Superstar Ullrich pedalt durch die Westschweiz

publiziert: Dienstag, 25. Apr 2006 / 00:56 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 25. Apr 2006 / 07:04 Uhr

Die Strassen der Ostschweiz kennt der im Kanton Thurgau wohnende Jan Ullrich bestens, ab Dienstag erhält der Deutsche Gelegenheit, die Westschweiz auf dem Velo zu erkunden.

Jan Ullrich wird sein erstes Saisonrennen bestreiten. (Archivbild)
Jan Ullrich wird sein erstes Saisonrennen bestreiten. (Archivbild)
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Ullrich ist das Aushängeschild der in Genf beginnenden 60. Tour de Romandie.

Ullrichs Ambitionen in der Romandie sind freilich bescheiden, bestreitet der Sieger der Tour de France von 1997 doch sein erstes Saisonrennen. Wegen Verletzungen, zuletzt einer am Knie, musste Ullrich das Debüt um fast einen Monat verschieben. In der Endabrechnung dürfte er in etwa so klassiert sein wie anlässlich seiner bisher einzigen Stippvisite in der Romandie 2001, als er mit einer guten halben Stunde Rückstand im 55. Schlussrang landete. «Wunder darf man von Jan keine erwarten», verlautete aus dem Umfeld des 32-Jährigen, «Ullrich kommt in die Schweiz, um zu rollen und Kilometer zu sammeln.»

Um die Plätze an der Sonne fahren andere. Topfavorit ist der Spanier Alejandro Valverde, der formstarke Sieger der Flèche Wallonne und der Classique Lüttich-Bastogne-Lüttich. Kurze Rundfahrten vom Format der bis am Sonntag dauernden Tour de Romandie sind auf den Puncher Valverde zugeschnitten. Im heutigen Prolog (3,4 km) in der Genfer Altstadt dürfte der WM-Zweite besonders motiviert sein, begeht er am Dienstag doch den 26. Geburtstag. Valverde bestritt die Tour de Romandie wie Ullrich ebenfalls erst einmal; als Jungprofi klassierte er sich 2002 im 24. Schlussrang.

Alexandre Moos stärkster Konkurrent

Zu den stärksten Herausforderern Valverdes dürfte Alexandre Moos gehören. In den Rennen in den Ardennen zeigte sich der 33-jährige Unterwalliser, der sonst fast nur in der Schweiz gut fährt, jedenfalls von seiner besten Seite. Moos führt das starke Phonak-Team an, in dem der Vorjahressieger Santiago Botero allerdings fehlt. Der Kolumbianer weilt zwecks Training immer noch in seiner Heimat.

Moos hat in den Jahren 2002 bis 2005 mit den Plätzen 7, 5, 6 und 6 in den Endabrechungen eine ansehnliche Konstanz an den Tag gelegt. Die absolute Spitzenklassierung soll nun heuer folgen. Die Basis will Moos schon im Prolog legen, den er 2002 und 2003 als Zweiter beendete. Moos könnte für Phonak den Hattrick schaffen; vor zwei Jahren holte Tyler Hamilton (USA) den Gesamtsieg in den Farben des Stäfner Rennstalls. Weil Hamilton wegen Dopings immer noch gesperrt ist, ist Paolo Savoldelli (It), der Sieger des Giro d´Italia 2005, der einzige Teilnehmer, der die Rundfahrt schon einmal gewonnen hat (2000). Letzter Schweizer Gesamtsieger war der Waadtländer Laurent Dufaux 1998.

Nächstes Jahr Pro-Tour Status?

Die Tour de Romandie wird nur noch in diesem Jahr von der International Management Groupe IMG organisiert. Die Marketingagentur, die auch die Tour de Suisse ausrichtet, beendet ihr vierjähriges Engagement, weil das Rennen in der Westschweiz unrentabel ist. Nun versuchen der ehemalige Radprofi Richard Chassot und Jean-Pierre Strebel im nächsten Jahr das Rennen mit ProTour-Status auf die Beine zu stellen. Strebel ist Finanzdirektor beim in Lausanne domilizierten Internationalen Radsport-Verband UCI, Versicherungsagent Chassot im Nebenamt Co-Kommentator beim Westschweizer Fernsehen.

Wie immer seit 2002, als IMG das Zepter übernommen hatte, beginnt die Tour de Romandie in Genf und endet mit einem Zeitfahren (20,4 km) in Lausanne. Auf die Sprinter ausgerichtet ist die 1. Etappe mit Start und Ziel in Payerne, die Allrounder kommen im 2. Teilstück, das in Pruntrut endet, zum Zug. Die 3. und 4. Etappe mit der Bergankunft in Leysin (Freitag) und der Königsetappe am Samstag mit Start und Ziel in Sitten sind für die Kletterer angelegt.

