Neue Studie

Statt nur einer gibt es elf Panther-Chamäleonarten auf Madagaskar

publiziert: Dienstag, 26. Mai 2015 / 12:24 Uhr
Panther-Chamäleons werden bis zu 50 Zentimeter gross und gehören somit zu den Grössten ihrer Verwandtschaft.
Panther-Chamäleons werden bis zu 50 Zentimeter gross und gehören somit zu den Grössten ihrer Verwandtschaft.

Genf/Antananarivo - Hinter der unwahrscheinlich reichhaltigen Farbpalette der Panther-Chamäleons auf Madagaskar verstecken sich in Wahrheit elf verschiedene Arten. Dies weisen Genfer und madagassische Forscher in einer neuen Studie nach.

3 Meldungen im Zusammenhang
Das Team von Michel Milinkovitch an der Universität Genf und Achille Raselimanana von der Universität Antananarivo in Madagaskar haben während zwei Jahren die Insel von Osten nach Westen durchforstet. Dabei fanden sie 324 Panther-Chamäleons, von denen sie jeweils einen Tropfen Blut nahmen. Ausserdem fotografierten sie die Reptilien digital, wie die Universität Genf in einer Mitteilung schreibt.

Dabei entdeckten die Forschenden, dass sich innerhalb dieser Gattung mehrere Arten verstecken, wie sie nun im Fachjournal «Molecular Ecology» berichten. Denn die DNA-Analysen des Blutes legen nahe, dass die jeweils dominante Farbe der Tiere in einem engen Zusammenhang mit ihrem geografischen Lebensort steht.

Zudem unterschieden sich die genetischen Strukturen der einzelnen geographischen Gruppen leicht voneinander, was ein Indiz dafür ist, dass sie sich nicht untereinander paaren. Dies ist eine Bedingung für das Entstehen separater Arten.

Eigene, subtile Farbmuster

Mathematische Analysen der hochauflösenden Fotos bestätigten weiter, dass die lokalen Gruppen jeweils eigene, subtile Farbmuster besitzen. Anhand der Farbanalysen konnten die Forscher einen einfachen Schlüssel zur Klassifikation der verschiedenen Arten von Panther-Chamäleons entwickeln.

Panther-Chamäleons werden bis zu 50 Zentimeter gross und gehören somit zu den Grössten ihrer Verwandtschaft. Die Tiere können nicht nur ihre Augen unabhängig voneinander bewegen, sondern durch das durch Nerven gesteuerte Verschieben des Farbstoffs Melanin in der Haut blitzschnell ihre Farbe ändern.

Museum der Artenvielfalt

Madagaskar sei ein lebendes Museum der Artenvielfalt, betonten die Forscher: Zwischen 80 und 90 Prozent aller dort lebende Arten seien weltweit nur dort zu finden. Bekannt sind mindestens 15'000 Pflanzenarten, über 400 Reptilienarten - darunter allein 85 verschiedene Chamäleonarten - und 300 Amphibien, dazu ungezählte Fischarten und Wirbeltiere.

Dieses «Museum» gelte es zu schützen, erklärte Milinkovitch in der Mitteilung. Die Artenvielfalt auf der Insel ist vor allem durch die Abholzung der Wälder bedroht, die als notwendig angesehen wird, um die Grundbedürfnisse der Einheimischen zu decken. Madagaskar gehört zu einer der ärmsten Regionen der Erde.

(flok/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - Die kleinsten bekannten Chamäleons der Welt haben einer ... mehr lesen
Der Zoo Zürich will den Bestand der Tiere nachhaltig sicherstellen.
Zürich - Den Chamäleons ist es in ... mehr lesen
Oktopusse können sich herausragend ... mehr lesen
Rhampholeon temporalis: Eine von über 200 Chamäleonarten
Mehr Menschlichkeit für Tiere.
Für einen starken rechtlichen Tierschutz!
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
Import Migration und Artenschutz im Fokus  Das Schweizerische Zollmuseum hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. In dieser Saison können Gäste zwei spannende Neuerungen entdecken. mehr lesen  
Drogerie News Vegane Kosmetik ist ein Trend, der immer mehr Anhänger findet. Doch was bedeutet es eigentlich, wenn ein ... mehr lesen  
Der globale Markt für vegane Kosmetik wird bis 2027 auf 20,8 Milliarden US-Dollar ansteigen.
Fischforscher:innen bei der Electrobefischung.
Dübendorf - Eine gross angelegte Bestandsaufnahme in Schweizer Bächen hat über 50 Fischarten erfasst. Erstmals wurde auch bei Kleinfischen wie der Groppe mehr als eine Art identifiziert. mehr lesen  
Das Plankton in Gewässern bildet ein Netzwerk mit unzähligen Interaktionen, das dem gesamten Gewässerökosystem Stabilität verleiht. Dank ... mehr lesen  
Die Erwärmung der Seen reduziert die Interaktionen in Planktonnetzwerken - im Bild sieht man eine Mikroskopaufnahme einer Planktongemeinschaft aus dem Greifensee.
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
Wir setzen uns für die Verbesserung der Qualität von Tierheimen und Tier ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 4°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 6°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 6°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten