Starke Latinos und launisches Wetter

Das Weltdorf samt der Zeltbühne des Dôme war heuer ganz den Musikkulturen Lateinamerikas gewidmet. Das Paléo bewies dabei einmal mehr, dass Weltmusik weit mehr sein kann als eine Folklore-Veranstaltung für Gutmenschen.

Vom Buena Vista Social Club-Image hob sich etwa der Kubaner Raul Paz ab, der seinen urbanen Sound mit Hip-Hop und Elektronik aufmischt. Zu den Höhepunkten der 18 Konzerte im Dôme gehörten der - trotz Stromausfall - magische Auftritt der Sängerin Lhasa sowie der explosive Gig der Ska-Punk-Salseros von Pantéon Rococó.

Das Programm der übrigen gegen 90 Konzerte, die seit Dienstag über die ingesamt vier Konzertbühnen gingen, war vorwiegend frankophon geprägt. Die Begeisterung des Publikums für das Liedgut der Chansonniers Garou, Pascal Obispo und Georges Moustaki bis hin zum subversiven Nachwuchs Têtes Raides war grenzenlos.

Peter Gabriel bot auf der grossen Bühne, was man von ihm erwartete: eine imposante Bühnenshow und Mega-Hits aus alten Tagen. Spätestens beim Heuler Sledgehammer gab es für das 25 000-köpfige Publikum vor der grossen Bühne kein Halten mehr.

Eine gelungene Première gelang dem Paléo mit dem Engagement des französischen Komikers Jamel, der am Samstagabend das Publikum vor der grossen Bühne mit einer Einmann-Show in seinen Bann zog und bereits vor dem Auftritt eine minutenlange Ovation einheimste.

Seit Dienstag strömten täglich mehr als 35 000 Personen aufs Festivalgelände der Asse. Obwohl das Festival bereits seit April restlos ausverkauft war, hielt sich der Schwarzmarkt heuer in Grenzen. Die Organisatoren hielten pro Veranstaltungstag 500 Tickets zurück, die jeweils am Morgen in den Vorverkauf gelangten.

(rr/sda)