«Superspion» Wennerström starb mit 99

publiziert: Dienstag, 28. Mrz 2006 / 14:07 Uhr

Stockholm - Der frühere Sowjet-Spion Stig Wennerström ist im Alter von 99 Jahren in einem Altersheim in der Nähe von Stockholm gestorben. Das berichtete das schwedische Radio.

Stig Wennerström war 1964 wegen Landesverrats zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Stig Wennerström war 1964 wegen Landesverrats zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Der frühere Luftwaffen-Oberst und Diplomat war 1964 wegen Landesverrats zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er hatte Moskau bis zu seiner Festnahme 15 Jahre lang weitgehend komplett die schwedischen Verteidigungspläne gegen eine sowjetische Invasion verraten.

Als Militärattaché der Botschaft in Washington und Abrüstungsexperte im Stockholmer Aussenministerium konnte er seinen Auftraggebern in Moskau auch wertvolle NATO-Informationen liefern. Allein in den letzten Jahren übergab Wennerström mehr als 20 000 Dokumente.

Der als ausgesprochen arrogant geltende Wennerström wurde 1963 enttarnt, als seine Putzfrau eine auf dem Dachboden versteckte Filmrolle mit Geheimmaterial bei der Polizei ablieferte. Nach seiner vorzeitigen Haftentlassung 1974 lebte Wennerström zurückgezogen in Stockholm.

Bis auf einige Anläufe, das eigene Handeln als «Friedensinitiative» zu rechtfertigen, blieb Wennerström nur noch Privatperson, bis zum Ende geächtet von der ihm wichtigen schwedischen Oberklasse.

Wie viele andere Spionagegeschichten ist auch diese nicht wirklich zuende: Bis heute nicht enttarnt ist «Die Wespe», der zweite im Schweden des Kalten Krieges aktive «Superspion».

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(fest/sda)

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