Standort-Alternative für die Frankfurter Buchmesse

publiziert: Freitag, 17. Jan 2003 / 08:40 Uhr

Frankfurt - Der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Volker Neumann, sieht München als ernsthaften Alternativ-Standort für den weltgrössten Treff der Buchbranche.

Standort Frankfurt nicht mehr zeitgemäss?
Standort Frankfurt nicht mehr zeitgemäss?
Neumann wies auf einer Branchenveranstaltung in München die Vermutung zurück, er wolle mit der Diskussion über eine Verlegung der Buchmesse nur die Stadt Frankfurt und die dortigen Hoteliers unter Druck setzen. Wir sind gezwungen, uns über Alternativen Gedanken zu machen, sagte Neumann.

Ausserdem kündigte er Veränderungen für die diesjährige Messe im Oktober an. Der Buchverkauf auf der Messe soll generell am Messemontag und an den übrigen Tagen bei Veranstaltungen mit Autoren erlaubt sein. Damit könnten kleine und mittlere Verlage einen Teil der Kosten für ihren Messeauftritt finanzieren.

Bisher war der Buchverkauf an der Messe streng verboten. Trotzdem verkauften viele Verlage am letzten Messetag ihre Ausstellungsware heimlich unter der Hand, um Kosten für den Rücktransport zu sparen.

Neu soll die Buchmesse von Freitagnachmittag bis Montagmittag auch für das allgemeine Publikum geöffnet werden. Bisher waren nur Samstag und Sonntag Publikumstage.

In Frankfurt gebe es für die Aussteller nicht nur wegen der teuren Stand- und Hotelkosten extreme Probleme, begründete Neumann den erwogenen Standortwechsel. Problematisch sei auch das Messegelände mit seinen teilweise nicht mehr zeitgemässen Räumlichkeiten. Aus München habe er mittlerweile sehr attraktive Angebote erhalten.

Ein Umzug der Messe nach München könne der gesamten Branche einen neuen Schub verleihen, meinte Neumann weiter. Ausserdem seien in München die grossen deutschen Buchverlage beheimatet. Das heisst nicht, dass alle Brücken nach Frankfurt abgebrochen sind, sagte Neumann. Man befinde sich weiter in Gesprächen mit der Stadt.

(bert/sda)

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