Sonja Nef, in der letzten Saison in Are Siegerin im Slalom,
trauerte nach dem Rennen nicht dem um einen Zehntel verpassten
Podestrang nach: «Mit diesem fünften Rang bin ich zufrieden. Ich
hatte das Hundertstel-Glück auch schon auf meiner Seite.» Die
Appenzellerin steigerte sich klar gegenüber dem 11. Rang in
Berchtesgaden und klassierte sich im Slalom zum siebenten Mal in
Folge. Nef vergab eine bessere Platzierung im ersten Lauf, als sie
einen gravierenden Fehler beging, auf den letzten zwölf
Fahrsekunden nur die 33. Abschnittszeit fuhr und 1,2 Sekunden auf
Péquegnot verlor.
Die Riesenslalom-Weltmeisterin kehrt nun, im Gegensatz zum
Grossteil des Schweizer Teams, das in Zürich nur einen
Zwischenstopp macht und am Montag gleich nach Salt Lake City
fliegt, für eine Woche in die Schweiz zurück. «Ich werde mich zwei,
drei Tage bei meinen Eltern erholen und die restliche Zeit bis zum
Abflug am 12. Februar intensiv mit meinem Privattrainer und
Servicemann trainieren, um einige technische Unsauberkeiten
auszumerzen», sagte Nef.
Corina Grünenfelder, zuletzt in Berchtesgaden ausgefallen,
vergab im Gegensatz zu Nef einen besseren Rang im zweiten Lauf.
«Ich beging bereits im zweiten Tor einen Fehler und fand nie zu
meinem Rhythmus», sagte die 26-jährige Glarnerin, die mit der
zweitschlechtesten Zeit noch vom 10. auf den 15. Platz zurückfiel.
Schon nach wenigen Sekunden war der erste Lauf für Marlies
Oester beendet. Im letzten Slalom vor den Olympischen Spielen
schied die Siegerin von Berchtesgaden erstmals in dieser Saison
aus. Die 25-jährige Adelbodnerin verpasste damit auch eine durchaus
mögliche Spitzenplatzierung in der Kombination, was im Hinblick auf
ihre Pläne in dieser Disziplin in Salt Lake City wie auch auf ihre
Ziele im Gesamtweltcup wichtig gewesen wäre. Oester hat nach Are
weiter 278 Punkte auf ihrem Konto. Sie besitzt deshalb nur noch
geringe Chancen, die wichtige 400-Punkte-Grenze zu erreichen, womit
sie in allen Disziplinen jeweils nach den ersten 30 Fahrerinnen
starten könnte.
Laure Péquegnot konstant schnell
Laure Péquegnot, die 26-Jährige vom Skiclub L'Alpe-d'Huez,
entschied diese Saison nach Copper Mountain und Saalbach-
Hinterglemm auch das Rennen in Are für sich. Mit ihrem dritten und
deutlichsten Erfolg machte die Junioren-Weltmeisterin von 1994 auch
einen grossen Schritt Richtung Slalom-Kristallkugel. In der
Disziplinenwertung verbleibt nach Anja Pärsons drittem Ausfall in
Serie einzig noch Kristina Koznick als Konkurrentin, mit allerdings
schon 54 Punkten Rückstand. Die Amerikanerin verbesserte sich im
zweiten Lauf noch vom achten auf den zweiten Rang.
Péquegnot absolvierte als einzige den ersten Lauf fehlerfrei,
1,37 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Christel Pascal-Saioni. Im
Finaldurchgang fuhr Péquegnot, die in 17 Weltcup-Slaloms in Serie
ankam, ihrem Vorsprung entsprechend auf Sicherheit. «Nochmals voll
anzugreifen, wäre dumm gewesen», sagte sie.
Götschl sorgt für Spannung im Gesamtweltcup
Mit dem bereits vierten Sieg in den letzten drei Wochen brachte
sich Renate Götschl, die in ihrer Weltcup-Karriere nun schon 23-mal
zuoberst auf dem Treppchen stand, zurück ins Gespräch um den Sieg
in der Gesamtwertung. Die 26-jährige Steirerin, die auch als Slalom-
Elfte überraschte, hat nach ihrem Erfolg in der Kombination im
Zwischenklassement (nach 29 von 35 Wertungen) nur noch 60 Punkte
Rückstand auf ihre Landsfrau Michaela Dorfmeister (Kombi-7.). Nur
Neunte in der Kombinationswertung wurde Catherine Borghi, die nach
ihrem vierten Abfahrtsplatz im Slalom (zu) viel Zeit einbüsste.
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Weltcup-Slalom der Frauen in Are
Das Schlussklassement:
1. Laure Péquegnot Fr Salomon 1:26,08
2. Kristina Koznick USA Völkl 1:27,33 1,25
3. Ylva Nowen Sd Salomon 1:27,43 1,35
4. Tanja Poutiainen Fi Rossignol 1:27,49 1,41
5. Sonja Nef Sz Völkl 1:27,53 1,45
6. Marlies Schild Ö Blizzard 1:27,75 1,67
7. Spela Pretnar Sln Rossignol 1:28,00 1,92
8. Sarah Schleper USA Rossignol 1:28,06 1,98
9. Sabine Egger Ö Head 1:28,29 2,21
10. Veronika Zuzulova Slk Rossignol 1:28,36 2,28
11. Renate Götschl (Ö), Salomon, und Hedda Berntsen (No), Atomic, 2,29 zurück.
13. Anna Ottosson (Sd), Dynastar, 2,41.
14. Monika Bergmann (De), Völkl, 2,50.
15. Corina Grünenfelder (Sz), Nordica, 2,58.
16. Martina Ertl (De), Atomic, 2,60.
17. Britt Janyk (Ka), Salomon, 2,62.
18. Zali Steggall (Au), Salomon, 2,66.
19. Janette Hargin (Sd), Rossignol, 2,74.
20. Carina Raich (Ö), Atomic, 2,80.
21. Allison Forsyth (Ka), Rossignol, 2,80.
22. Claudia Riegler (Neus), Rossignol, 2,82.
23. Maddalena Planatscher (It), Völkl, 2,89.
24. Susanne Ekman (Sd), Elan, 3,08.
25. Noriyo Hiroi (Jap), Rossignol, 3,09.
26. Marina Huber (De), Salomon, 3,33.
27. Annemarie Gerg (De), Völkl, 3,66.
28. Emma Carrick-Anderson (Gb), Rossignol, 3,98.
(sk/news.ch)