Staatsanwalt in Honduras will Militärs verhaften lassen

publiziert: Donnerstag, 7. Jan 2010 / 07:39 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 7. Jan 2010 / 20:02 Uhr

Tegucigalpa - Der Generalstaatsanwalt von Honduras hat die Militärführung des Landes nach dem Sturz von Präsident Manuel Zelaya angeklagt. Der Militärspitze werde «Amtsmissbrauch» vorgeworfen, sagte ein Sprecher des Obersten Gerichts in der Hauptstadt Tegucigalpa.

Zelayas Verschleppung soll eigenwillig von den Militärs angeordnet worden sein, so der Generalstaatsanwalt.
Zelayas Verschleppung soll eigenwillig von den Militärs angeordnet worden sein, so der Generalstaatsanwalt.
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Zu den Angeklagten zählen der Stabschef der Streitkräfte, General Romeo Vásquez Velasquez, Luftwaffenchef Venancio Cervantes und Marinechef Luis Javier Prince.

Das Oberste Gericht habe drei Tage Zeit für eine Stellungnahme zu der Anklage von Generalstaatsanwalt Luis Rubí, sagte der Gerichtssprecher. Ein Armeesprecher sagte im Radio, Vasquez habe sich Militäranwälte genommen.

Nur eine Fassade?

Zelaya kritisierte den Schritt als Manöver der Justiz, die den Militärs Straffreiheit zusichern wolle, indem sie sie wegen «kleiner Straftaten» verfolge.

Gemessen an der Schwere ihrer Vergehen sei die nun erhobene Anklage «oberflächlich», erklärte Zelaya. Zudem habe der Generalstaatsanwalt mindestens ebensoviel Verantwortung für den Putsch wie die Militärs.

Ähnlich äusserten sich Diplomaten in Tegucigalpa. Offensichtlich solle die «Fassade einer unabhängigen Justiz» gewahrt werden, sagte ein Diplomat, der anonym bleiben wollte.

Putsch des Militärs

Der Linkspolitiker Zelaya war Ende Juni gestürzt und vom Militär ausser Landes nach Costa Rica gebracht worden. Im September kehrte er heimlich nach Honduras zurück und harrt seitdem in der brasilianischen Botschaft aus.

Der Putsch stürzte Honduras in eine politische Krise, das mittelamerikanische Land ist seither tief gespalten. Auch im Ausland wurde der Staatsstreich heftig kritisiert.

(tri/sda)

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