Wengen BE - Der Einsatz von Chemikalien auf der Piste des Lauberhornrennens hat doch noch ein juristisches Nachspiel: Eine Privatperson aus dem Kanton Aargau hat gegen die Veranstalter eine Strafanzeige eingereicht.
Der Einsatz von Kunstdünger zur Pistenpräparation ist gängige Praxis. Die Berner Oberländer Justizbehörde wird nun zu prüfen haben, ob mit der Verwendung der Chemikalien strafbare Handlungen im Sinne der geltenden Gesetzesbestimmungen begangen wurden.
Die Umweltverbände Pro Natura und Stiftung Landschaftsschutz Schweiz hatten am Donerstag angekündigt, auf eine Strafanzeige nach dem Chemikalieneinsatz zu verzichten.
Wichtiger als Verurteilungen und Bussen seien klare rechtliche Verhältnisse, argumentierten die Verbände. Diese gelte es bis zur kommenden Wintersaison zu schaffen.
Rund 1,4 Tonnen Kunstdünger eingesetzt
Um die Pisten für die internationalen Lauberhornrennen trotz warmer Temperaturen in Stand zu halten, hatten die Organisatoren vor dem Rennen vom 13./14. Januar rund 1,4 Tonnen Kunstdünger eingesetzt. Dieser hat eine schneehärtende Wirkung.
Der Einsatz von Kunstdünger zur Pistenpräparation ist gängige Praxis. Die am Lauberhorn verwendeten Mengen liessen jedoch Bund und Umweltverbände aufhorchen. Die Rennverantwortlichen beauftragten daraufhin selber ein unabhängiges Umweltbüro mit einer Untersuchung.
Auf nationaler Ebene hat das Bundesamt für Umwelt die Problematik aufgegriffen und will nun untersuchen, in welchem Umfang Schneehärter eingesetzt werden, welche Auswirkungen dieser Chemikalieneinsatz hat und wie er allenfalls reglementiert werden müsste. Von Anzeigen sahen die Behörden ab.
(smw/sda)
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