Champions League-Qualifikation
St. Otmar ging in der Champions League-Quali unter
publiziert: Sonntag, 7. Okt 2001 / 15:42 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 7. Okt 2001 / 18:02 Uhr
Karvina - St. Otmar St. Gallen kann das Kapitel Champions League nach desaströser Vorstellung im Hinspiel in Karvina getrost ad acta legen. Die in jeder Beziehung ungenügenden St. Galler erlitten gegen den tschechischen Titelhalter ein empfindliches 27:38- Debakel.
Das Rückspiel vom nächsten Sonntag verkommt nach der miserablen
Leistung zur Makulatur. In der Königsklasse der Handballer werden
die Schweizer damit zum zweiten Mal in Folge nicht vertreten sein
und abseits stehen, wenn die 16 europäischen Champions zum
prestigeträchtigen Rendez-vous bitten.
Vom Tempo überfordert
Dominique Gmür, der Sportliche Leiter der St. Galler, hatte schon vor dem neunstündigen Trip in den Nordosten Tschechiens auf das respektable Format Karvinas hingewiesen; seine mahnenden Worte verhallten offenbar ungehört. Wie anders ist es zu erklären, dass sich seine Equipe schon in den ersten sieben Minuten die Hypothek eines Fünftore-Rückstandes einhandelte, dass sie sich auf europäischer Bühne derart naiv, zuweilen drittklassig präsentierte?
Gegen Mitte der ersten Hälfte waren die physisch wie technisch limitierten St. Galler wenigstens phasenweise in der Lage, dem tschechischen Dauerdruck einigermassen standzuhalten. Als sie zum 14:16 (26.) trafen, schien gar ein vernünftiges Resultat in Reichweite zu rücken. Der kurze Hoffnungsschimmer wich in der Folge aber rasch wieder der Ernüchterung. Mit seinen Gegenstosswellen erschütterte Karvina das (instabile) Abwehrgefüge der St. Galler in den Grundfesten.
Was die Otmärler im zweiten Abschnitt boten, war eines NLA- Leaders schlicht nicht würdig und darf zweifellos als peinlich taxiert werden. In der Offensive reihten sie Fehler an Fehler. Überhastet, ideenlos, ja ohne erkennbares Spielkonzept prallten die Ostschweizer am aggressiven Abwehrbollwerk der taktisch geschickten Gastgeber richtiggehend ab. Die 2000 Zuschauer staunten jedenfalls nicht schlecht, wie ungeschickt sich die Schweizer anstellten.
Nicht voll verausgabt?
«Ich hatte eigentlich lange das Gefühl, wir könnten den Schaden begrenzen», blickte Kreisläufer Roman Derungs auf den peinlichen Auftritt zurück, «dann waren wir dem horrenden Tempo aber einfach nicht mehr gewachsen.» Die Akteure Karvinas seien bestimmt keine aussergewöhnlichen Ballkünstler, «nein, die spielen einen ganz einfachen Handball, den aber mit Herz und gut».
Ein derart krasses Resultat zwischen den Meistern zweier ungefähr gleich starker Handball-Nationen legt den Verdacht nahe, dass der eine oder andere St. Galler sich nicht voll verausgabte. «Nein, das glaube ich nicht. Jeder hat sich bemüht. Es lag nicht mehr drin, leider», beteuerte Derungs. Nun, selbst im EHF-Cup, in welchen die St. Galler am nächsten Sonntag fraglos rutschen, werden Derungs und seine Mitspieler mit solchen Leistungen nicht weit kommen. Kiel, Lemgo und Barcelona -- alles mögliche Gegner -- sind ja noch von ganz anderer Klasse.
St. Galler Abstürze im Ausland
Bei einem Blick in die jüngere Europacup-Vergangenheit St. Otmars, ist zu konstatieren, dass St. Galler Herbstausflüge in Länder mit einer gewissen Handball-Tradition in grosser Regelmässigkeit mit schallenden Ohrfeigen endeten. 1998 hatten die Slowenen aus Velenje St. Otmar mit einem 33:23 eine Lektion erteilt, ein Jahr später kehrten sie aus Gradec (Sln) mit einer 28:37-Niederlage zurück, und vor Jahresfrist wurden die Ostschweizer in Valladolid in Spanien beim 25:37 von A bis Z vorgeführt.
Karvina - St. Otmar St. Gallen 38:27 (20:14)
Karvina. -- 2000 Zuschauer. -- SR Hansson/Olsson (Sd).
Torfolge: 5:0, 5:1, 7:2, 8:3, 9:4, 10:6, 11:7, 12:10, 13:11, 15:12, 16:14 (26.), 20:14; 21:15, 22:16, 23:17, 24:18, 25:20, 29:21 (45.), 31:22, 32:24, 33:26, 38:27.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Karvina, 2mal 2 Minuten gegen St. Otmar.
Karvina: Slaby/Galia; Kamil Heinz (7), Titkow (1/1), Laclavik (6), Farar (3), Drobek (8), Vasek (3/1), Tomas Heinz (1), Radschenko (4), Juricek (5).
St. Otmar St. Gallen: Ebinger/Bläuenstein; Sotonyi (4/1), Vasilakis (4), Dittert (8), Markus Keller (4/3), Derungs (4), Erdin (2), Massa (1), Günthardt.
Bemerkungen: St. Otmar ohne Engeler und Jan Keller (beide verletzt). 30. Markus Keller schiesst Penalty an den Pfosten.
Vom Tempo überfordert
Dominique Gmür, der Sportliche Leiter der St. Galler, hatte schon vor dem neunstündigen Trip in den Nordosten Tschechiens auf das respektable Format Karvinas hingewiesen; seine mahnenden Worte verhallten offenbar ungehört. Wie anders ist es zu erklären, dass sich seine Equipe schon in den ersten sieben Minuten die Hypothek eines Fünftore-Rückstandes einhandelte, dass sie sich auf europäischer Bühne derart naiv, zuweilen drittklassig präsentierte?
Gegen Mitte der ersten Hälfte waren die physisch wie technisch limitierten St. Galler wenigstens phasenweise in der Lage, dem tschechischen Dauerdruck einigermassen standzuhalten. Als sie zum 14:16 (26.) trafen, schien gar ein vernünftiges Resultat in Reichweite zu rücken. Der kurze Hoffnungsschimmer wich in der Folge aber rasch wieder der Ernüchterung. Mit seinen Gegenstosswellen erschütterte Karvina das (instabile) Abwehrgefüge der St. Galler in den Grundfesten.
Was die Otmärler im zweiten Abschnitt boten, war eines NLA- Leaders schlicht nicht würdig und darf zweifellos als peinlich taxiert werden. In der Offensive reihten sie Fehler an Fehler. Überhastet, ideenlos, ja ohne erkennbares Spielkonzept prallten die Ostschweizer am aggressiven Abwehrbollwerk der taktisch geschickten Gastgeber richtiggehend ab. Die 2000 Zuschauer staunten jedenfalls nicht schlecht, wie ungeschickt sich die Schweizer anstellten.
Nicht voll verausgabt?
«Ich hatte eigentlich lange das Gefühl, wir könnten den Schaden begrenzen», blickte Kreisläufer Roman Derungs auf den peinlichen Auftritt zurück, «dann waren wir dem horrenden Tempo aber einfach nicht mehr gewachsen.» Die Akteure Karvinas seien bestimmt keine aussergewöhnlichen Ballkünstler, «nein, die spielen einen ganz einfachen Handball, den aber mit Herz und gut».
Ein derart krasses Resultat zwischen den Meistern zweier ungefähr gleich starker Handball-Nationen legt den Verdacht nahe, dass der eine oder andere St. Galler sich nicht voll verausgabte. «Nein, das glaube ich nicht. Jeder hat sich bemüht. Es lag nicht mehr drin, leider», beteuerte Derungs. Nun, selbst im EHF-Cup, in welchen die St. Galler am nächsten Sonntag fraglos rutschen, werden Derungs und seine Mitspieler mit solchen Leistungen nicht weit kommen. Kiel, Lemgo und Barcelona -- alles mögliche Gegner -- sind ja noch von ganz anderer Klasse.
St. Galler Abstürze im Ausland
Bei einem Blick in die jüngere Europacup-Vergangenheit St. Otmars, ist zu konstatieren, dass St. Galler Herbstausflüge in Länder mit einer gewissen Handball-Tradition in grosser Regelmässigkeit mit schallenden Ohrfeigen endeten. 1998 hatten die Slowenen aus Velenje St. Otmar mit einem 33:23 eine Lektion erteilt, ein Jahr später kehrten sie aus Gradec (Sln) mit einer 28:37-Niederlage zurück, und vor Jahresfrist wurden die Ostschweizer in Valladolid in Spanien beim 25:37 von A bis Z vorgeführt.
Karvina - St. Otmar St. Gallen 38:27 (20:14)
Karvina. -- 2000 Zuschauer. -- SR Hansson/Olsson (Sd).
Torfolge: 5:0, 5:1, 7:2, 8:3, 9:4, 10:6, 11:7, 12:10, 13:11, 15:12, 16:14 (26.), 20:14; 21:15, 22:16, 23:17, 24:18, 25:20, 29:21 (45.), 31:22, 32:24, 33:26, 38:27.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Karvina, 2mal 2 Minuten gegen St. Otmar.
Karvina: Slaby/Galia; Kamil Heinz (7), Titkow (1/1), Laclavik (6), Farar (3), Drobek (8), Vasek (3/1), Tomas Heinz (1), Radschenko (4), Juricek (5).
St. Otmar St. Gallen: Ebinger/Bläuenstein; Sotonyi (4/1), Vasilakis (4), Dittert (8), Markus Keller (4/3), Derungs (4), Erdin (2), Massa (1), Günthardt.
Bemerkungen: St. Otmar ohne Engeler und Jan Keller (beide verletzt). 30. Markus Keller schiesst Penalty an den Pfosten.
(kil/sda)
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