiger Waffen. Bereits heute würden Käufer genügend unter die Lupe genommen. Und der Hauptteil der Waffennutzer - Jäger, Schützenvereine und die Armee - seien gut geschult.

Täter besass Waffenarsenal

Bei der Bluttat von Daillon VS vom 2. Januar tötete ein 33-Jähriger drei Frauen aus dem Dorf und verletzte zwei Männer schwer. Er schoss mit mindestens zwei Waffen und konnte von der Polizei gewaltsam gestoppt werden. Bei der Vernehmung gab er an, ein langjähriges familiäres Problem regeln zu wollen.

Im Hause des Täters wurden zahlreiche Waffen sichergestellt: zwei Karabiner, eine Jagdflinte, eine Luftpistole und eine Schreckschusspistole. Zudem fand die Polizei mehrere Dutzend Patronen, Ladebänder für Maschinengewehre, sowie Dolche und Bajonette.

Bereits 2005 waren beim Mann Waffen eingezogen worden, als er vorübergehend in einer psychiatrischen Klinik behandelt wurden. 2006 zog die Armee die Dienstwaffen des früheren Hauptmannes ein, nachdem er für dienstuntauglich erklärt worden war.

(bert/sda)

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gaht's eigetli na det une?
"Nach der Bluttat ... in der Pflicht"

Die Pausentrulla würde sich besser mal um ihre Arbeit kümmern,statt dämliche Sprüche zu klopfen und Parteipolitik zu machen!
Seit Jahren wartet die Bevölkerung auf Massnahmen gegen diesen unsäglichen Asyl-Schnickschnack, aber die Pausentrulla weiss nichts besseres,als sich um alles andere zu kümmern.

Wir haben auf 100'000 Schusswaffen 1 Malheur,aber auf 100'000 Asylgesuche 99'900 Touristen, an denen die SP und ihr Klüngel sich gesund stösst.

Ich sehe da eine ganz andere Figur in der Pflicht...!! Krokodilstränenpolitik kann sie ja in der Partei betreiben.
Vernetzung...
vder Waffenregister in oder her! Es muss für arbeitende Bürger, die Opfer anhaltender Drohungs- und Gewaltstraftaten sind, weiterhin möglich sein, ungehindert Waffen zu erwerben und zu besitzen um sich gegen schwer kriminellen Druhungd- und Gewaltstraftäter zur Wehr setzen zu können. Insbesondere, wenn auch die Familie des Opfers durch die Straftäter anhaltend massiv bedroht und belästigt wird.
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