Spannende Schlussphase in der Super League

Neben dem Kampf um den Meistertitel (mit klaren Vorteilen seitens Basel) und dem Abstiegskampf (in den vier Teams involviert sind) streiten sich die Grasshoppers und die Young Boys im Fernduell noch um den letzten zu vergebenden Europacup-Platz.

Knappe Ausgangslage

Vor allem am Tabellenende ist die Ausgangslage spannend. Die vier letztklassierten Teams sind nur durch drei Punkte getrennt, wobei Schlusslicht Xamax besonders gefordert ist.

Verlieren die Neuenburger bei den Grasshoppers, die noch um einen UEFA-Cup-Platz kämpfen, sind sie auf fremde Schützenhilfe angewiesen, um den ersten Abstieg aus der höchsten Spielklasse ihrer Geschichte zu verhindern.

Allerdings ist wahrscheinlicher, dass die Entscheidung um die Relegation erst in der letzten Runde in einer Woche fällt. Dass gleichzeitig Yverdon beim formstarken Zürich und Aarau gegen St. Gallen gewinnt sowie Schaffhausen gegen Leader Basel punktet, scheint unrealistisch.

Erstes TV-Livespiel in Schaffhausen

Im Abstiegskampf besitzt Schaffhausen die beste Ausgangslage. Das Team von Jürgen Seeberger liegt drei Punkte vor Xamax und zwei Zähler vor dem Zweitletzten Aarau. Entsprechend optimistisch zeigte sich die Mannschaft vor dem Spiel gegen Basel.

Erstmals gastiert das Schweizer Fernsehen für ein Livespiel auf der Breite, und die Gastgeber hoffen auf ein erstmals ausverkauftes Stadion. «Wir müssen den Abstiegskampf für diese Partie ausblenden und uns nur auf das Spiel freuen», erklärte Seeberger.

Optimistische Aarauer

Die Aarauer, die nach sechs Niederlagen de suite reagierten und auf der der Trainerposition Alain Geiger durch Urs Schönenberger ersetzten, versprühen nach dem 1:1 gegen Schaffhausen wieder Optimismus.

Rainer Bieli will trotz seiner Schulterverletzung, die er sich schon nach wenigen Minuten im letzten Spiel zuzog, gegen St. Gallen zumindest auf der Bank dabei sein.

Yverdon hat derzeit zwar zwei Punkte Reserve auf den Abstiegsplatz, doch mit den Partien in Zürich und gegen die Young Boys das schwierigste Restprogramm der im Abstiegskampf engagierte Teams.

Dagegen «darf» Xamax in der letzten Runde beim ambitionslosen Thun, das unabhängig aller Resultate die Meisterschaft im 5. Rang beenden wird, antreten.

Wer spielt im UEFA-Cup?

Die Grasshoppers meldeten sich zuletzt im Kampf um den letzten Europacup-Platz unter der Woche mit dem 1:0-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten Young Boys zurück. Die Zürcher liegen damit einen Punkt vor den Bernern, doch trügt der scheinbare Vorteil.

Die Young Boys empfangen am nächsten Mittwoch Leader Basel noch zu einer Nachholpartie und könnten mit einem Sieg wieder am Team von Krassimir Balakov vorbeiziehen.

Aarau - St. Gallen (bisherige Resultate 1:4, 1:2, 1:1)
Samstag, 17.45 Uhr. -- Abwesend: Burgmeier (gesperrt), Berisha, Simo, Schenker, Schmid (alle verletzt); Alex, Cerrone (beide gesperrt) und Koubsky (verletzt). -- Fraglich: Bieli (Schulter); keiner. -- Statistik: Aarau ist zwar seit acht Spielen sieglos, holte aber nach zuletzt sechs Niederlagen in Folge im ersten Spiel unter Urs Schönenberger wieder einen Punkt. Desolat präsentierte sich St. Gallen zuletzt auswärts; die Ostschweizer warten seit sechs Partien auf fremdem Terrain auf einen Punkt.

Neuchâtel Xamax - Grasshoppers (3:0, 0:0, 2:2)
Samstag, 17.45 Uhr. -- Abwesend: Besle, Lubamba, Rey, Maraninchi (alle gesperrt), Mangane (verletzt); Peralta, Viveros (beide verletzt). -- Fraglich: Hürlimann; Eduardo. -- Statistik: Von den Heimspielen der letzten drei Saisons verlor Xamax gegen GC nur im Saisonfinale des letzten Jahres. Die Grasshoppers steigerten sich zuletzt im Meisterschaftsfinale und verloren von den letzten acht Partien nur das Derby gegen den FCZ.

Schaffhausen - Basel (0:1, 1:2, 1:1)
Samstag, 17.45 Uhr (live SF 2). -- Abwesend: Todisco (gesperrt), Pesenti, Rama, Soufiani (alle verletzt); Dzombic, Yakin (beide verletzt). -- Fraglich: keiner; Ergic (Fussrist). -- Statistik: Mit zehn Punkten und nur einem Sieg in bisher 17 Heimspielen ist Schaffhausen das mit Abstand schwächste Team auf eigenem Terrain; seit 14 Spielen warten die Nordostschweizer nun schon auf einen Sieg in der Breite. Basel ist dagegen seit 16 Partien ohne Niederlage; gegen Schaffhausen verlor der Titelhalter in bisher 17 NLA-Spielen nur einmal -- in der letzten Saison nach einem unglücklichen Eigentor von David Degen.

Zürich - Yverdon (2:0, 1:1, 3:0)
Samstag, 17.45 Uhr. -- Abwesend: Di Jorio (verletzt); El Haimour, N´Diaye (beide gesperrt), Jaquet (verletzt). -- Fraglich: Filipescu (krank); keiner. -- Statistik: Seit nunmehr 22 Spielen ist der FCZ ungeschlagen, und die letzten fünf Partien gestalteten die Stadtzürcher siegreich. Die letzte Niederlage datiert vom 16. Oktober 2005 gegen Basel. Dagegen ist Yverdon seit fünf Spielen ohne Sieg, und auswärts warten die Waadtländer seit zehn Partien und dem letzten November auf einen Erfolg.

Young Boys - Thun (0:0, 1:1, 1:1)
Sonntag, 16.15 Uhr (live Sat.1). -- Abwesend: Everson (verletzt); Gerber, Di Fabio, Orman, Aegerter (Alle verletzt). -- Fraglich: Yakin (laut Trainer nicht fit für zwei Spiele in drei Tagen); keiner. -- Statistik: In diesem Jahr gab es in keinem der bisher drei ausgetragenen Berner Derbys einen Sieger. Die Niederlage bei den Grasshoppers war für YB die erste nach drei Siegen. Für Thun geht es nach zuletzt zwei Niederlagen höchstens noch um die Ehre; die Berner Oberländer werden die Meisterschaft sicher als Fünfte beenden.

Rangliste:
1. Basel 33/75. 2. Zürich 34/72. 3. Grasshoppers 34/54. 4. Young Boys 33/53. 5. Thun 34/46. 6. St. Gallen 34/37. 7. Schaffhausen 34/33. 8. Yverdon 34/32. 9. Aarau 34/31. 10. Neuchâtel Xamax 34/30.

(bert/Si)