Spitäler vor Problemen

publiziert: Dienstag, 28. Dez 2004 / 07:46 Uhr

Bern - Ab 1. Januar gilt für Assistenzärzte die 50-Stunden-Woche. Für den Verband der Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) wertet dies den Beruf auf. Die Spitäler stellt der Wechsel vor Probleme.

Die VSAO will auch die Arbeitsabläufe von Assistenzärzten genau unter die Lupe nehmen.
Die VSAO will auch die Arbeitsabläufe von Assistenzärzten genau unter die Lupe nehmen.
Während viele Abläufe in den letzten Jahren angepasst wurden, standen die Assistenzärzte gemäss VSAO-Vizepräsident Oscar Matzinger immer unbeschränkt zur Verfügung und arbeiteten bis zu 60 Stunden in der Woche.

Die - nicht bestrittene - Reduktion der Arbeitszeit ziehe die Schaffung zusätzlicher Arbeitsstellen nach sich, sagt Franz Wyss, Zentralsekretär der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren.

Allgemein sind dafür die Budgets vorhanden, aber die Spitäler sind mit einem Mangel an Kandidaten konfrontiert.

Neue Stellen nicht genug

Für den VSAO genügt es jedoch nicht, neue Stellen zu schaffen. Die insbesondere in den Kantonen Bern, Waadt, Genf, Zürich und St. Gallen gemachten Erfahrungen - sie haben die Arbeitszeit der Assistenzärzte bereits gesenkt - zeigten, dass die Arbeitsabläufe einer vertieften Betrachtung unterzogen werden müssten.

Die Anwendung des Arbeitsgesetzes verlange eine Analyse der verschiedenen Tätigkeiten, um die medizinischen Aufgaben der Assistenzärzte von den administrativen zu unterscheiden, erklärt Matzinger.

Die Papierarbeiten beanspruchten 40 Prozent der Zeit der Assistenzärzte; sie könnten von anderen Kräften erledigt werden. Zudem müsse die Spitalplanung überdacht werden.

(bsk/sda)

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