Swissair-Grounding war aus finanzieller Sicht unnötig

publiziert: Freitag, 24. Jan 2003 / 13:52 Uhr

Zürich - Das Grounding der Swissair am 2. Oktober 2001 war aus finanzieller Sicht unnötig. Zu diesem Schluss kommt der Verantwortlichkeitsbericht, den Sachwalter Karl Wüthrich bei der Revisionsgesellschaft Ernst & Young (E&Y) in Auftrag gegeben hat.

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Laut den Experten stellte der Luftfahrtkonzern den Flugbetrieb nur deshalb ein, weil der Überblick über das vorhandene Geld fehlte. Die SAirGroup hatte am 2. Oktober 2001 rund 50 Mio. Fr. an verfügbarer Liquidität, wie E&Y-Partner Ancillo Canepa vor den Medien in Zürich sagte. Der Flugkonzern war aber nur von 14,5 Mio. Fr. ausgegangen.

Zudem hätte der Konzern ohne Unzulänglichkeiten in der Verwaltung noch weitere 73 Mio. Fr. zur Verfügung haben können. Gesamthaft hätte die SAirGroup also auf 123 Mio. Fr. zugreifen können, hiess es. Allein aus Liquiditätsgründen hätte zumindestens am 2. Oktober der Betrieb nicht unterbrochen werden müssen, sagte Canepa.

Die Experten kritisieren in ihrem Bericht auch die ehemaligen Verantwortlichen der SAir Group. Sie hätten die sogenannte Hunter-Strategie nicht gemäss den eigenen Vorgaben umgesetzt, heisst es. Es seien praktisch nur marode Fluggesellschaften gekauft worden, die der Strategie nicht entsprachen.

Ziel der SAir-Verantwortlichen sei es damals gewesen, zur vierten Kraft in Europa zu werden. Durch das Nein des Schweizer Stimmvolks zum EWR habe die Swissair aber keinen freien Zugang zum europäischen Markt gehabt.

Deshalb habe sich der Flugkonzern entschieden, Allianzen mit anderen europäischen Airlines einzugehen. Mit Ausnahme der polnischen LOT seien aber alle stark sanierungsbedürftig gewesen.

Zudem sei es nicht bei den ursprünglich geplanten Minderheitsbeteiligungen geblieben. Vielmehr habe die SAir Group de facto die Mehrheit an verschiedenen Fluggesellschaften erworben, was zu massiven Mehrkosten führte.

In einer ersten Reaktion auf den Expertenbericht begrüsst der Bund die umfassende Aufarbeitung des Zusammenbruchs der SAirGroup. Der Bericht sei eine Grundlage für die rechtliche Würdigung der Sachverhalte.

Ob Verantwortlichkeitsprozesse eingeleitet werden, müssten in erster Linie die Liquidations- und Konkursorgane entscheiden.

(bert/sda)

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