Swesda-Modul an Internationale Raumstation ISS angedockt

Die bereits verbunden im All schwebenden ISS-Module «Unity» und «Sarja» fingen das Modul ein und stellten eine feste Verbindung her. Das Manöver war in etwa 370 Kilometern Höhe über der Erde erfolgt. Alle Systeme der ISS funktionierten normal, meldete die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass.
«Heute ist ein grossartiger Tag, weil ein grosses Projekt nach sechs Jahren erfolgreich abgeschlossen ist», sagte der Direktor der russischen Raumfahrtagentur, Juri Koptew. Der Vertreter der US-Raumfahrtbehörde NASA in Korolew, Robert Castle, äusserte sich ebenfalls erfreut über das Andockmanöver. Dies sei der Beginn einer «neuen Ära».
Das mit rund zwei Jahren Verspätung fertig gestellte Modul «Swesda» war am 12. Juli vom Raumfahrtbahnhof Baikonur in Kasachstan ins All gestartet. Der 20 Tonnen schwere Apparat ist die dritte ISS-Komponente neben dem russischen Nutzlastmodul «Sarja» (Morgenröte) und dem US-Verbindungsknoten «Unity» (Einheit). Damit ist die Raumstation im Prinzip bewohnbar.
An Bord von «Swesda» befindet sich auch der erste europäische Baustein der ISS, der in Deutschland gebaute zentrale Bordcomputer. Er sollte nach dem Ankoppeln die Steuerung der gesamten Station übernehmen. Für das automatische Andocken wurde noch die bewährte Software der russischen Raumstation Mir verwendet.
Die erste Besatzung der ISS mit zwei Russen und einem Amerikaner soll am 30. Oktober ins All fliegen. Am Projekt sind insgesamt 16 Nationen beteiligt. Der Bau der Raumstation soll 2004 mit dem Start des europäischen Forschungslabors Columbus abgeschlossen und dann für wissenschaftliche Experimente genutzt werden.

(sda)