Spanien, Kroatien und Frankreich als Topfavoriten

publiziert: Donnerstag, 26. Jan 2006 / 00:10 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 26. Jan 2006 / 00:35 Uhr

Weltmeister Spanien, Olympiasieger Kroatien und der WM-Dritte Frankreich sind die Topfavoriten der Handball-Europameisterschaft in der Schweiz. Titelhalter Deutschland hat nur Aussenseiterchancen.

Das Ziel der Deutschen sei es laut Trainer Brand, die Grossen ein bisschen zu ärgern.
Das Ziel der Deutschen sei es laut Trainer Brand, die Grossen ein bisschen zu ärgern.
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Im deutschen Aufgebot figurieren bloss noch fünf Spieler, die vor zwei Jahren beim Triumph in Slowenien im Einsatz gestanden hatten. Dies ist einerseits auf zahlreiche Rücktritte nach dem Gewinn der Silbermedaille an den Olympischen Spielen in Athen zurückzuführen. Anderseits wurde das Team von Heiner Brand von einigem Verletzungspech verfolgt.

Zuletzt erwischte es den gebürtigen Ukrainer Oleg Welykyy; der EM-Torschützenkönig von 2000 erlitt am Samstag im abschliessenden Testspiel gegen den Olympia-Vierten Ungarn (30:26) einen Riss des vorderen Kreuzbandes. Damit haben die Deutschen ein Problem auf der Spielmacher-Position, denn Welykyy hätte den ebenfalls verletzten Markus Baur ersetzen sollen.

«Eine Top-4-Platzierung ist derzeit nicht realistisch, da müssten wir schon enorm über uns hinauswachsen», sagte Brand. Ihr Ziel sei es, die Grossen ein bisschen zu ärgern. Vielleicht sei dies sogar eine ganz angenehme Ausgangsposition.

So oder so dürfen die Deutschen ein Jahr vor ihrer Heim-WM nicht zu früh abgeschrieben werden, zumal sie in der Basler St. Jakobshalle quasi Heimvorteil geniessen. In der Vorbereitung deutete der WM-Neunte mit einem 31:25-Sieg in Kroatien sein Potenzial an.

Erfahrene Spanier

Erster Gegner von Deutschland in der «Hammergruppe» B ist im EM-Eröffnungsspiel Spanien. Bei den Iberern kann Trainer Juan Carlos Pastor auf eine erfahrene Equipe zählen, die dank des Gewinns der WM-Goldmedaille mit viel Selbstvertrauen ins Turnier steigt.

Die Spanier demontierten vor einem Jahr im WM-Final Kroatien mit 40:34, nachdem sie zuvor als nervenschwach gegolten hatten. Auch die letzten Resultate dürften sie optimistisch stimmen: Am Wochenende liessen sie den nicht zu unterschätzenden Norwegern zweimal klar das Nachsehen (28:19 und 31:26).

Frankreich will den EM-Titel

Mit Frankreich wurde ein weiterer Titelanwärter der Gruppe B zugelost. Die Franzosen verloren mit Jackson Richardson, der mit 417 Länderspielen weltweit die Nummer 1 ist, Grégory Anquetil und Guéric Kervadec zwar einiges an Routine, die Mannschaft ist jedoch nach wie vor exzellent besetzt.

Der im serbischen Nis geborene, erst 21-jährige Nikola Karabatic beispielsweise wird als kommender Welthandballer gehandelt.

Das Team des eigenwilligen Claude Onesta, der sich im Clinch mit dem Verbandpräsidenten André Amiel befindet, will nach zwei Weltmeistertiteln (1995 und 2001) erstmals auf europäischer Ebene brillieren; bislang ist der 4. Rang vor sechs Jahren in Kroatien die beste EM-Klassierung.

Individuellen Klasse der Kroaten

Ein gewichtiges Wörtchen im Kampf um die kontinentale Krone werden wohl auch die Kroaten mitreden. Der Olympiasieger ist von der individuellen Klasse her am höchsten einzustufen.

Mit Regisseur Ivano Balic haben sie den derzeit genialsten Spieler in ihren Reihen. Der launische 26-Jährige ist für die gegnerische Verteidigung nicht zu berechnen und kann an einem guten Tag eine Partie im Alleingang entscheiden.

Zudem verfügen die Osteuropäer mit dem sprunggewaltigen Mirza Dzomba über den weltbesten rechten Flügel; an den letzten drei Grossveranstaltungen (EM 2004, OS 2004 und WM 2005) gehörte er in der Torschützenliste jeweils zu den Top 3.

(von Sascha Fey/Si)

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