Als «ein Debakel für Christoph Blocher» bezeichnet der «Tages-
Anzeiger» die Niederlage von Rita Fuhrer und Roland Eberle bei der
Bundesratswahl. Der Zürcher Flügel sei damit «sozusagen offiziell
in die Opposition geschickt worden».
Worte wie «Steilpass in Richtung Vogelfreiheit» findet gar die
«NZZ» dafür - nicht ohne Appell an die Adresse der SVP: Sie fordert
von ihr, «wieder mehr - nicht noch weniger - Konstruktivität» an
den Tag zu legen.
Als «Ohrfeige für Blocher» bezeichnet auch die «Berner Zeitung»
den Wahlsieg Schmids. Allerdings relativiert sie die Bedeutung der
Wahl für die Oppositionsrolle der SVP: «Die Blocher-Partei will
sich gar nicht einbinden lassen.» So wären wohl auch Fuhrer und
Eberle rasch in Konflikt mit der Partei geraten, meint die «BZ».
«Man hat die Partei gedemütigt und gleichzeitig von allen
Fesseln befreit», schreibt die «Südostschweiz» - nicht ohne die
Linke dafür zu kritisieren: Jetzt könne die SVP noch mehr mit ihren
Muskeln spielen. In diesem Sinne habe die Linke ein Eigentor
geschossen.
Andere Zeitungen finden positivere Worte für das von der
«Südostschweiz» als «kopflos» bezeichnete Verhalten der SP, die
ursprünglich die SVP aus dem Bundesrat werfen wollte und
schliesslich auf den Aargauer SVP-Nationalrat Ulrich Siegrist
setzte.
Der Schachzug der SP, mit dem sie die SVP-Fraktion kalt erwischt
habe, sei das einzig Spannende an der Bundesratswahl gewesen,
schreibt die «Basler Zeitung». Und der «Blick» dazu: «Am Ende
musste die SVP sogar Schmid wählen, um Siegrist zu verhindern. Die
Kontrolle war ihr entglitten.»
(sda)