Ende der neunziger Jahre seien die Marktaussichten der
Online-Medien masslos überschätzt worden. Nun werde das Potenzial
im allgemeinen unterschätzt, heisst es bnei Prognos.
Allerdings habe der Einbruch der Werbemärkte im zweiten Halbjahr
2001 den Kreis der Online-Anbieter mit publizistischer Leistung im
Internet merklich ausgedünnt. Die verbleibenden Medien seien
erheblich verunsichert. Die Chancen seien jedoch intakt.
Die Werbewirtschaft habe in einem irrationalen Reflex auf den
Konjunktureinbruch reagiert und sei in die sicheren Werte Fernsehen
und Print geflüchtet. In den nächsten Jahren werde das Pendel
zurückschlagen und die Online-Werbung überdurchschnittlich wachsen.
Aus der Marktbereinigung würden die Online-Auftritte der
etablierten Medien als Sieger hervorgehen. Portale mit General
Interest hingegen dürften nur in Einzelfällen im Wettbewerb
bestehen können. Neu etablierte Online-Marken hätten kaum Chancen.
Der Verkauf publizistischer Inhalte an Endbenutzer im Internet
bleibe auf kleine Marktnischen beschränkt. Inhalte mit «General
Interest» hätten kaum eine Chance auf direkte Finanzierung durch
die Internet-Benutzer.
Prognos warnt daher vor einem übereilten Umstieg auf ein
Pay-Modell, das viele Benutzer verärgern und im schlimmsten Fall
das Image der traditionellen Medien beschädigen könnte.
(bb/sda)