Streik: Bahn- und Flugverkehr wenig gestört

publiziert: Donnerstag, 22. Mai 2008 / 17:57 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 22. Mai 2008 / 18:36 Uhr

Paris - In Frankreich haben hunderttausende Beschäftigte im Öffentlichen Dienst heute, Donnerstag erneut gegen die Rentenreform der Regierung gestreikt. Für Französinnen und Franzosen hatte der Ausstand weniger schlimme Auswirkungen als erwartet.

Der Protest richtet sich gegen die geplante Rentenreform.
Der Protest richtet sich gegen die geplante Rentenreform.
2 Meldungen im Zusammenhang
Laut der Gewerkschaft CGT beteiligten sich 700 000 Menschen in 153 Städten an Protesten gegen die Erhöhung der Rentenbeitragszeit von 40 auf 41 Jahre. Bei der Staatsbahn SNCF liess nach Angaben der Direktion nur jeder vierte Beschäftigte die Arbeit ruhen.

Durchschnittlich jeder zweite Zug konnte deshalb fahren. Auf Auslandsverbindungen mit Hochgeschwindigkeitszügen wie dem Thalys oder dem Eurostar wirkte sich der Streik laut SNCF nicht aus. Auch zwei von drei innerfranzösischen TGV fuhren normal.

Marseille stark betroffen

Beim U-Bahn- und Nahverkehr in der Hauptstadt Paris gab es praktisch keine Probleme. Stark betroffen war hingegen am Donnerstagmorgen besonders der Metro- und Busverkehr in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille. Bei France Télécom beteiligten sich 18 Prozent der Mitarbeitenden am Streik, beim Stromversorger EDF rund 14 Prozent. Der Flugverkehr in Paris war nur in Orly leicht gestört.

Auch bei der Fluggesellschaft Air France riefen die Gewerkschaften zum Streik auf. Im Flugverkehr kam es jedoch nur in Marseille zu deutlichen Verspätungen. Sieben Flüge wurde dort gestrichen.

Grosskundgebung in Paris

Gestreikt wurde ferner bei der Post, beim Energieversorger GDF oder beim Arbeitsamt. Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk fielen teils Programme aus. Bei den direkt der Regierung unterstellten Beamten legten laut dem Haushaltsministerium gut acht Prozent die Arbeit nieder.

In Paris nahmen der Polizei zufolge 28 000 Menschen an einer Grossdemonstration teil, Gewerkschaften sprachen von 70 000. Gewerkschaftsführer Bernard Thibault erklärte, die konservative Regierung werde ihre geplante Reform «unter dem Druck der Strasse» überarbeiten müssen.

«Service minimum»

Vor einer Woche hatten hunderttausende Lehrer wegen geplanter Stellenstreichungen im Schuldienst die Arbeit niedergelegt. Die Eisenbahner mussten nun wegen neuer Streikvorschriften, die seit Anfang des Jahres gelten, zwei Tage im voraus erklären, ob sie sich an den Arbeitsniederlegungen beteiligen. Dadurch konnte die SNCF den Streikfahrplan besser planen. Der so genannnte «service minimum», also eine Mindestversorgung im Öffentlichen Dienst, war eines der Wahlversprechen von Präsident Nicolas Sarkozy.

Er wurde nun zum zweiten Mal bei einem landesweiten Streik angewandt. Zuvor hatte noch im vergangenen November ein tagelanger Eisenbahnerstreik ein Verkehrschaos ausgelöst.

(fest/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Paris - In Frankreich hat ein ... mehr lesen
Im Nah- und Fernverkehr werde in manchen Regionen jeder zweite Zug nicht fahren.
Nicolas Sarkozy will die Gewerkschaften nicht weiter provozieren.
Paris - In einer politischen ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Publinews Das Fliegen fasziniert die Menschen seit jeher. Heute ist Fliegen aber nicht gleich Fliegen. Die Unterschiede zwischen den Airlines, Klassen, Länder sind grösser denn je. Wer nur schnell für einen Wochenendtrip wo hinwill, der entscheidet sich gerne für den unbequemen Billigflieder, bei Fernreisen nutzen die meisten Reisenden immer öfter Luxus-Airlines, die neben der Beförderung andere Extras bieten. mehr lesen  
Publinews Schweiz-Reise: Gewinn für Körper und Geist  Die Schweiz gehört mit zu den beliebtesten Urlaubszielen. Kein Wunder, denn kaum ein anderes Land ist so vielseitig und facettenreich. Wer Entspannung und gute Küche bevorzugt, der kann sich durch die Käsespezialitäten wie Käsefondue, Raclette oder den Schweizer Käse probieren. Als Dessert bietet sich die köstliche Schweizer Schokolade an. mehr lesen  
Publinews Auch in der heutigen Zeit gehört das Fliegen immer noch zu den beliebtesten Fortbewegungsmöglichkeiten. Im digitalen Zeitalter werden Flüge ... mehr lesen  
Spontane Reisende können noch einmal richtig sparen: Last-Minute-Flüge werden immer wieder zu besonders günstigen Preisen angeboten.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten