Stolz und glücklich auch ohne Happy-End

publiziert: Samstag, 11. Nov 2006 / 00:01 Uhr

Keine fremde Hilfe für Martina Hingis: dank des 4:6, 7:6 (7:3), 6:2 gegen Justine Henin-Hardenne qualifizierte sich Amélie Mauresmo für die Halbfinals der WTA-Championships in Madrid. Hingis schied damit als Gruppendritte aus. Die erfolgreiche Comeback-Saison ist zu Ende.

In Madrid blieb Hingis ein achter Vorstoss in die Runde der letzten vier knapp verwehrt.
In Madrid blieb Hingis ein achter Vorstoss in die Runde der letzten vier knapp verwehrt.
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Die Enttäuschung über das Ausscheiden dürfte sich bei Martina Hingis (WTA 7) in Grenzen gehalten haben. Sie hatte schon nach ihrem letzten Gruppenspiel am späten Donnerstagabend eine positive Bilanz gezogen. «Ich bin sehr glücklich und stolz auf die Leistungen, die ich hier gezeigt habe», sagte sie nach der knappen und auch wegen der Müdigkeit erlittenen 6:3, 1:6, 4:6-Niederlage gegen Mauresmo.

Hätte sich Hingis in einer Gruppe mit einem Trio aus den Top 5 des Rankings für die Halbfinals qualifiziert, man hätte es als Hingis´ grössten Coup seit dem Comeback bezeichnen können.

Der Leistungsausweis von Hingis ist aber auch so sensationell. Sie gewann seit Anfang Saison 73,61 Prozent ihrer Partien (53:19 Siege), und weist damit nur eine marginal schlechtere Quote auf als 2002 (77,27 Prozent), dem letzten Jahr vor der dreijährigen Auszeit. Aus dem Kreis der ausserhalb der Top 20 klassierten Spielerinnen vermochten nur Ai Sugiyama (Wimbledon/3. Runde), Virgine Razzano (US Open/2. Runde) und Sania Mirza (Seoul) gegen Hingis zu gewinnen.

Dass sie zwei dieser Niederlagen ausgerechnet an Majors erlitt, ist das «einzige kleine Ärgernis» in der Saisonbilanz. Positiv verbucht werden derweil neben dem Aufstieg in die Top 8 der klare Sieg gegen Maria Scharapowa in Tokio sowie die Triumphe in Rom und Kalkutta. Daneben stand Hingis fünf weitere Male in den Halbfinals.

Preisgeld von 130 000 Dollar

In Madrid blieb Hingis ein achter Vorstoss in die Runde der letzten vier knapp verwehrt. Der 3. Gruppenrang bringt ihr aber immerhin noch ein Preisgeld von 130 000 Dollar ein. Sie hat damit während ihrer Comeback-Saison 1,16 Mio Dollar verdient. Das ist bei einem Karriere-Preisgeld von mittlerweile über 20 Mio Dollar aber kaum der Rede wert.

Hingis sind andere Dinge wichtiger als Geld. Zum Beispiel der immense Zuspruch der Zuschauer, deren Sympathien der 26-jährigen Schweizerin auch in Madrid zugeflogen sind. «Die Unterstützung an jedem Turnier war fast die Schönsten», sagte Hingis. «Das war früher nicht immer so gewesen, aber vielleicht zeigt das Publikum damit den Respekt vor dem Alter», witzelte sie.

Die frühere Weltnummer 1 wird indes auf den Courts unabhängig von Jahrgang und Resultaten als rundum positive Erscheinung wahrgenommen. Auch in heiklen Spielphasen hält sie jederzeit ein Lächeln parat - für den Schiedsrichter, die Zuschauer und für die Gegnerinnen. Damit hebt sie sich wohltuend ab von der Verbissenheit, mit der einige ihrer Rivalinnen auftreten.

Bereicherung für den Circuit

Eine Bereicherung für den Circuit ist Hingis aber auch wegen ihres spielerischen Potenzials, dank dessen sie wieder in den Kreis der Elite zurückfand, obwohl sie schlechtere physische Voraussetzungen hat als andere. Von den acht Teilnehmerinnen in Madrid ist nur Henin-Hardenne kleiner und leichter als Hingis. «Wir kleine Girls müssen die Punkte mehr ausspielen als die anderen. Justine macht das perfekt. Sie zeigt auch für mich den Weg vor.»

Hingis´ Weg führt nun zunächst in die Ferien («Ich weiss noch nicht, wohin es geht, und wenn ich es wüsste, würde ich es kaum sagen...»), bevor sie im Tennis-Zentrum ihrer Mutter in Wollerau die Vorbereitung für 2007 beginnt. Wo sie die nächste Saison beginnt, ist noch nicht gewiss. Vermutlich aber wird sie wiederum in der ersten Januarwoche am Turnier in Gold Coast (Au) antreten. Da, wo vor etwas mehr als zehn Monaten das fabelhafte Comeback-Jahr begann.

(von Stefan Wyss, Madrid/Si)

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