Syrische Truppen jetzt in der Bekaa-Ebene

Wie aus Kreisen der libanesischen Sicherheitskräfte verlautete, wurden in den vergangenen Tagen insgesamt rund 5800 Soldaten in die Bekaa-Ebene verlegt. Die Hälfte dieser Soldaten seien anschliessend nach Syrien zurückgekehrt. Den Informationen zufolge sind derzeit 8000 bis 10 000 syrische Soldaten im Bekaa-Tal.

Gleichzeitig beantragte der libanesische Sicherheits-Chef, General Dschamil el Sajjid, ein Ermittlungsverfahren gegen sich selbst. Er will damit nach eigenem Bekunden Vorwürfe der Opposition ausräumen, der libanesische Geheimdienst habe ebenso wie der syrische bei der Ermordung des früheren Ministerpräsidenten Rafik Hariri seine Finger im Spiel gehabt.

Einen sofortigen Rücktritt, wie von der Opposition gefordert, lehnte Sajjid ab. Die Ablösung führender Geheimdienstoffiziere ist neben dem vollständigen Rückzug syrischer Truppen und Geheimagenten aus Libanon und eine internationale Untersuchung des Hariri-Mordes eine Kardinalforderung der libanesischen Opposition.

Hariri und 19 andere Personen waren am 14. Februar in Beirut einem Anschlag zum Opfer gefallen. Der syrische Präsident Baschar el Assad hatte unter wachsendem internationalen Druck am 5. März den schrittweisen Abzug der Truppen aus dem kleinen Nachbarland angekündigt.

Mit der zweiten Phase des Abzugs sollen sämtliche syrische Truppen aus Libanon abgezogen werden. Ein Zeitplan für die zweite Etappe solle bei einem Treffen libanesischer und syrischer Militärs festgelegt werden, hiess es. Die USA und die EU dringen auf einen endgültigen Abzug vor den Wahlen in Libanon im Mai.

(fest/sda)