Keine Lösung

Strikte Geburtenkontrolle löst Überbevölkerung nicht

publiziert: Dienstag, 28. Okt 2014 / 10:52 Uhr
Neueste Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2100 rund zwölf Mrd. Menschen auf der Erde leben werden. (Symbolbild)
Neueste Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2100 rund zwölf Mrd. Menschen auf der Erde leben werden. (Symbolbild)

Adelaide - Selbst Einschränkungen des Bevölkerungswachstums lösen die globalen Probleme im Bereich der Nachhaltigkeit nicht. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der University of Adelaide.

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Auch eine weltweite Ein-Kind-Politik würde bedeuten, dass die Bevölkerungszahlen im Jahr 2100 auf dem derzeitigen Stand wären. Sogar eine Katastrophe, der Mrd. Menschen zum Opfer fielen, hätte laut der in "PNAS" veröffentlichten Studie nur einen geringen Einfluss auf die generellen Auswirkungen. Neueste Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2100 rund zwölf Mrd. Menschen auf der Erde leben werden.

Ressourcen werden knapp

Die Diskussionen über die Auswirkungen der Bevölkerungszahlen auf die Ressourcen des Planeten nehmen zu. Anlass zur Besorgnis ist vor allem ein weiteres Wachstum. Die steigenden Bevölkerungszahlen haben auf die Umwelt grössere Auswirkungen als je zu vor. Dazu gehören Bedenken über die Umwandlung von Wäldern in Ackerflächen, die Zunahme der Urbanisierung, der Druck auf die Arten, Luftverschmutzung und Klimawandel.

Erschwert wird die Situation dadurch, dass die Gesamtzahlen steigen, obwohl die Geburtenrate pro Kopf seit einigen Jahrzehnten zurückgeht. Die Auswirkungen auf die Umwelt haben deutlich zugenommen. Verantwortlich dafür sind eine Zunahme des Wohlstandes und des Konsums. Zahlreiche Experten haben bereits argumentiert, dass die beste Möglichkeit, diesem Trend zu begegnen, ein rascher Umstieg auf deutlich weniger Kinder wäre.

Massnahmen reichen nicht aus

Um die Folgen auf die Bevölkerung näher zu untersuchen, haben die Wissenschaftler neun verschiedene Szenarien durchgespielt, die bis zum Jahr 2100 eintreten könnten. Sie nutzten dafür Daten der WHO und der internationalen Datenbank der US-Statistikbehörde. Zusätzlich verwendeten sie Katastrophenszenarien, um die Auswirkungen von drastischen Klimaveränderungen, Kriegen oder weltweiten Pandemien zu simulieren.

Würde die immer wieder kritisierte chinesische Ein-Kind-Politik weltweit eingeführt, lebten 2100 immer noch zwischen fünf und zehn Mrd. Menschen. Den Experten nach ist bereits der Punkt überschritten, an dem eine einfache Lösung noch möglich ist. Das Wachstum liesse sich nicht schnell genug stoppen. Auch drakonische Massnahmen zur Geburtenkontrolle würden kaum etwas bringen. Die Fachleute plädieren daher für langfristige Konzepte.

Politische Lösungen schwierig

Auch wenn zur Jahrhundertmitte eine weltweite Katastrophe eintreten sollte, der zwei Mrd. Menschen zum Opfer fielen, würde die Weltbevölkerung im Jahr 2100 noch immer bei 8,5 Mrd. liegen. Ein Dritter Weltkrieg würde in den nächsten 100 Jahren kaum eine Auswirkung auf diese Entwicklung haben. Den Forschern nach wird das Problem der Ressourcenknappheit gloabl ignoriert. Politische und ethische Lösungen seien auf dieser Basis schwierig.

Laut Barry Brook von der University of Tasmania nach zeigt die Studie, dass eine effektive Familienplanung und weltweite Bildungsmassnahmen ein grosses Potenzial zur Beschränkung des Bevölkerungswachstums und damit auf die Ressourcen hätten. "Unsere fernen Nachkommen dürften eines Tages von derartigen Massnahmen profitieren. Die heute lebenden Menschen werden das nicht."

(flok/pte)

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