Sticht unser stärkster Trumpf?

publiziert: Mittwoch, 2. Feb 2005 / 21:49 Uhr

Vor 20 Jahren bei der WM in Bormio war der Name Zurbriggen ein Garant für Medaillen und Titel. Und auch heute ist ein Zurbriggen unser stärkster Trumpf. Sticht Silvan Z. am Donnerstag in der Kombination ein erstes Mal?

Silvan Zurbriggen gehört zu den Schweizer Medaillen-Hoffnungen.
Silvan Zurbriggen gehört zu den Schweizer Medaillen-Hoffnungen.
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Silvan Zurbriggen ist neben Jürg Grünenfelder (2. in der Abfahrt von Val Gardena) und Didier Défago (3. in der Kombination mit einem Slalom-Lauf) der einzige Schweizer WM-Teilnehmer, der in diesem Winter auf einem Weltcup-Podest stand (Zweiter im Slalom von Sestriere). In der Super-Kombination von Wengen hatte der Walliser Pech. Er rutschte an einem Tor weg, stieg zurück und verlor viel Zeit und viele Weltcuppunkte.

Zurbriggen in Bormio omni-präsent

Gleichwohl zählt er im Veltlin zu dem halben Dutzend Medaillen- oder gar Siegesanwärtern. In Bormio verpflichtet der Name Zurbriggen. Pirmin holte 1985 zweimal Gold und einmal Silber und ist einer der engsten Berater von Silvan.

In der "Beratung" sind aber Reminiszenzen von damals, als Silvan gerade vier Jahre alt war, ausgeklammert. "Wir haben nie über die WM 1985 geredet", verrät Silvan, "Pirmin ist ohnehin keiner, der über seine einstigen Erfolge spricht. Das einzige, was mich an Pirmin erinnert, ist ein grosses Plakat am Eingang der Seilbahn. Das ist mir schon vor zwei Jahren aufgefallen, als ich erstmals in Bormio war."

Damals kam er zum ersten Mal in Kontakt mit einer Weltcup-Abfahrt. Karl Frehsner liess ihn gleich auf einer der schwersten Strecken Weltcup-Luft schnuppern. Das war auch der erste Teil der WM-Strategie 2003, die bekanntlich mit der sensationellen Silbermedaille im WM-Slalom ihren Höhepunkt fand.

Eine halbe Sekunde fehlten zu Kombi-Gold

Aber die Basis war dort in der Kombination gelegt worden, wo Zurbriggen, kaum bemerkt, fast eine noch grössere Sensation geschafft hätte. Als WM-Greenhorn verblüffte er mit einem 5. Rang und verpasste eine Medaille nur um 0,43 und den Sieg um 0,57 Sekunden. Die Medaillen gingen an die Super-Stars Bode Miller, Lasse Kjus und Kjetil Andre Aamodt, die zusammen mit Benni Raich und Michael Walchhofer auch in Bormio zu den heissesten Siegesanwärteren zählen.

Mit diesen misst sich Zurbriggen am Donnerstag, und eigentlich wäre es logisch, wenn er -- mittlerweile ein Abfahrer von Weltklasse-Format -- den Abstand von damals weiter verkürzen würde. Und dann wäre es zu einer Medaille nicht mehr... "Zu solchen Überlegungen sage ich nichts", blockt Zurbriggen vorsichtig-bestimmt ab.

Auch Absagen kosteten Substanz

Sein grosses Problem nach den Klassikern von Wengen und Kitzbühel war seine Müdigkeit. "Für die Abfahrten braucht man enorm Energie, vor allem im Kopf", sagt Zurbriggen. "Und auch die Absagen von Kitzbühel waren eine neue Erfahrung für mich. Die Körperspannung wird abgebaut, dann wieder aufgebaut, dass ist alles lehrreich für mich, kostet aber Substanz."

Mittlerweile fühlt sich Zurbriggen nach einigen Tagen der Erholung wieder im Schuss. Aber er geht haushälterisch mit seinen Kräften um: "Deshalb wollte ich das Abfahrtstraining vom Mittwoch nicht mitmachen. Wenns die Trainer verlangt hätten, wäre ich gefahren, aber so ists besser. Sechs Tage hintereinander Abfahrten, das wäre zuviel."

Deshalb war er froh, am Mittwoch eine Slalom-Lektion einschalten zu können. "In der Kombination entscheidet der Slalom", sagt Zurbriggen, der in Wengen noch sagte, die Reihenfolge Slalom - Abfahrt zu bevorzugen, weil man sonst im Slalom schwere Beine habe. Aber in Bormio ist es gerade umgekehrt. "Das ist für alle so", sagt Zurbriggen, "und mit entsprechender Trainingsgestaltung kann man schon die Spritzigkeit zurückzugewinnen".

Neben Zurbriggen starten noch Didier Défago sowie die Slalom- und Riesenslalom-Spezialisten Daniel Albrecht und Marc Berthod in der Kombination. Für Défago, der im Falle von vielen Ausfällen Aussenseiterchancen besitzt, ist es primär ein wettkampfmässiger Test für die Abfahrt vom Samstag, für Albrecht -- nach seiner Wirbelblockade im Training -- ein Test, ob der Rücken hält. Und für Marc Berthod, der wie Albrecht im Slalom und Riesenslalom startet, ist es ein idealer Einstieg in diese WM: "Dann bin ich schon mitten drin und kann der nächsten Woche ruhiger entgegen sehen."

(Richard Hegglin, Bormio/Si)

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