Massengräber entdeckt

Südsudan: UNO beschliesst Verdoppelung der Friedenstruppe

publiziert: Dienstag, 24. Dez 2013 / 15:35 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 24. Dez 2013 / 23:04 Uhr
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. (Archivbild)
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. (Archivbild)

Unter dem Eindruck neuer Berichte über Massentötungen und Menschenrechtsverletzungen im Südsudan haben die Vereinten Nationen nahezu eine Verdoppelung ihrer Truppen in dem afrikanischen Land beschlossen.

9 Meldungen im Zusammenhang
Der UNO-Sicherheitsrat verabschiedete am Dienstag (Ortszeit) einstimmig eine Resolution, die die Entsendung von 5500 Soldaten und 440 Polizisten erlaubt. Derzeit sind bereits 7000 Soldaten und Polizisten unter der UNO-Flagge im Südsudan. Die Unruhen der vergangenen Tage haben Hunderte Menschen das Leben gekostet.

«Die wichtigste Aufgabe der Soldaten ist es, Zivilisten zu schützen», sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon nach der Abstimmung. «Aber wir müssen uns im Klaren sein, dass die UNO-Truppen auch mit der Verstärkung nicht jeden Zivilisten werden schützen können. Deshalb ist eine sofortige politische Lösung der Krise unabdingbar. Eine militärische Lösung kann es nicht geben.»

Viele offene Fragen

Die Truppen sollten «rasch» entsendet werden. «Aber es gibt noch viele Fragen zu beantworten. Wir brauchen diese Soldaten, wir brauchen auch Kampf- und Unterstützungshelikopter, Transportflugzeuge und andere Ausrüstung. Diese Probleme können nicht über Nacht gelöst werden.»

«Die Angriffe auf Zivilisten und Blauhelme müssen sofort aufhören», sagte Ban. «Die UNO wird die Verbrechen dokumentieren, denn die Schuldigen müssen zur Verantwortung gezogen werden. Jeder im Südsudan sollte wissen, dass die Augen der Welt auf ihn gerichtet sind.»

Südsudans UNO-Botschafter Francis Deng dankte der UNO für die Truppenverstärkung. «Niemand will zurück in den Krieg, unter dem unser Volk Jahrzehnte leiden musste», sagte er nach der Abstimmung. «Ich versichere Ihnen, dass meine Regierung unter schwierigen Umständen alles ihr Mögliche tut, um Stabilität und Ruhe wieder herzustellen.»

Kerry fordert friedliche Lösung

Kurz zuvor hatte US-Aussenminister John Kerry eine friedliche Lösung der Krise gefordert. Er telefonierte mit dem im Juli entlassenen südsudanesischen Vize-Präsidenten Riek Machar, um Gespräche zwischen diesem und der Regierung in Gang zu bringen, wie CNN unter Berufung auf einen Ministerialbeamten berichtete.

Kerry habe auf einen Waffenstillstand und unverzügliche politische Gespräche gedrungen. Ein Machtkampf von Präsident Salva Kiir mit seinem Ex-Vize Machar ist Hintergrund der schweren Unruhen im Land. Sie gehören verfeindeten Volksgruppen an.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
New York - UNO-Generalsekretär ... mehr lesen
Ban äusserte sich «enttäuscht» über den Bruch des vereinbarten Waffenstillstands.(Archivbild)
Nairobi - Im bewaffneten Konflikt im Südsudan ist die Regierung nach Angaben der Nachbarländer zu einem Waffenstillstand bereit. Bei einem Treffen in Nairobi wurde die Ankündigung der südsudanesischen Regierung «begrüsst», «unverzüglich die Gewalt zu beenden». mehr lesen 
Wird es zum Ende der Gewalt in dem afrikanischen Land kommen? (Symbolbild)
In Südsudans Hauptstadt Juba ... mehr lesen
EU-Aussenbeauftragten Alexander Rondos. (Archivbild)
Die Europäische Union schickt ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Juba - Mit einem schnellen Vormarsch der Rebellen geht der Konflikt im ... mehr lesen 1
Salva Kiir Mayardit. (Archivbild)
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon: «Ich fordere, dass alle politischen und militärischen Führer sowie die der Milizen die Kampfhandlungen stoppen und dass der Gewalt gegen Zivilisten ein Ende gesetzt wird.»
Juba - Die Gewalt im Südsudan ... mehr lesen
Bei einem Angriff auf US-Militärhelikopter im Südsudan sind am Samstag vier US-Soldaten verletzt worden. Wie das Pentagon in Washington mitteilte, sollten drei Helikopter in der von Rebellen eroberten Stadt Bor im östlichen Staat Jonglei landen, um US-Bürger zu evakuieren. mehr lesen 
Juba - Mit einer Gedenkfeier will die internationale Friedenstruppe im Südsudan Abschied von den beiden getöteten UNO-Blauhelmsoldaten nehmen. Nach der Veranstaltung am Samstagmorgen auf dem Flughafen der Hauptstadt Juba werden die Leichen der Inder in ihre Heimat gebracht. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen  
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten