GV der Sterbehilfeorganisation Exit - Knatsch um Vorstand

Sterbehilfeorganisation Exit: GV unter Ausschluss der Öffentlichkeit

publiziert: Samstag, 19. Mai 2001 / 16:37 Uhr

Zürich - Unter Ausschluss der Medien hat am Samstag die Sterbehilfeorganisation Exit in Zürich ihre Generalversammlung (GV) abgehalten. Angesagt waren Auseinandersetzungen: Eine Gruppe von Mitgliedern rief zum Sturz des amtierenden Vorstands auf.

Unter den acht Traktanden der GV hatte Nummer 6 «Wahlen» schon vor der Versammlung zu reden gegeben. Eine Gruppe von Exit- Mitgliedern liess einige Tage zuvor den Medien eine Mitteilung zukommen, wonach sie «in tiefer Sorge um die Existenz, den guten Ruf und um das erspriessliche Gedeihen von Exit in der Zukunft» anstrebe, einen neuen Vorstand zu bestellen.

Für die Diskussion des heiklen Punktes wollten die GV- Teilnehmenden offenbar unter sich bleiben. In einer Abstimmung zu Beginn der Versammlung votierte eine Mehrheit dafür, die Medien nicht zuzulassen.

Diese Abstimmung an sich war nichts Neues: Seit einigen Jahren ist sie Traditon an den Exit-GV. Neu war das Resultat, wurden doch in der Vergangenheit die Berichterstatter jeweils zugelassen, auch wenn heftige Auseinandersetzungen vorprogrammiert waren.

Ehrenamtlichkeit realisieren

Die «Putschisten» kündigten vor der GV an, im Falle eines Siegs als erstes eine unabhängige und externe Revision der Bücher zu veranlassen, damit für eine offene, transparente Geschäfts- und Informationspolitik zu sorgen und verlorengegangenes Vertrauen längerfristig zurück zu gewinnen.

Ein weiteres vordringliches Anliegen sei ihnen die tatsächliche Ehrenamtlichkeit des Vorstandsamtes, wie dies in den Statuten festgehalten sei. Heute sehe die Wirklichkeit anders aus, kritisiert die Gruppe: Die amtierenden Vorstandsmitglieder hätten letztes Jahr zwischen 38 000 und 88 000 Franken bezogen - und dies zum Teil bei Arbeitspensen von 50 oder 60 Prozent.

Bisheriger Vorstand will nicht weichen

Dass der amtierende Vorstand nicht sang- und klanglos das Feld räumen wird, ist klar. In einer Stellungnahme zu Handen der Mitglieder empfiehlt er die bisherigen Vorstandsmitglieder zur Wiederwahl: Elke Baezner (Genf), Michael Brücker (Lenzburg AG), Ernst H. Haegi (Zürich), Werner Kriesi (Langnau am Albis ZH) und Jacques Schaer (Ramlinsburg BL) sowie als neues Mitglied Andreas Blum (Bern).

Die Sterbehilfeorganisation Exit macht seit Jahren immer wieder von sich reden, sei es wegen interer Streitereien, sei es wegen umstrittener Freitodbegleitungen. Zu heftigen Turbulenzen war es etwa an der GV im Frühling 1998 gekommen, an der der damalige Geschäftsführer schliesslich abgesetzt wurde. Er hatte sich für Neuerungen und eine Professionalisierung der Organisation eingesetzt.

(kil/sda)

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