Auch in der Vergangenheit seien Raumfähren trotz schlechter
Vorhersagen noch erfolgreich gestartet, sagte ein NASA-Sprecher am
Dienstag in Cape Canaveral im Bundesstaat Florida. Die NASA werde
jede Möglichkeit nutzen, um die Fähre ins All zu schicken.
Nach Angaben von Meteorologen bestand eine 20-prozentige Chance
für eine Startgenehmigung. Die nächste Gelegenheit würde sich der
NASA zufolge am Donnerstag bieten.
Der zunächst für Montagabend (MESZ) geplante Start war wegen zu
starken Seitenwinds um 24 Stunden verschoben worden. Die NASA
erklärte, die Böen am Kennedy-Raumfahrtzentrum hätten eine
möglicherweise erforderte Notlandung gefährdet. Ursprünglich sollte
die «Atlantis» mit sieben Astronauten an Bord am Montag um 22.15
Uhr MESZ abheben.
Die Fähre mit rund 900 Kilogramm Versorgungsgütern an Bord soll
an den seit Ende 1998 die Erde umkreisenden Bauelementen der
internationalen Raumstation ISS andocken.
Die Besatzungsmitglieder der «Atlantis», sechs Amerikaner und
ein Russe, sollen vier der sechs Batterien vom russischen Modul
«Sarja» (Morgenröte) auswechseln, eine Kommunikationsantenne im
Aussenbereich reparieren und den Bau eines Kranes vollenden. Die
Astronauten wollen die Station ausserdem zurück in ihre Umlaufbahn
bringen, von der sie in den vergangenen Monaten leicht abgewichen
war.
«Sarja» war als erstes Modul der Raumstation bereits im November
1998 in die Erdumlaufbahn gebracht worden. Im Dezember wurde
«Sarja» mit dem US-Modul «Unity» (Einheit) verbunden. Zusammen mit
dem noch im Bau befindlichen russischen Modul «Swesda» (Stern)
sollen die anderen beiden Module den Kern der ISS bilden.
(sda)