Suche nach Überlebenden im Erdbebengebiet wurde aufgegeben

publiziert: Sonntag, 28. Dez 2003 / 19:53 Uhr

Bern/Bam - Das Schweizer Rettungsteam in Bam konzentriert sich zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben im Südosten Irans auf die Hilfe für Obdachlose. Zudem wird die Logistik weiter aufgebaut. Die Suche nach Lebenden in den Trümmern wurde hingegen aufgegeben.

Nachdem die Suche eingestellt wurde, geht es darum, den Überlebenden zu helfen.
Nachdem die Suche eingestellt wurde, geht es darum, den Überlebenden zu helfen.
Es war chancenlos, noch Lebende zu finden, sagte Ellinor von Kauffungen, Sprecherin der Rettungskette Schweiz, in Bam per Satellitentelefon der Nachrichtenagentur sda. Die Trümmer der Häuser seien derart dicht, dass die Menschen - wenn sie nicht erschlagen worden seien - durch den Staub und den Wüstensand erstickt seien.

Zudem hätten die Menschen den Hundeführern die Hunde fast aus den Händen gerissen, um sie zu ihren zerstörten Häusern zu bringen. Die fünf Hundeführer und ihre vier Rettungshunde seien aus diesen Gründen in die Schweiz zurückgereist. Auch das UNO-Büro für die Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten hat die Suche nach Überlebenden aufgegeben.

Am dringendsten sei es jetzt, den obdachlosen Menschen Wolldecken zu bringen, denn die Nächte seien bitterkalt, sagte von Kauffungen. Um die Decken würde hart gekämpft, es gehe ums Überleben.

Decken und weiteres Hilfsmaterial sind bereits auf dem Weg nach Iran. Zwei Frachtmaschinen flogen am späten Sonntagnachmittag ab Zürich in das betroffene Gebiet, wie die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit mitteilte.

Das Material soll nach der Ankunft in Bam am Montagmorgen verteilt werden. Laut DEZA schickte die Schweiz auch 700 Kilogramm Medikamente in das Katastrophengebiet. Diese Menge könne 10 000 Personen währen drei Monaten versorgen.

Ausserdem sollen 12 Rettungskräfte, darunter Ärzte und Logistiker sowie Hygienetechniker, zur bestehenden Schweizer Equippe stossen, sagte von Kauffungen. Dieses Team bestehe aus acht Personen des Schweizerischer Korps für Humanitäre Hilfe sowie einem SRK-Helfer.

(tr/sda)

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