Stich ins Herzen: Muslime bauen am Ground Zero eine Moschee

publiziert: Freitag, 6. Aug 2010 / 15:40 Uhr / aktualisiert: Freitag, 12. Nov 2010 / 18:04 Uhr
Michael R. Bloomberg: «Wenn jemand ein Gotteshaus bauen will, dann hat er ein Recht darauf».
Michael R. Bloomberg: «Wenn jemand ein Gotteshaus bauen will, dann hat er ein Recht darauf».

Die Republikaner in Amerika laufen Sturm gegen ein geplantes Gebäude in New York, das bis jetzt kaum mehr als ein Entwurf ist. Durch den Bau soll eine neue Moschee in unmittelbarer Nähe des Ground Zero entstehen.

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CNN International
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«Das ist eine Entweihung», sagte Rudy Giuliani, der frühere Bürgermeister der Stadt, der während der Terroranschläge vom 11. September, die das World Trade Center zum Einsturz brachten, im Amt war.

Die Moschee wäre dabei nur ein Teil eines 13-stöckigen islamischen Gemeindezentrums, für das ursprünglich der Namen «Cordoba House» vorgesehen war, als Anlehnung an die Stadt in Spanien, die einst von muslimischen Eindringlingen erobert wurde und dann von deren Erbe profitierte.

Im Zuge des immer umstrittener werdenden Projekts und der Anspielung auf eine eroberte Stadt wurde das Gebäude nun offiziell in «Park 51» umbenannt. Man nahm die Hausnummer des Gebäudes auf der Park Avenue, um dem Ganzen einen weltlicheren, neutraleren Ton zu geben.

Ein schrecklicher Affront

Dieser Namenswechsel konnte jedoch nicht viel dazu beitragen, dass die New Yorker dem Projekt wohlwollender gegenüberstehen. Sie vertreten die Meinung, dass eine Moschee, die sich nur zwei Strassen entfernt vom Ort der Anschläge befindet, die von radikalislamischen Terroristen durchgeführt wurden und mehr als 2700 Menschen das Leben kostete, einen schrecklichen Affront darstelle. Umfragen ergaben, dass eine klare Mehrheit gegen den Bau ist.

Einflussreiche Republikaner von nah und fern, einschliesslich Sarah Palin und der ehemalige Bürgermeister von New York, stimmen in diesem Punkt mit den Anwohnern überein. «Niemand würde so etwas Ähnliches am Stützpunkt Pearl Harbor erlauben», sagte Giuliani in einem Radiointerview. «Wir sollten Respekt für die Menschen zeigen, die dort ums Leben gekommen sind und für den Grund, warum dies geschehen ist.»

Widerstand, egal an welcher Stelle, konnte das Projekt nicht verhindern

Berühmte Demokraten haben sich aus der Debatte weitgehend herausgehalten. Robert Gibbs, der Sprecher des Weissen Hauses, sagte diese Woche: «Ich denke, dass das bereits an anderer Stelle angemessen diskutiert wird.» Aber jeder Widerstand, egal an welcher Stelle, konnte das Projekt nicht verhindern. Die Verantwortlichen nahmen diese Woche die nächste Hürde, nachdem die neun Mitglieder der Denkmalschutzbehörde einstimmig für eine Baugenehmigung gestimmt hatten. Genau genommen, so die Aussage der Entscheidungsträger in New York, blieb ihnen gemäss der Verfassung, die die Religionsfreiheit garantiert, kaum eine andere Wahl.

«Wenn jemand ein Gotteshaus bauen will, dann hat er ein Recht darauf», sagte der amtierende Bürgermeister Michael Bloomberg. «Dieses Land fusst nicht auf einer Staatsreligion oder nur den Religionen oder Geistlichen, mit denen wir einverstanden sind. Dieses Land basiert auf Freiheit.» Es dauert wohl noch ein paar Jahre, aber es scheint, als ob die Muslime in Manhattan ihre Moschee bekommen.

Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.

(Kolumne von Jonathan Mann/CNN-News)

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Die muslimische Gemeinde will ein 15-stöckiges Gemeindezentrum errichten, dessen Kernstück eine grosse Moschee sein soll.
Ernsthaft?
Zitat JB
"Ich frage mich ernsthaft..."

so kenn ich Sie ja gar nicht;)

"Manhattan nun zur Islam freien Zone zu machen scheint mir kontraproduktiv zu sein."

Es geht nicht um Manhattan. Da stehen schon acht Moscheen.

In dem Gebäude, dass abgerissen und auf dessen Trümmer ein moslemisches Zentrum gebaut werden soll, steckte ein Triebwerk einer der Maschinen, die in die Tower gelenkt wurden. Es steht in unmittelbarer Nähe von Ground Zero. Zu Fuss sind's zwei Minuten.

"Stellen wir uns vor, ein paar durchgeknallte Marines würden sich eine A-Bombe beschaffen und Mekka dem Erdboden gleichmachen und dabei rufen "Der Gott der Christen ist noch grösser"."

Genau zehn Jahre später, am genau gleichen Tag, erfolgt der Spatenstich für eine Luxuskirche, in der nur Christen beten können, angegliedert ein Wellnesstempel und ein Einkaufszentrum. Dies in unmittelbarer Sichtweite des glasierten Parkplatzes, der mal die Kaaba war.

Wie verrückt klingt das für Sie? Wer würde wohl auf so eine Idee kommen und diese auch noch gegen die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung durchpushen, weil der Scheich das OK dazu gegeben hat?

In jeder Zivilisation, die der Barbarei des Islam anheimfiel, wurden als erstes die Gotteshäuser der Einheimischen in Moscheen umgebaut. Die berühmteste ehemalige Kirche steht im eingenommenen Konstantinopel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hagia_Sophia

Die Türme des World Trade Centers waren vielen korantreuen Moslems ein Symbol. Quasi als "Kirchen des westlichen Kapitals" und der westlichen Vorherrschaft über den unterentwickelten islamischen Raum.

So gesehen macht das Puzzle Sinn.

Und was macht ein Gewalttäter, der selber nichts auf die Reihe bringt? Er überlegt sich nicht, wie kann ich mich verbessern, sondern zerschlägt das, was andere geschaffen haben. Und baut dann sein eigenes schiefes Türmchen hin.

Das ganze ist so klar als Machtspielchen durchschaubar, dass es mich erstaunt, dass die Leute damit durchkommen.

Übrigens sind die Betreiber dieses Projektes und des neuen moslemischen Zentrums auch bekannt als Anhänger und Finanzierer der Hamas.
Die Moslembruderschaft ist strategisch gut aufgestellt.
Ich frage mich ernsthaft...
...was wäre wenn es ein Anschlag von einem Protestanten oder Juden gewesen wäre?
Dürften dann keine Synagogen oder Kirchen mehr in unmittelbarer Nähe von Ground Zero gebaut werden?

Manhattan nun zur Islam freien Zone zu machen scheint mir kontraproduktiv zu sein.

Trotzdem verstehe ich das hier Unmut entsteht bei vielen Betroffenen. Es ist ein heikles Thema.
jaja, die Islamisierung ...
gewiefte Strategen sind nicht nur in Europa, sondern auch in den Staaten aktiv ...
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