Suche nach Saddam - Hinweis zu Auslandskonten?

publiziert: Sonntag, 20. Apr 2003 / 11:59 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 22. Apr 2003 / 11:36 Uhr

Mit der Gefangennahme des ehemaligen irakischen Finanzministers al-Azzawi ist den Alliierten in Irak ein weiterer grosser Fang gelungen. Al-Azzawi soll über Saddams Auslandkonten Bescheid wissen. Vom Präsidenten selber fehlt weiterhin jede Spur. Das Auftauchen eines neuen Videobandes hat den Verdacht erhärtet, er habe den Krieg überlebt.

Der arabische Fernsehsender Abu Dhabi hat am Ostersamstag ein neues Video von Saddam Hussein gezeigt. Die Aufnahme stammt nach Angabe des Senders vom 9. April: Dem Tag des US-Einmarsches in Bagdad.

US-Militärs datieren die Bänder jedoch wesentlich früher, denn sie bezweifeln, dass Saddam sich so kurz vor der offensichtlichen Niederlage öffentlich gezeigt hätte.

Video-Analyse

Das Band von Abu Dhabi zeigt den irakischen Diktator beim Bad in der Menge in einem Bagdader Vorort. Schon am 4. April war eine solche Aufnahme aufgetaucht, das am irakischen Fernsehen gezeigt wurde. Damals wurde der Drehort eindeutig als der Vorort Mansour identifiziert.

Mittlerweile konnten amerikanische Geheimdienste aber nicht nur den Drehort sondern auch den genauen Zeitpunkt der Aufnahme bestimmen. Durch den Vergleich von Satellitenbildern desselben Standortes und Wetteranalysen wurde das Band noch vor den Krieg auf Anfang März datiert.

Das gleiche Verfahren wird nun bei dem neu-aufgetauchten Band angewandt. Dass Saddam und nicht ein Doppelgänger auf den Bildern zu sehen ist, darüber sind sich Experten einig.

Kartendeck

Auch bei der Suche nach den 55 meist gesuchtesten Männern aus dem engeren Kreis von Saddam werden mittlerweile Erfolge verbucht werden. Noch Anfang Woche hatte das amerikanische Militär eine Liste der Spitze des Regimes in Form eines Kartendecks herausgegeben.

Im Verlauf der Woche wurden Sawawi Ibrahim Hasan, der Berater des Präsidenten, Watban Ibrahim Hasan, ein Halbburder, Barzan Ibrahim Hasan, ein weiterer Halbbruder und noch gestern Samstag der Finanzminister al-Azzawi überführt.

Yahya Abdullah al-Ubaydi, ein hohes Mitglied der Baath-Partei in Basra, und Naif Shindak, Baath-Funktionär von Nadschaf, gelten als Tod.

Schon vor der Einnahme Bagdads war der Tod von General Ali Hassan al-Majid, auch bekannt als "Chemie Ali", von britischen Truppen in Basra gemeldet worden. Sein Tod wird allerdings von CIA-Kreisen angezweifelt. Man verfolge die Schritte seiner Familie, die offenbar nach Syrien geflüchtet ist, genau, heisst es.

Hoffnung auf Hinweise

Die Suche nach Saddam ist aber weiterhin erfolglos. Seit Beginn des Krieges versuchen ihn US-Militärs zu orten. Mit einem gezielten Schlag gegen Saddam hatten sie den Krieg überhaupt erst begonnen.

Die New York Times Online berichtet darüber, dass sich schon lange vor dem Krieg mehrere hundert Arabisch sprechende Agenten als Zivilisten in Bagdad eingeschleust hätten und Informationen über den Standort von irakischen Regimeführern an US-Militärs vermittelten.

Es seien aber auch mehrere irakische Informanten in Bagdad tätig gewesen. Aus einer solchen Quelle sei der Tipp betreffend dem Aufenthalt von Saddam am 20.März eingegangen: Der Nacht des Kriegsbeginns.

Trotz der Wichtigkeit den Diktator zu überführen, betonen US-Militärs, es gehe nicht um die Person Saddams. Das Regime sei gestürzt, das sei das Zentrale.

Mit der Festnahme des früheren irakischen Finanzminister Hikmat Misban Ibrahim al-Azzawi keimt nun die Hoffnung auf Hinweise auf den Aufenthalt von Saddam Hussein. In Bagdad soll al-Azzawi ersten Verhören unterzogen werden.

Die USA hoffen, mit seiner Hilfe Hinweise auf im Ausland vermutete Gelder Saddams zu erhalten. Der gestürzte Diktator soll während seiner Herrschaft rund 24 Milliarden Dollar angehäuft haben, von denen ein Grossteil in ausländischen Geheimkonten vermutet wird.

(bsk/news.ch)

 
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