Swiss Sumpf

publiziert: Montag, 27. Jan 2003 / 15:53 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 3. Apr 2003 / 17:16 Uhr

Der Verantwortlichkeitsbericht zum SWISSAIR-Debakel der Revisionsgesellschaft Ernst & Young zu Handen des Sachwalters ist vor ein paar Tagen herausgekommen. Was dort drin steht, überrascht eigentlich niemanden, der nicht auch noch an den Osterhasen oder Elisabeth Teissier glaubt. Es ist ungeheurlich gepfuscht, gemauschelt und gewurstelt worden. Gestandene Manager scheinen die Fluglinie mit einem Monopoly-Spiel verwechselt zu haben. Allenthalben werden schon die Hände gerieben und es geht die Hoffnung um, dass die Verwaltungsräte, die damals so fahrlässig die Kontrolle der Geschäftsführung SAir-Group schliddern liessen, nun mit ihrem teilweise ganz erheblichen Privatvermögen haften müssen. Doch auch über diesem Bericht schwebt schon wieder der Schatten des Zweifels: Ernst & Young ist auch die Revisionsgesellschaft der UBS. Und die – am Anfang als der grosse Sündenbock favorisiert - kommt recht gut weg in dem Bericht: Schuld am dramtischen Grounding des 2. Okobers 2001 sei mitnichten die Unwilligkeit der Bank gewesen, Bares flüssig zu machen, sondern die SAir Geschäftsleitung, 100 Millionen Franken zu sehen, die verfügbar gewesen wären. Nun mag dies ja auch der Fall gewesen sein, aber erste Unkenrufe (namentlich auch von Mario Corti, dem letzten SAir-Chef) verhallen sicher nicht ungehört, so dass im Ende , trotz allem noch, Zweifel weiterbestehen werden. Schuld daran sind weder die E&Y Leute oder Mario Corti. Schuld ist vor allem die Struktur der Schweiz. Sobald in der Schweiz etwas grösseres angepackt, eine Weltfirma geführt und überregionale Politik gemacht wird, gibt es Überschneidungen, die in fast jedem Anderen Land als korrupter Sumpf bezeichnet würden. Da sitzt Herr X in der Geschäftsführung der Firma A und im Verwaltungsrat der Firma B, die wiederum als Grossaktionär ein Mitglied des Verwaltungsrates der Firma A stellt. Zu allem ist X auch noch ein Parlamentarier, der ausgerechnet in den Kontrollkommissionen tätig ist, die A) und B) zu reglementieren haben. Dazu ist Y – Geschäftsführer von B - im Verwaltungsrat von A und Wahlkampfspender von X's Partei. Dass die beiden Duz-Freunde sind, ist da nur noch Detail. Wem dieses Beispiel absurd vorkommt, sei geraten die Verflechtungen in den Firmenspitzen – besonders jener Firmen, die in den letzten Jahren in der Schweiz schlechte Schlagzeilen hatten – genauer anzuschauen. Das Wort Inzestuös ist zwar nicht schön, aber naheliegend. Natürlich ist es keine Lösung, einfach Ausländer auf die Posten zu heben, denn solange das System so geschlossen ist, werden diese Leute einfach Alibispieler oder bringen die eigenen Seilschaften mit (siehe ABB). Die einzige Lösung ist die Öffnung der Schweiz und eine grössere Transparenz. Sonst kommt die nächste SWISSair bestimmt...

(Patrik Etschmayer/sda)

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