St. Galler alt Ständerat Ernst Rüesch gestorben

Rüesch habe als Politiker entschlossen geführt und debattiert, «schlagfertig und sachlich, aber auch mit Humor», schreibt die St. Galler Staatskanzlei. Zu seinen Leistungen habe die Bildung einer neuen Trägerschaft für die Universität St. Gallen und eine Reform der Sekundarlehrer-Ausbildung gehört.

Brigadier in der Armee

Rüesch, 1928 in St. Gallen geboren, war vor seinem Einstieg in die Politik während 22 Jahren Sekundarlehrer im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen, in Altstätten und in Rorschach. 1972 wurde er für die FDP in die St. Galler Regierung gewählt, der er bis 1988 als Erziehungsdirektor angehörte.

Der Freisinnige präsidierte die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren. In der Armee stieg er bis zum Brigadier auf. 1987 wurde Rüesch in den Ständerat gewählt, wo er sich bis 1995 als Bildungspolitiker und Lobbyist für die Ostschweiz und die Wirtschaft profilierte.

Büchersammler & Jodlerfreund

Über viele Jahre hinweg betätigte sich Ernst Rüesch als Büchersammler und baute mit Leidenschaft eine eigene Bibliothek mit mehreren tausend Büchern auf. Er war regelmässiger Gast in den Buchantiquariaten der Stadt und trotz seiner hohen Stellung immer für einen Schwatz zu haben.

Ernst Rüsch war auch Ehrenmitglied des Jodlerclubs der Stadt St. Gallen und hat die Jodlerkultur immer wieder in vielfältiger Weise unterstützt.

Ernst Rüesch starb am Donnerstagabend an den Folgen eines tragischen Verkehrsunfalls am Marktplatz in St. Gallen, wo er zu Fuss unterwegs gewesen war. Der Chauffeur eines Lieferwagens hatte ihn zwei Tage zuvor beim Rückwärtsparkieren übersehen.

(ps/news.ch mit Agenturen)