Swisscom-Telefonnetz soll für Drittanbieter günstiger werden

publiziert: Freitag, 7. Nov 2003 / 11:58 Uhr / aktualisiert: Freitag, 7. Nov 2003 / 12:15 Uhr

Bern - Der Zugang auf das Telefonnetz der Swisscom soll für Drittanbieter günstiger werden. Die Eidg. Kommunikationskommission (ComCom) senkt die so genannten Interkonnektionspreise der Swisscom nachträglich für die Jahre 2000 bis 2003.

Die ComCom hat entschieden, der Swisscom steht aber noch der Gang ans Bundesgericht offen.
Die ComCom hat entschieden, der Swisscom steht aber noch der Gang ans Bundesgericht offen.
Die klagenden Firmen TDC Switzerland (Sunrise) und MCI WorldCom sollen für diese Jahre eine Preisreduktion von 25 bis 35 Prozent erhalten, wie die ComCom bekannt gab. Ab 2004 sollen auch alle anderen Interkonnektionspartner der Swisscom von tieferen Preisen profitieren. Zudem erwartet sie, dass weitere Telekomfirmen Verfahren für die zurückliegenden Jahre anstrengen werden.

Die Swisscom will die Verfügung nicht hinnehmen. Sie will beim Bundesgericht Verwaltungsgerichtsbeschwerde einreichen. Seit 2000 habe Swisscom die Interkonnektionsdienste gesenkt, die Preis lägen nun im europäischen Mittel, schreibt der Ex-Monopolist in einer Reaktion.

Swisscom-Sprecher Christian Neuhaus liess auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit Verweis auf das laufende Verfahren offen, ob der Telekomkonzern Rückstellungen bildet für den Fall, dass auch das Bundesgericht gegen die Swisscom entscheidet.

Die Börse reagierte negativ. Unmittelbar nach Bekanntgabe des ComCom-Entscheids drehte die Swisscom-Aktie ins Minus und notierte um 11.30 Uhr 0,65 Prozent schwächer auf 384,5 Franken.

Mit dem Gang der Swisscom ans Bundesgericht bleibt offen, ob mittelfristig auch die Endkunden von massiv tieferen Preisen profitieren, wie es die ComCom erwartet. Bis das Bundesgericht entscheidet, können noch Jahre vergehen.

Für die ComCom ist aber klar, dass die Swisscom für die Interkonnektion überhöhte Preise verlangt. Die Tarife beruhten "nicht auf einem Effizienzverständnis, das den gesetzlichen Anforderungen" entspreche.

Zudem seien die Kosten nicht immer verursachergerecht auf die Interkonnektionsleistungen aufgeteilt. Und gemäss ComCom muss die Swisscom auch die Kapitalkosten auf ein branchenübliches Mass reduzieren.

(fest/sda)

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