Spekulationen um die Nachfolge von Ruth Dreifuss

publiziert: Montag, 30. Sep 2002 / 13:20 Uhr / aktualisiert: Montag, 30. Sep 2002 / 13:47 Uhr

Bern - Nach der offiziellen Rücktrittserklärung von Bundesrätin Ruth Dreifuss schälen sich erste Favoritinnen heraus; von Männern ist nur am Rand die Rede. Indessen hat die FDP ein Auge auf das Departement des Innern geworfen.

2 Meldungen im Zusammenhang
Eines steht fest: Die SP wird ihren zweiten Sitz in der Landesregierung verteidigen - trotz allfälliger Störmanöver der SVP. Ebenso sicher ist, dass die Nachfolgerin oder der Nachfolger der Genferin Dreifuss nicht in der Deutschschweiz zu suchen ist.

Die neue Bundesverfassung schreibt vor, dass die Landesgegenden und Sprachregionen angemessen vertreten sein müssen. Dem wird nur eine Kandidatur aus der Westschweiz oder dem Tessin gerecht.

Zu erwarten ist weiter, dass die SP wieder eine Frau in den Bundesrat bringen möchte und deshalb auf das zu erwartende Doppelticket mindestens eine Frau setzt.

Eine häufig genannte Anwärterin ist unter diesen Vorgaben die 44-jährige Tessiner Regierungsrätin Patrizia Pesenti. Die ehemalige Jugendrichterin und heutige Vorsteherin des kantonalen Sozialdepartements wird als moderat rechts eingestuft.

Wahres Bundesrätinnenformat wird der 56-jährigen Genfer Staatsrätin Micheline Calmy-Rey attestiert. Ihr Ruf als zupackende Finanzdirektorin ist längst nach Bundesbern gedrungen.

Die Genferin Liliane Maury Pasquier geniesst zwar als Nationalratspräsidentin über die Parteigrenzen hinaus viel Sympathie. Trotzdem wäre das Wagnis für die 45-jährige Hebamme wohl zu gross, denn die Bürgerlichen möchten sich keine zweite Ruth Dreifuss einhandeln.

Von männlichen Anwärtern hat man noch nicht viel gehört. Hartnäckig hält sich unter den Papabili einzig der 44-jährige Neuenburger Ständerat Jean Studer.

Die SP-Fraktion entscheidet am 15./16. November, wen sie für die Nachfolge von Ruth Dreifuss vorschlagen will. Die Ersatzwahl in die Landesregierung findet voraussichtlich am 4. Dezember statt.

Der Rücktritt von Ruth Dreifuss könnte zu einer Departementsrochade im Bundesrat führen. Die Bürgerlichen haben nämlich ein Auge auf das weitläufige Departement des Innern (EDI) geworfen. Pascal Couchepin kommt die Schlüsselrolle zu.

Seit dem Rücktritt von Hans-Peter Tschudi im Jahre 1973 war Ruth Dreifuss das einzige SP-Mitglied an der Spitze des EDI, zu dem vor allem der wichtige Sozialbereich gehört. Pascal Couchepin hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich gelegentlich verändern möchte.

Als möglicher Kandidat für das EDI gilt aber auch Aussenminister Joseph Deiss. Dann würde das EDA frei für das neue Bundesratsmitglied. Die Kirche wäre dann wieder im Dorf, denn seit 1960 stand das das Äussere mehrheitlich unter sozialdemokratischer Führung.

(sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Bundesrätin Ruth Dreifuss tritt zurück. Die 62-jährige Genfer Sozialdemokratin ... mehr lesen
Bundesrätin Ruth Dreifuss.
Bern - Die SP weiss seit einem Jahr, dass Ruth Dreifuss auf Ende 2002 zurücktritt - und sie hat dicht gehalten. Dies erklärte die Innenministerin an der offiziellen Medienkonferenz. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Import Migration und Artenschutz im Fokus  Das Schweizerische Zollmuseum hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. In dieser Saison können Gäste zwei ... mehr lesen  
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren ... mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 ... mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten