Synthetischer Fussgeruch lockt Mücken in die Falle

Stinkende Socken gegen Malaria

publiziert: Donnerstag, 14. Jul 2011 / 09:34 Uhr
Alte Socken.
Alte Socken.

Toronto/Ifakara - Das neue Geheimrezept gegen Malaria kommt aus dem Wäschekorb. Forscher aus Tansania haben einen Köder mit dem Geruch getragener Socken entwickelt.

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Dieser kann Moskitos in Fallen locken, in der sie dann zugrunde gehen. «Jährlich erkranken 250 Mio. Menschen an Malaria und 800'000 davon - grossteils Kinder - sterben daran. Wir brauchen einfache und billige Innovationen wie den Sockenköder, um das Problem flächendeckend zu überwinden», erklärt Peter A. Singer, Projektförderer und Direktor der NGO «Grand Challenges Canada».

Künstlicher Schweiss

Die Idee des Köders ist simpel. Stechmücken, die Infektionskrankheiten wie Malaria, Elephantiasis oder Leishmaniose übertragen, «fliegen» auf Fussgeruch. Ein synthetischer Köder mit eben dieser Duftnote lockt Mücken viermal stärker an als ein lebendiger Mensch. Ausserhalb von Häusern angebracht, können die Tiere somit in Fallen gelenkt werden, wo man sie fängt oder mit Gift tötet. «Im Wohnraum selbst werden bestehende Massnahmen wie Bettnetze oder Insektensprays dadurch weit wirksamer», so der Erfinder Fredros Okumu vom Ifakara Health Institute.

Der Geruch beleidigt Menschennasen zumindest aus einiger Distanz nicht. «Die Geräte werden ohnehin mindestens 30 Meter von Siedlungen entfernt aufgestellt, um das Stichrisiko direkt vor den Häusern nicht zu erhöhen», versichert Okumu, der schon bisher eng mit Dorfgemeinschaften in Malaria-Regionen kooperiert hat. Nach einer zweijährigen Testphase hofft der junge Forscher endlich die Serienproduktion für den Weltmarkt starten zu können. Der Preis pro Köderapparat soll dann «zwischen vier und 27 Dollar» liegen.

Einfach, billig und hausgemacht

Schon vor einigen Jahren erhielt Okumus Projekt eine Initialförderung von Grand Challenges Canada und der Gates-Foundation, die nun deutlich aufgestockt wurde. «Wir glauben, dass Innovationen aus Ländern mit mittlerem und geringem Einkommen am besten Probleme vor der eigenen Haustüre lösen können. Wichtig ist hier die Bündelung von sozialer Innovation, Wissenschaft, Technik und neuen Business-Modellen», betont Singer.

Dass derartige Ideen das Zeug haben, Grosses zu bewirken, zeige die ebenfalls tansanische Firma «A to Z». «Sie erzeugt 20 Mio. Malaria-Bettnetze pro Jahr und beschäftigt 6000 Menschen. Stellen Sie sich eine Welt mit 100 derartigen Unternehmen vor!», so der kanadische Gesundheitsexperte.

(bert/pte)

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