Spezialeinheit entführt Hisbollah-Mitglieder

publiziert: Mittwoch, 2. Aug 2006 / 19:12 Uhr

Beirut - Bei ihrem bislang weitesten Vorstoss innerhalb Libanons hat die israelische Armee nach eigenen Angaben mehrere Hisbollah-Mitglieder verschleppt.

Israel stiess mit Luftlandetruppen auf libanesisches Gebiet vor. (Archivbild)
Israel stiess mit Luftlandetruppen auf libanesisches Gebiet vor. (Archivbild)
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Die nächtliche Aktion fand in Baalbek im Osten Libanons statt.

Spezialeinheiten hätten in der Nacht in der hundert Kilometer nördlich der Grenze gelegenen Hisbollah-Hochburg Baalbek fünf Mitglieder der Schiitenmiliz gefangen genommen, teilte der israelische Generalstabschef Dan Halutz mit: «Wir wollten mit der Operation zeigen, dass wir überall im Libanon zuschlagen können.»

Demnach setzte ein Helikopter die Kommandoeinheit in Baalbek ab. Laut einer Armeesprecherin wurden mehrere weitere Hisbollahkämpfer bei dem Einsatz getötet.

Die libanesische Polizei sprach von fünf entführten Libanesen und elf getöteten Zivilisten, unter ihnen ein Syrer, sowie etwa zwanzig Verletzten.

Grenzdörfer beschossen

In Südlibanon waren bis zu 6000 israelische Soldaten im Einsatz gegen die Hisbollah.

Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge beschoss israelische Artillerie mehrere Grenzdörfer.

Die Hisbollah reagierte mit massivem Raketenbeschuss. In einem Kibbutz bei Naharija wurde ein Mann getötet; 19 weitere Israelis wurden durch Raketen verletzt.

Keine Einigung

Unterdessen erzielten die Vetomächte des UNO-Sicherheitsrates keine Einigung über eine Libanon-Resolution.

Wie aus UNO-Kreisen verlautete, bestehen vor allem unterschiedliche Meinungen dazu, ob der Sicherheitsrat die Entwaffnung der Hisbollah-Miliz als Voraussetzung für eine Beilegung des Konflikts fordern soll.

Frankreich will durchsetzen, dass zunächst einmal beide Seiten zu einem Ende der Kämpfe aufgerufen werden.

Grosse Schwierigkeiten bei der Hilfe

Der Zugang zur leidenden Bevölkerung im Süden Libanons bleibt weiterhin schwierig und gefährlich. Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärtze ohne Grenzen (MSF) änderte auch die 48- stündige Pause der israelischen Luftangriffe nichts daran.

In Südlibanon befänden sich vor allem Ältere und Kranke in der Falle. Die MSF-Teams und einheimische Organisationen hätten grosse Schwierigkeiten, dorthin zu gelangen.

Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) konnte während der sogenannten Feuerpause nur einen Teil der Hilfslieferungen durchführen. Allein am Dienstag musste die Organisation fünf Konvois in den Süden absagen, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte.

(fest/sda)

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