Strecke:
60. Tour de Romandie. Der Parcours. Dienstag, 25. April: Prolog in Genf (3,4 km). -- Mittwoch, 26. April: 1. Etappe, Payerne - Payerne (169 km). -- Donnerstag, 27. April: 2. Etappe, Pruntrut - Pruntrut (171,2 km; mit dem Col de la Croix/Bergpreis der 1. Kategorie 15 km vor dem Ziel). -- Freitag, 28. April: 3. Etappe, Biel - Leysin (164,6 km; Bergankunft). -- Samstag, 29. April: 4. Etappe, Sitten - Sitten (127,7 km; Bergpreise der 1. Kategorie in Ovronnaz/nach 25,7 km, Veysonnaz/66,1 und Crans-Montana/100,4). -- Sonntag, 30. April: 5. Etappe, Einzelzeitfahren Lausanne - Lausanne (20,4 km; 319 m Höhenunterschied). -- Gesamtdistanz: 656 km.

Teams:
Die 21 Teams und die wichtigsten Teilnehmer (Fahrerliste provisorisch). Phonak (Sz): Miguel Perdiguero (Sp), Alexandre Moos (Sz), Steve Zampieri (Sz), Victor Hugo Peña (Kol), Fabrizio Guidi (It). -- T-Mobile (De): Jan Ullrich (De), Giuseppe Guerini (It). -- Discovery (USA): Paolo Savoldelli (It). -- Caisse-d´Epargne (Sp): Alejandro Valverde (Sp), Oscar Pereiro (Sp). -- AG2R (Fr): Francisco Mancebo (Sp), Christophe Moreau (Fr). -- Davitamon (Be): Cadel Evans (Au), Robbie McEwen (Au). -- Rabobank (Ho): Mauricio Ardila (Kol). -- Gerolsteiner (De): Georg Totschnig (Ö), Beat Zberg (Sz), Markus Zberg (Sz), Marcel Strauss (Sz). -- Quick Step (Be): Antonio Garrido (Sp), Hubert Schwab (Sz). -- Liberty Seguros (Sp): Jörg Jaksche (De), Alberto Contador (Sp), Andrej Kaschetschkin (Kas). -- Lampre (It): Giuliano Figueras (It), David Loosli (Sz). -- CSC (Dä): Bobby Julich (USA), Peter Luttenberger (Ö). -- Liquigas (It): Stefano Garzelli (It), Michael Albasini (Sz). -- Euskaltel (Sp): Haimar Zubeldia (Sp). -- Saunier Duval (Sp): Koldo Gil (Sp), Rubens Bertogliati (Sz), Oliver Zaugg (Sz). -- Crédit Agricole (Fr): Alexander Botscharow (Russ). -- Française des Jeux (Fr): Bradley McGee (Au). -- Milram (It): Christian Knees (De). -- Cofidis (Fr): Frédéric Bessy (Fr). -- Bouyges (Fr): Thomas Voeckler (Fr). -- LPR (Sz): Roger Beuchat (Sz), Andreas Dietziker (Sz).

Die Gesamtsieger der letzten 10 Jahre
1996: Abraham Olano (Sp) 1997: Pawel Tonkow (Russ) 1998: Laurent Dufaux (Sz) 1999: Laurent Jalabert (Fr) 2000: Paolo Savoldelli (It) 2001: Dario Frigo (It) 2002: Dario Frigo (It) 2003: Tyler Hamilton (USA) 2004: Tyler Hamilton (USA) 2005: Santiago Botero (Kol)

Die 12 Schweizer Gesamtsieger
1948: Ferdy Kübler 1951: Ferdy Kübler 1953: Hugo Koblet 1955: René Strehler 1959: Kurt Gimmi 1964: Rolf Maurer 1985: Jörg Müller 1991: Tony Rominger 1993: Pascal Richard 1994: Pascal Richard 1995: Tony Rominger 1998: Laurent Dufaux

Das Schlussklassement 2005
1. Santiago Botero (Kol). 2. Damiano Cunego (It) 0:33. 3. Denis Mentschow (Russ) 1:18. 4. Alberto Contador (Sp) 1:22. 5. Marco Fertonani (It) 1:40. 6. Alexandre Moos (Sz) 2:02. 7. Oscar Pereiro (Sp) 2:29. 8. Manuel Beltran (Sp) 2:31. 9. Daniel Atienza (Sp) 2:34. 10. Tadej Valjavec (Sln) 2:57. Ferner: 26. Oliver Zaugg (Sz) 6:06. 36. Steve Zampieri (Sz) 9:48.

(fest/Si)

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