Spannungen nach Wahlen in Simbabwe

publiziert: Sonntag, 30. Mrz 2008 / 21:44 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 30. Mrz 2008 / 23:58 Uhr

Harare - Nach den Wahlen in Simbabwe sind angesichts der Verzögerungen bei der Stimmenauszählung die Spannungen gewachsen. Während sich die Opposition schon zum Sieger erklärte, kritisierte die Regierung das als riskante Spekulation.

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Sie warnte davor, Unruhe zu schüren. Präsident Robert Mugabe, der nach 28 Jahren an der Macht erneut antrat, zeigte sich ebenfalls siegessicher. Allerdings hat er nach Angaben der Opposition erstmals auch in seinen Hochburgen auf dem Lande Verluste hinnehmen müssen.

Ein Zusammenschluss von 38 regierungsunabhängigen Organisationen (NGOs) warnte davor, dass weitere Verzögerungen die Lage anheizen und zu Spekulationen über mögliche Wahlfälschungen beitragen könnten.

Streit in Beobachtergruppe

Streit über die Beurteilung des Urnengangs gab es innerhalb der Beobachtergruppe des regionalen Staatenverbundes SADC. Beobachter von Südafrikas oppositioneller Demokratischer Allianz (DA) lehnten die Billigung eines vorläufigen SADC-Berichts ab.

Darin hatte die Entwicklungsgemeinschaft Südliches Afrika (SADC) erklärt, «dass die Wahlen trotz einer Anzahl von Bedenken ein friedlicher und glaubwürdiger Ausdruck des Willens der Simbabwer war».

Die DA, die selbst Vertreter in der SADC-Gruppe hat, widersprach dem Bericht. Er prangere Mängel bei der Durchführung der Wahlen nicht an und ignoriere »das fundamentale undemokratische Umfeld, das in den vergangenen acht Jahren in Simbabwe geschaffen wurde.«

Opposition erklärt sich zum Sieger

Zuvor hatte sich die Opposition über ein behördliches Verbot hinweggesetzt und sich schon zum Sieger erklärt.

Die Parlaments- und Präsidentenwahlen waren überschattet von Manipulationsvorwürfen, aber weitgehend friedlich verlaufen. Afrikanische Wahlbeobachter erklärten, die Regierung habe »Phantom-Wähler« erfunden. Westliche Beobachter waren nicht zugelassen.

Keine Teilergebnisse

Nach der Wahl vom Samstag, die um 19. 00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MEZ) endete, wurden von der nationalen Wahlkommission bislang nicht einmal Teilergebnisse genannt. Der NGO-Sprecher mahnte, dass die Bekanntgabe «zeitnah, transparent und in verantwortungsvoller Weise» möglichen Spannungen vorbeugen könne.

Insgesamt waren am Samstag 5,9 Millionen Simbabwer aufgerufen, um über die künftige Ausrichtung des Landes zu entscheiden. Die Wahl fand vor dem Hintergrund der schlimmsten Krise in der Geschichte des Landes sowie von Manipulationsvorwürfen statt.

(ht/sda)

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