Spanien liefert mutmasslichen argentinischen Folterer aus

publiziert: Freitag, 29. Feb 2008 / 17:32 Uhr

Madrid - Der wegen Völkermordes angeklagte argentinische Ex-Offizier Ricardo Miguel Cavallo wird von Spanien an seine Heimat ausgeliefert, um dort vor Gericht gestellt zu werden. Dies beschloss die Regierung in Madrid.

Ricardo Miguel Cavallo wird u.a. wegen Verschleppung und Folter in 337 Fällen angeklagt. (Archivbild)
Ricardo Miguel Cavallo wird u.a. wegen Verschleppung und Folter in 337 Fällen angeklagt. (Archivbild)
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Damit ist das jahrelange juristische Tauziehen um den Fall beendet. Der frühere Korvettenkapitän befindet sich seit 2003 in Spanien in Haft. Er war 2000 in Mexiko festgenommen und drei Jahre später an Spanien ausgeliefert worden.

Cavallo alias «Sérpico» wird unter anderem Verschleppung und Folter von 337 Gegnern der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) angelastet. Von den entführten Regimegegnern verschwanden 227 spurlos.

Der spanische Ermittlungsrichter Baltasar Garzón hatte gegen den 56-jährigen Cavallo und 98 weitere Mitglieder der argentinischen Militärjunta Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erhoben. Er rechtfertigte diesen Schritt damit, dass unter der Diktatur auch zahlreiche spanische Staatsbürger oder deren Nachkommen getötet worden seien.

Die 2006 von Argentinien beantragte Auslieferung Cavallos war zunächst von der spanischen Justiz in erster Instanz genehmigt, dann aber vom Obersten Gerichtshof zurückgewiesen worden. Das letzte Wort hatte die Regierung in Madrid.

(tri/sda)

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