Suez-Kanal seit 50 Jahren verstaatlicht

Die Feierlichkeiten fanden in bescheidenem Rahmen statt. Bereits im Vorfeld hatte Staatschef Husni Mubarak neuen regionalen Grossmachtträumen Ägyptens eine Absage erteilt. In einer Reaktion auf Vorwürfe im Innern, Kairo mache sich im derzeitigen israelisch- libanesischen Konflikt zum Handlanger der USA, schloss er eine Einmischung seines Landes auf Seiten der libanesischen Hisbollah- Miliz klar aus:

«Diejenigen, die Ägypten zur kriegerischen Verteidigung des Libanon und der Hisbollah drängen, begreifen nicht, dass die Zeit der aussenpolitischen Abenteuer vorbei ist», hatte Mubarak am Dienstag gesagt.

Suez-Krise

In der ägyptischen Presse wurde zum Jahrestag der Ruf nach einem neuen ägyptischen Präsidenten vom Schlage eines Gamal Abdel Nasser (1918-1970) laut. Nasser hatte am 26. Juli 1956 mit der Verstaatlichung des von Grossbritannien kontrollierten Suez-Kanals die Suez-Krise ausgelöst. Ende 1956 griffen israelische, britische und französische Truppen Ägypten an.

Durch das Eingreifen der Vereinten Nationen, der USA und der Sowjetunion wurde der Konflikt allerdings relativ rasch beendet. Im März 1957 zogen die ausländischen Truppen wieder ab.

Sechstagekrieg

Im Sechstagekrieg rückte Israel im Juni 1967 wieder bis zum Ostufer des Kanals vor. Die wichtige Schifffahrtsstrasse blieb daraufhin bis 1975 geschlossen.

Der Kanal ist Ägyptens drittwichtigste Einnahmequelle. 2005 flossen so umgerechnet 2,7 Milliarden Euro (4,3 Mrd. Franken) in die Staatskasse.

(ht/sda)