Staatsangestellte fordern mehr Lohn
Bern - Die Angestellten des Bundes wehren sich gegen Sparmassnahmen und das Bild des griesgrämigen Beamten. Sie fordern 2 Prozent mehr Lohn und den vollen Teuerungsausgleich - und sind dafür wenige Tage vor den Wahlen auf die Strasse gegangen.
Bund hinkt hinter Privaten her
Die konkreten Forderungen sind bereits seit Mai bekannt: 2 Prozent mehr Lohn, voller Teuerungsausgleich, eine einmalige Zulage von 1000 Franken für Rentnerinnen und Rentner sowie Verzicht auf einen weiteren Stellenabbau. Während die Reallöhne in der Schweiz in den letzten 20 Jahren um über 7 Prozent gestiegen seien, hätten die Löhne beim Bund um lediglich 3,1 Prozent zugenommen.
Die Bundesverwaltung beschäftigt rund 37'000 Mitarbeitende in 35'000 Stellen. Zwischen 2003 und 2007 sind 2500 Stellenprozente abgebaut worden, wie aus den offiziellen Zahlen des Bundes hervorgeht.
Die Gewerkschafter wollen nun nicht kampflos hinnehmen, dass weniger Bundesangestellte mehr Arbeiten erledigen müssen, während die Löhne nicht entsprechend steigen.
Der gute Beamte passt nicht ins politische Konzept
Das Bundespersonal kämpft nicht nur für höhere Löhne, sondern auch gegen Spardruck und schlechtes Image. VGB-Präsident Eicher klagte, die «Staats- und Sozialabbauer in diesem Land» wollten die Leistungen der Bundesangestellten nicht anerkennen, weil sie nicht ins politische Konzept passten.
Zur Verhandlungsgemeinschaft Bundespersonal gehören neben garaNto und vpod auch der Personalverband des Bundes und der Personalverband des Bundesamts für Polizei fedpol.
Gemäss deren Angaben haben über Mittag rund 400 Personen vor dem Bernerhof, dem Sitz des Finanzdepartements demonstriert. Sie übergaben ihre Forderungen an die Direktorin des eidgenössischen Personalamts, Barbara Schaerer. Die Schlussverhandlungen der diesjährigen Lohnrunde finden Mitte November statt.
(fkl/sda)
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