Souveräne Engländer

Die «Chelskis» sicherten sich das Ticket mit dem 2:0 in Anderlecht, dem 90 Minuten lang dominanten Liverpool genügte ein 0:0 gegen Betis Sevilla zur Qualfikation.

Betis könnte das zweitklassierte Chelsea im letzten Durchgang zwar noch einholen, sofern die Londoner das «Derby» gegen die «Reds» verlieren. Im nach Punkten ausgeglichenen Direktduell unterlagen die Spanier aber mit einem Torverhältnis von 1:4 diskussionslos.

Eine exzellente erste Viertelstunde genügte Chelsea im «Constant Vanden Stock» zur Siegsicherung. Mit einem herrlichen Volley vollendete Hernan Crespo (8.) die perfekte Vorarbeit Lampards, nachdem Mbo Mpenza Sekunden zuvor das 1:0 der nun seit sechs Spieltagen torlosen Einheimischen verpasst hatte.

Der frühe Gegentreffer hinterliess beim Zweiten des belgischen Championats Spuren. Als Crespo einen Corner mit dem Kopf ablenkte, setzte Verteidiger Carvalho den Ball unbedrängt ins Lattenkreuz.

Schadensbegrenzung von Anderlecht

Niemand kalkulierte zu jenem Zeitpunkt noch mit einer Wende, obschon den Gastgebern 75 Minuten zur Korrektur blieben. Für die Belgier mit renommierter europäischer Vergangenheit stand gegen den englischen Branchenleader die Schadensbegrenzung im Vordergrund.

Der RSC tauchte zwar in beachtlicher Regelmässigkeit auf der wichtigsten europäischen Klub-Bühne auf, aber in den letzten Jahren auch konstant schnell ab. Mittlerweile hat Anderlecht zwölf Champions-League-Spiele in Serie verloren und als einziger der 32 Teilnehmer an fünf Spieltagen dieser Saison kein Tor geschossen.

Es sind Zahlen, die nicht dazu beitragen, dass der Anfang Jahr vom Assistenten zum Chef beförderte Frank Vercauteren bei den Anhängern künftig höhere Sympathiewerte geniessen wird.

Chelsea hingegen hat sich vom «Minitief» Anfang November (Niederlagen in Manchester und Sevilla) offenkundig erholt. Die auf der Insel nicht zu stoppenden Blues stellten in der Europacup-Kampagne nach einjährigem Anlauf den ersten Auswärtssieg seit dem 1:0-Erfolg in Moskau sicher.

Liverpools Sturmlauf

Liverpool unternahm an der Anfield Road alles, um Betis ins Abseits zu drängen. Doch gegen jene Verliererrolle, die Sevilla in der Primera Division gewöhnlich fast klaglos akzeptiert, stemmte sich der Gast mit allen defensiven Mitteln. Und das Glück hatte er ebenfalls gepachtet.

Peter Crouch, der dünnbeinige Riese im Sturm der Engländer, stellte Sevilla bis zu seiner Auswechslung mehrfach vor kaum zu lösende Probleme. Dem früheren Southampton-Topskorer und U21-Internationalen boten sich zusammen mit Morientes die besten Chancen zum gewiss verdienten Sieg. Den Matchball vergab indes Steven Gerrard in der 89. Minute, als er nach einem Sololauf am brillanten Keeper Proto (neun Paraden) scheiterte.

Anderlecht - Chelsea 0:2 (0:2)
Constant Vanden Stock. -- 25 100 Zuschauer. -- SR Farina (It). -- Tore: 8. Crespo 0:1. 15. Carvalho 0:2.

Chelsea: Cech; Gallas, Carvalho, Terry, Del Horno; Joe Cole (63. Diarra), Lampard, Essien, Duff; Gudjohnsen (78. Geremi), Crespo (86. Carlton Cole).

Bemerkungen: Chelsea ohne Robben, Makelele (beide verletzt), Wright-Phillips (gesperrt).

Liverpool - Betis Sevilla 0:0
Anfield Road. -- 42 544 Zuschauer. -- SR Poulat (Fr).

Liverpool: Reina; Finnan, Carragher, Hyypiä, Riise; Gerrard (90. Potter), Hamann, Sissoko, Zenden; Crouch (84. Kewell), Morientes (67. Cissé).

Bemerkungen: Liverpool ohne Xabi Alonso, Luis Garcia (beide angeschlagen), Betis ohne Oliveira (verletzt).

Rangliste (je 5 Spiele)
1. Liverpool 11. 2. Chelsea 10. 3. Betis Sevilla 7. 4. Anderlecht 0 (0:8).

(bert/Si)